║drei║

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"It comes in waves, I close my eyes

Hold my breath and let it bury me"

"Miss Black? Dürfte ich kurz mit Ihnen reden?"

Im Türrahmen drehte sie sich um. Eigentlich hatte sie gehofft den neugierigen Fragen des neuen Lehrers zu entkommen, doch sie war natürlich zu langsam gewesen. Während sie die anderen bat doch schon mal vorzugehen, wand sie sich dem jungen Mann zu und blieb mit abwartender Haltung vor ihm stehen.

"Was gibt's?"

Da sie noch ein wenig schwach war, legte sie ihre Bücher und den dicken Ordner, den sie für den Unterricht aus ihrer Tasche herausgenommen hatte, auf das Pult.

"Ich wollte nur sichergehen, dass alles in Ordnung bei Ihnen ist.", erklärte er, woraufhin Lyra ihn skeptisch und leicht verachtend ansah. "Meines Wissens nach ist Mr Skeets Vertrauenslehrer und außerdem Mentor des Mathe Leistungskurses, womit er für mich zuständig wäre."

Ein Lachen entfloh ihm. "Das stimmt, allerdings ist er ja auch nicht mehr der Jüngste und ich kann mich vermutlich besser in Sie hineinversetzen. Deshalb biete ich Ihnen meine Hilfe an."

"Mr Skeets ist erst 32, Mr Malik.", verteidigte sie ihren Lieblingslehrer und verschränkte die Arme vor der Brust. "Nun ja, das stimmt schon, aber ich bin 23. Ich möchte Sie ja nicht drängen, ich dachte nur es wäre Ihnen vielleicht angenehmer mit jemandem zu reden, der die High School erst kürzlich beendet hat."

Da sie sich sicher war, dass diese Konzversation nicht mehr sonderlich lange dauern würde, nahm sie sich Bücher und Ordner und drückte sie sich an die Brust. "Es tut mir Leid Sie enttäuschen zu müssen, allerdings brauche ich erstens, keine Hilfe, und zweitens, bin ich mir sicher, dass ein etwas erfahrenerer Lehrer mir bei meinem Problem besser helfen kann, als ein junger Referendar."

Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ den Klassenraum. "Miss Black!", rief er ihr hinterher. "Ich habe Pause.", entgegnete sie trocken und verschwand im Flur. Evanna hatte auf sie gewartet.

"Was wollte der Hottie von dir?", fragte sie mit wackelnden Augenbringen. "Der wollte mir doch tatsächlich helfen.", lachte Lyra und schüttelte grinsend den Kopf. "Kam mir damit um die Ecke, dass er ja erst 23 ist. Ich musste mich echt zusammenreißen."

"Dafür hat er einen süßen Hintern.", zwinkerte ihre beste Freundin, doch sie zuckte nur mit den Schultern. "Hab nicht wirklich drauf geachtet um ehrlich zu sein."

Auf dem Schulhof gesellten sie sich zu ihren Freunden. Will zog sie sofort wieder zu sich. Er hatte sie gerade erst wiederbekommen, so schnell würde er sie jetzt nicht loslassen. Grinsend sah sie zu ihm hoch und genoss die Wärme, die von ihm ausging.

"Kommst du heute wieder zum Training?"

Sie schüttelte kaum merkbar den Kopf. "Ich würde echt gerne, allerdings muss ich noch einiges tun, wegen Umzug und so. Vielleicht schaffe ich es nächste Woche. Außerdem muss ich erst mal wieder zu Kräften kommen. Ich bin so K.o."

Erneut fühlte sie diese entsetzlichen Schmerzen, von denen sie nicht wusste, ob sie nur in ihrem Kopf entstanden oder, ob ihr Körper sich innerlich tatsächlich zusammenzog und ihr die Luft zu rauben schien. Er kommt in Wellen, als würden kleine Massen sich zu einer großen auftürmen, um sie dann zu überrollen - und dann schließt sie die Augen, hält den Atem an und lässt sich unter der Last begraben.

Als er in der Pause das Lehrerzimmer betrat, merkte man auch hier, dass nicht alles normal war. Seine Kollegen führten angeregte Unterhaltungen über Lyra. "Es ist wirklich schön, dass sie früher wiedergekommen ist.", hörte er jemanden sagen, der sonst fast keinen Schüler leiden konnte.

In einer Ecke erblickte er Shannon. Eine alte Freundin mit der er sein Referendariat machte. "Weißt du, was hier los ist?", fragte er bissig. Es kratze ein wenig an seinem Ego, dass sie ihn so hatte abblitzen lassen. Er mochte sie nicht wirklich.

