║siebtzehn║

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"You can hide behind your story, 
but don't take me fore a fool"

Zayn wurde zu Hause in Bradford beinahe verrückt. Obwohl er glücklich war wieder mit seiner Familie zusammen zu sein, konnte er einfach nicht aufhören daran zu denken, dass Lyra alleine war. Ohne ihre besten Freunde, ohne ihre Familie, ohne ihn.

Es würde seine Zeit brauchen, bis sie ihm vollständig vertrauen würde, doch er war bereit es in Kauf zu nehmen. Um dies jedoch zu tun, müsste er so viel Zeit mit ihr verbringen, wie er nur konnte. 

Nach nur zwei Tagen fuhr er also zurück. Seine Ausrede war, dass er sich nicht wohl fühlte und die Gefahr, dass auch er sich nun den Grippevirus eingefangen haben könnte zu groß sei. Es war eine glatte Lüge und er war nicht stolz darauf seine Familie zu hintergehen, doch er hatte gerade wichtigeres zu tun.

Die Autofahrt dauerte nicht lange, doch mit jeder Minute schien die Zeit langsamer zu vergehen. Je öfter er auf die Uhr sah, desto weniger Minuten verstrichen zwischen den Blicken. 

Lyra ging mit Lily, einer guten Freundin von ihr, die Einkaufsstraße entlang, als Mr Malik sie erblickte. Er hatte bereits im Wald nachgesehen und war sogar bei ihrer Wohnung gewesen, doch er hatte sie nirgends gefunden.

Die beiden unterhielten sich, Lily lachte, Lyra lächelte. Es war ungewohnt und es schien ihr fehl am Platz. Sie war nicht glücklich, sie konnte nicht lachen, so sehr sie es auch versuchte. Jedes Lächeln schmerzte, jedes Lächeln erinnerte sie an all die schrecklichen Dinge, die sie erlebt hatte. 

Es war schwer. Einerseits fühlte es sich immer so unbeschwert an. Fast, wie in alten Zeiten. Doch andererseits waren die alten Zeiten so weit entfernt und entfernten sich mit jeder Minute, jeder Sekunde, immer weiter von der Gegenwart. Es tat weh.

Wie nur konnte sie glücklich sein, doch gleichzeitig schmerzte es sie so sehr? Sie versuchte nicht darüber nachzudenken, ihren Kopf freizumachen und abzuschalten, doch darin war sie noch nie gut gewesen.

Krampfhaft versuchte sie Lilys Worten zu folgen, doch sie klangen immer wieder dumpf, drangen nicht zu ihr durch. "Es ist so heiß.", meinte sie. "Hast du Lust auf einen Frozen Jogurt?" Abwesend nickte Lyra. Eine Abkühlung würde vielleicht auch ihren Kopf davor bewahren zu überhitzen.

Auch die nächsten Tage waren sehr warm, Lyra verbrachte viel Zeit draußen mit verschiedenen Freunden. Zayn folgte ihr auf Schritt und Tritt, immer darauf bedacht genug Abstand zu halten. 

Sie hatte sich gerade von ihren Freunden verabschiedet und machte sich auf den Weg nach Hause. Zayn folgte ihr um eine Ecke, er rannte direkt in sie rein, da sie knapp dahinter stehen geblieben war. 

"Oh, Lyra. Du hier?" Sie schüttelte den Kopf. "Jaja, versuch es gar nicht erst. Meinetwegen, versteck dich hinter irgendeiner dummen erfundenen Geschichte, aber für wie blöd hältst du mich eigentlich?", fragte sie herausfordernd, die Arme vor der Brust verschränkt. "Fast eine halbe Woche läufst du mir hinterher und denkst, dass ich es nicht mitbekomme. Was tust du, Zayn? Dein Verhalten ist keineswegs vertrauenserregend."

Er ging einen Schritt zurück. "Okay, es tut mir Leid. Aber nachdem ich dich mit diesen ganzen Jungs gesehen habe, hatte ich keine Wahl. Ich versuche nur dich zu beschützen, werfe ein Auge auf dich."

Sie lachte spöttisch auf. "Das klingt pädophil."

Seufzen. "Okay. Entschuldige bitte, Lyra. Steht unsere Verabredung für morgen Abend noch?" Sie nickte. "Obwohl ich mir nicht so sicher bin, ob ich wirklich kommen sollte."

"Bitte."

Sie drehte sich um und ging nach Hause. 

Nach langem Überlegen stand sie doch vor der Tür seiner Wohnung. Er nahm sie in den Arm, doch sie löste sich schnell wieder von ihm. "In Ordnung, ich gebe dir noch eine Chance. Aber, wenn du mir noch mal folgst, dann werde ich diese Freundschaft beenden!"

Er lächelte sie erfreut an. "Damit kann ich leben."

