║neunzehn║

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"We don't have to take this back against the wall
We don't have to take this we can end it all"

Zwei Tage später traf sie sich mit Zayn.

Es war ein seltsames Gefühl vor seiner Tür zu stehen. Es dauerte, bis sie sich öffnete und sie atmete erschrocken auf, als sie mit einem Ruck aufging und sie beinahe nach hinten in den Flur kippte. 

"Oops." Zayn grinste sie an und fuhr durch seine ungemachten Haare, die wild und unförmig um seinen Kopf lagen. 

"Ich hab dich noch nie tollpatschig erlebt.", lachte er und bat sie hereinzukommen, während sie lächelnd die Augen verdrehte. "Normalerweise werde ich nicht so lange warten gelassen, dass ich mich gegen die Tür lehnen muss.", verteidigte sie sich ernst, lachte dann aber auch.

Im Wohnzimmer standen, wie auch bei ihrem letzten Treffen, unaufgebaute Regale und noch geschlossene Kartons standen daneben. 

"Wann willst du die denn mal aufbauen?", fragte sie, während sie ihre Jacke an die Garderobe hing. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. "Keine Ahnung warum ich das noch nicht gemacht habe. Ich schiebe das irgendwie immer vor mir her. Regale aufbauen ist so ziemlich eine der Sachen, die ich nicht mehr hassen könnte."

Mit einem Seufzen ließ sie sich auf dem schwarzen Ledersofa fallen, dessen Bezug sich an manchen Stellen bereits löste. "Du kannst es nicht ewig vor dir herschieben, Zayn. Früher oder später wirst du es eh machen müssen. Ich helfe dir, wenn du möchtest. Als ich umgezogen bin habe ich alle meine Regale aufgebaut. Und zusammen macht es sowieso mehr Spaß."

Das ließ er sich nicht zweimal sagen und so saßen sie kurz darauf auf dem warmen Teppich und schraubten weiße Holzteile zusammen, während im Hintergrund leise Musik lief, sodass sie sich noch angenehm unterhalten konnten. 

"Weißt du, Zayn... ich fand dich anfangs wirklich unsympathisch. Ganz ehrlich. Aber nachdem du so rücksichtsvoll warst, als das mit meinem Bruder passiert ist und dann vor ein paar Wochen auf dem Friedhof, da habe ich gemerkt, dass du eigentlich wirklich nett bist."

Sie lächelte zu ihm und er lächelte zurück. "Ich mochte dich auch nicht wirklich.", gestand er ihr und widmete sich dann wieder seiner Arbeit. "Naja, aber das hat sich ja jetzt geändert und ich bin wirklich froh, dass wir Freunde sind. Allerdings..."

Sofort sah er wieder auf. Allerdings war nie gut. "Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass du immer noch mein Lehrer bist. Ich weiß, dass wir nicht zusammen sind oder so, aber selbst ein freundschaftliches Verhältnis könnte dir und auch mir Probleme bereiten. Wir sollten einfach vorsichtig sein, okay?"

Er nickte. "Ich habe ganz vergessen, dass ich dein Lehrer bin, wenn ich ehrlich bin. Es fühlt sich nicht so an." 

Zusammen stellten sie das fertige Regal auf und rückten es an die Wand. "Das ändert leider nichts an der bestehenden Tatsache. Und ich weiß ja nicht mal, ob ich dich nach den Ferien noch im Unterricht haben werde, aber ich will einfach nichts riskieren, deswegen habe ich es angesprochen."

Sie atmete angestrengt aus und legte den Akkubohrer auf den Boden. "Das wäre geschafft.", seufzte Zayn und legte ebenfalls sein Werkzeug nieder. 

"War es denn wirklich so schlimm?"

Er schüttelte den Kopf. "Nein, eigentlich nicht. Und du hattest Recht. Es macht wirklich mehr Spaß, wenn man sich die Arbeit mit Freunden teilt."               

Am Nachmittag fuhren sie zusammen nach London, um dort etwas Essen zu gehen. Da die Straßen voll waren entschieden sie sich dafür die Bahn zu nehmen.

Klippenspringen ║Zayn MalikWhere stories live. Discover now