"Diese Lyra Black ist wieder da. Keine Ahnung, wer das ist und warum alle so ein Theater um sie machen.", gab sie genervt zurück und nippte an dem Kaffee, der nicht wirklich genießbar war. "Hatte sie auch noch nicht im Unterricht. Also kann ich dir nichts über sie sagen, sorry.", fügte sie hinzu und verzog angewidert das Gesicht.

"Ich hatte sie. Und jeder mag sie. Hast du das heute Morgen mitbekommen?" Abwartend sah sie ihn an. "War zu spät. Schieß los." Die beiden setzten sich an einen der vielen Tische. "Alle Schüler standen um sie herum, bis auf ein paar Ersties. Sonst ausnahmslos alle. Manche haben sogar geweint. Teilweise auch Jungs! Auf einmal vertragen sich alle. Es ist wirklich verrückt."

Grübelnd darüber, was Lyra Black so besonders machte, verbrachten sie den Rest der Pause, dann gingen sie seufzend wieder in ihre Kurse. Als Zayn durch die vollen Flure lief, fiel ihm auf, dass alle Gespräche beendet wurden, sobald er in Sichtweite kam.

Er fühlte sich zurückgeworfen in seine Schulzeit. Er war damals nicht unbedingt der beliebteste Junge der Schule gewesen, allerdings war er der beste Freund von ihm und somit kannte und erkannte man ihm.

Oft wurde es leise, sobald er durch die Gänge lief, Kinn angehoben, Brust vor, Muskeln angespannt. Zurückblickend kam es ihm ziemlich affig vor sich so aufgespielt zu haben. Dieser 'Ruhm' hätte ihn beinahe um seinen Abschluss gebracht.

Seufzend lief er die dunkelbraunen Steintreppen, deren Absatz von zwei Säulen eingeschlossen wurde, empor und öffnete die Tür zum Chemie Hörsaal. Sein zweites Fach.

Gelangweilt begann er seinen Unterricht, ständig versuchend den Gedanken an die Neue zu verdrängen, doch es gelang ihm nicht. Er fühlte eine ihm bisher unbekannte Wut. Er war nicht mal wütend auf die Lyra. Er wusste nicht weshalb er sich so fühlte. Doch es gefiel ihm nicht.

Diese generelle Unwissenheit gefiel ihm nicht. Sonst war er immer gut informiert, wusste über die laufenden Dinge Bescheid. Nun aber im Dunklen herumzuirren, passte ihm gar nicht und er würde in der Mittagspause mal mit Mr Bernad sprechen, um ein wenig Licht in die Sache zu bringen.

Er hatte ihn in gewisser Maßen eingearbeitet und hatte immer ein offenes Ohr für ihn, stand ihm für Fragen immer zu Verfügung. Nachdem er sich sein Mittagessen geholt hatte und wieder im Lehrerzimmer saß, nahm er vor ihm Platz.

"Mr Bernad, ich hätte da eine Frage.", begann er und der alte Mann blickte auf, um ihm dann ein fröhliches Lächeln entgegenzubringen. Zayn fragte sich, wie er nur so gut gelaunt sein konnte. Doch die Antwort kam ihm recht schnell. Natürlich... Lyra Black.

"Schieß los.", meinte er und er legte sich einige Worte zurecht, die nicht allzu forsch rüberkamen. "Ich bin ein wenig verwirrt. Dieses Mädchen... Miss Black. Was hat es mit ihr auf sich? Sie scheint sehr viel hier zu verändern."

Sobald er die Frage ausgesprochen hatte, begann der Mann vor ihm zu husten. Er hatte sich tatsächlich verschluckt. "Tut mir Leid, Zayn, da kann ich dir wirklich nicht weiterhelfen. Niemand, der nicht dabei war, hat je davon erfahren und das wird wohl auch so bleiben.", japste er und tupfte sich mit der Serviette um den Mund.

"Aber Mr Bernad - "

"Zayn, ich sag dir genau so viel: Miss Blacks Abwesenheit hatte einen großen Grund und die Aufmerksamkeit, die sie bekommt hat einen großen Grund. Versuch diese Sache nicht noch mal aufzudecken, du tust dir damit selbst keinen Gefallen."

Er wusste, dass er nicht mehr aus ihm herausbekommen würde. Warum machte alle da so eine riesige Sache draus? Ihm war klar, dass er herausfinden müsste, was mit ihr los war. Ganz egal, was dafür nötig war.


Neues Kapitel yay :)

Und oben ist ein Bild von Will *-*


UND OMMFG ICH GEHE MORGEN MIT JULES AUF DAS 1D KONZERT IN WIEN ICH BIN SCHON AUFGEREGT!!! Wird noch jemand von euch da sein? :D


P.S. Wie steht's mit der Verwirrung?

Klippenspringen ║Zayn MalikWhere stories live. Discover now