║einundzwanzig║

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"But the key
Is a question of control"

Lyra ging es nach wie vor nicht gut. Zwar hatte Zayn sie ein wenig aufheitern können, doch sobald sie wieder in ihrer Wohnung gewesen war, brachen die ganzen Gefühle erneut über ihr zusammen.

Zwar hatte sie ihm nichts gesagt, doch er hatte es gewusst.

Am Morgen hatte er vor ihrer Tür gestanden, die Tränen weggewischt und sich mit ihr auf den Weg in die Stadt gemacht.

"Woher wusstest du, dass es mir schlecht geht?", fragte sie leise, als sie aus dem Vorort fuhren. Sie sah nicht zu ihm, sondern blickte stur nach vorne oder betrachtete ihre Finger, die jedes Mal zu zittern begannen, sobald sie an den gestrigen Abend dachte.

Er umfasste das Lenkrad fester, sagte nichts. "Zayn, woher wusstest du, dass es mir schlecht geht?", hakte sie nun energischer nach. Er seufzte.

"Keine Ahnung... ich wusste es einfach.", brachte er hervor und sah kurz zu ihr hinüber, wendete den Blick aber sofort wieder ab. "Ich habe dein Verhalten beobachtet und gemerkt, dass es dir zwar im Augenblick wieder gut ging, aber du denkst zu viel nach und bist viel zu sensibel als, dass du das sofort vergessen könntest."

Sie schüttelte den Kopf. "Sensibel.", lachte sie.

"Ich habe ja nicht gesagt, dass das was schlimmes ist. Es heißt nur, dass man auf dich aufpassen muss und deshalb bin ich doch auch hier."

Ohne etwas dazu zu sagen sah sie aus dem Fenster und versuchte ihn auszublenden.

"Lyra?"

"Ich brauche niemanden, der mich beschützt, Zayn. Nach allem, was ich durchgemacht habe kann ich ganz gut auf mich selbst aufpassen. Trotzdem danke."

Er bremste ab, als ein Stauende in Sichtweite kam. "Na super.", stöhnte er.

"Lyra, ich zweifle nicht daran, dass du stark bist und sensibel zu sein heißt nicht, dass du schwach bist. Wenn du das wärst würdest du nicht selbstsicher sein und gut mit Menschen klar kommen, das würde rein von der Logik her keinen Sinn ergeben, also sollte das kein Vorwurf oder etwas in der Art sein."

Das Auto kam zum Stehen. "Es wäre wahrscheinlich einfach dich zu verstehen, wenn du mir einfach sagen würdest was passiert ist, aber das willst du anscheinend nicht und das ist in Ordnung. Ich finde nur, dass es nicht falsch ist, dass es mir Sorgen macht, dass du keine Hilfe annehmen möchtest. Jeder Mensch braucht mal jemanden auf den er sich verlassen kann und anscheinend fällt dir das nicht einfach."

Nun wendete sie sich ihm doch zu. "Willst du mir gerade sagen, dass du dir tatsächlich Sorgen um mich machst?" Er nickte. "Zayn, mir geht es gut. Ich meine, ja, es ist gerade nicht einfach, aber es würde mir mehr helfen, wenn du einfach nicht darüber reden würdest, sondern... mich einfach nur ablenkst.

Ich weiß, dass Verdrängung nicht die Lösung ist, aber ich brauche erst mal Abstand zu einer Situation bevor ich mich damit auseinandersetzten kann. Also bitte: Wenn du mir wirklich helfen möchtest, dann rede nicht mehr darüber, sondern keine Ahnung... sing mir was vor."

Schmunzelnd sah er zu ihr hinüber und schaltete das Radio an, wechselte zwischen den Sendern hinterher und ließ die Musik laufen, bis ein Song kam bei dem er mitsingen konnte.

Summertime Sadness von Lana Del Rey.

"Oh, nein, bitte nicht. Das Lied ist schrecklich.", beschwerte sich Lyra und drückte sich im Sitz hoch. "Du musst dich darauf einlassen, Lyra. Du musst es fühlen."

Seufzend nickte sie und nur wenigen Sekunden, nachdem die Interpretin zu singen begonnen hatte, setzte auch seine Stimme ein.

Sie hatte ihn noch nie singen gehört und hatte nicht viel erwartet, doch im Auto erklang die Stimme eines Engels. Das mochte vielleicht albern klingen, doch sie war so überwältigt von den Emotionen in seiner Stimme, dass ihr Tränen in die Augen stiegen.

Klippenspringen ║Zayn MalikNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