Aus dem Regal neben seinem Fernseher holte er die letzten drei Star Wars Filme heraus. "Wollen wir den ersten Film sehen, dann mal schauen, ob wir Hunger haben und dann etwas zu Essen machen?"

Sie legte ihre Sachen auf den Couchtisch und setzte sich dann hin. "Klingt gut."

Zayn legte die erste DVD ein und ließ sich neben ihr nieder. Es dauerte nicht lange, bis sich die Situation entspannt hatte und sie unbeschwert zusammen den Film sehen konnten. Sie redeten nicht viel und saßen ein gutes Stück auseinander.

Nach dem ersten Film hatten sie beide großen Hunger, sodass die Entscheidung, ob sie den zweiten Film zuerst sehen wollten von ihren Mägen entschieden wurde. 

Sie gingen in die kleine Küche, in die sie geradeso zusammen reinpassten und sich noch bewegen konnten. In einem Regal über der Spüle befanden sich einige Kochbücher, die Zayn von seiner Mutter bekommen hatte, als er ausgezogen war. 

"Oh, das ist keine gute Idee.", stellte sie fest und klappte das Kochbuch, das er herausgezogen hatte, wieder so. "Warum nicht?", lachte er und und schlug es auf. "Weil ich eine miserable Köchin bin. Ich versau das Essen noch, das kann ich dir garantieren."

"Du musst nur dem Rezept folgen, so schwer ist das nicht."

Sie seufzte. "Ich habe dich gewarnt, Zayn."

Eine halbe Stunde später griff er zum Telefon, während Lyra mit dem Feuerlöscher das brennende Gericht löschte. "Oops.", flüsterte sie. 

Er bestellte chinesisch. Als auflegte, sah er sich das Chaos an. "Wow, ich habe noch nie jemanden gesehen, der ein Essen so schnell ruinieren kann.", lachte er und begann das verbrannte aus der Pfanne zu kratzen.

"Ich hab dir gesagt, dass ich ein Desaster bin, oder nicht?"

Er grinste sie an. "Hast du wohl. Und ich wollte nicht hören. Also bin vermutlich ich Schuld. Ich denke, dass ich damit leben kann."

"Was soll das Grinsen?"

Sie setzte sich wieder auf die Couch. "Keine Ahnung." Er fiel auf das Polster neben ihr. "Aber du schuldest mir ein Abendessen."

Augenverdrehend wendete sie sich ihm zu. "Soll das eine weitere Einladung sein, obwohl ich noch in deiner Wohnung bin."

"Erwischt."

"In Ordnung."

Als das Essen kam, waren sie mit dem zweiten Film schon fast bis zur Hälfte durch. "Tut mir Leid für die Verspätung, aber das Restaurant ist gerade sehr voll.", entschuldigte sich der Junge, der ihnen das Essen brachte.

"Oh, hey Lee." Er sah an Zayn vorbei. "Hi, Lyra. Alles gut bei dir." Schulterzucken. "Passt schon. Wie geht's deinem Vater?" Schulterzucken. "Passt schon."

Ihm wurde Geld überreicht, er verabschiedete sich mit einem freundlichen Lächeln. "Du kennst ihn? Ich lebe ihr jetzt schon über ein Jahr und habe ihn nicht einmal gesehen."

Sie beugte sich über ihre Bestellung. Gebratener Reis mit Gemüse. "Lees und mein Vater waren gute Freunde, sind zusammen zur Schule gegangen. Er eröffnete sein Restaurant, mein Vater ging zur Bank. Haben trotzdem guten Kontakt gehalten.

Wir sind jede zweite Woche dort Essen gegangen. Lee und ich waren immer so was wie Geschwister. Aber er hat mittlerweile eine Freundin, also kaum noch Zeit. Ich glaube er hat überhaupt nicht mitbekommen, dass ich wieder da bin. Ich freue mich für ihn."

Sie begann zu essen, während Zayn sie ungläubig ansah. "Du scheinst hier jeden zu kennen.", lachte er und versuchte es möglichst beiläufig klingen zu lassen, wobei es eigentlich eine Frage war, die ihn schon länger beschäftigte. 

Sie lächelte kurz, ihre Mundwinkel zuckten, Grübchen kamen für eine Sekunde zum Vorschein. "Mehr oder weniger."

Sie zögerte, dann fuhr sie fort, es waren nur drei Worte, dann war das Thema für sie abgeschlossen und sie widmete sich ihrem Essen und dem Film. "Ich mag Menschen."

Sie sahen auch noch den letzten Teil der Star Wars Reihe, dann standen sie in der Tür. "Wir sehen uns dann, Zayn."

Eine kurze Umarmung, dann war sie weg.

Oops.

Klippenspringen ║Zayn Malikحيث تعيش القصص. اكتشف الآن