║einunddreißig║

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"You've got all these great answers
to all these great questions" 

Nach einem langen Gespräch mit Evanna und Will kam sie am späten Nachmittag in der WG an, wo sie Waliyha wartend vorfand. 

"Bevor du sauer wirst", begann sie und legte Tasche und Jacke ab, " möchte ich dich um einen Gefallen bitten: Du hast mich damals gefragt, ob ich deinem Bruder vertraue und ich bin dabei das herauszufinden. Du müsstest mir nur bei etwas helfen."

Fragend hob sie die Augenbraue, als Lyra zu erzählen begann.

Es klingelte.

Lyra dachte nicht daran ihr Zimmer zu verlassen, wenn es noch vier andere Leute in der WG gab, die aufmachen konnten, während die Möglichkeit bestand, dass jemand vor der Tür stand mit dem sie nicht reden wollte.

Sie hörte Athurs Stimme durch den Flur hallen. "Ich komme schon."

Er drückte die Klinke runter und war überrascht. "Hallo, Mr Malik. Wen darf ich denn rufen."

Lyra war auf ihrem Platz erstarrt. Sie war noch nicht bereit ihn zu sehen.

"Wali, dein Bruder möchte dich sprechen."

Erleichtert atmete sie auf und ignorierte den kleinen Schmerz den sie verspürte, dass es nicht sie war, die er sehen wollte.

Waliyah begrüßte ihren Bruder mit einer Umarmung und bat ihn dann in ihr Zimmer. Da das Bad dazwischen war, konnte Lyra nicht hören, was sie sagten und sie traute sich nicht, sich hinter die Tür auf Walis Seite zu kauern.

"Ich weiß nicht, was ich machen soll.", sagte Zayn zu seiner Schwester, nachdem er sich auf ihr Bett gesetzt hatte.

"Ich habe ihr so viel Zeit gegeben und mich mit all den Fragen rumgequält, alles in mich hineingefressen und einfach versucht ihr ein guter Freund zu sein. Ich liebe sie, okay? Und ich möchte doch nur wissen, was ihr so große Schmerzen bereitet. Und wie ich sie daraus retten kann."

Das letzte Mal hatte sie ihren Bruder so verzweifelt gesehen, als Lyra ihren Zusammenbruch hatte. Das Geheimnis zog sie beide runter und so konnte es nicht weiter gehen. Sie sah, wie viel Schmerzen es nicht nur Lyra, sondern vor allem Zayn bereitete.

"In Ordnung.", seufzte sie. 

"Ich erzähle dir alles, was du möchtest. Alles, was ich weiß."

Er wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.

"Wie bitte? Du weißt es?"

Wali nickte. "Das ist Teil von unserer Therapie, weißt du? Damit wir und alle gegenseitig helfen können, falls wir Hilfe brauchen. Also ja, ich weiß es."

Zayn kam das Zimmer seiner Schwester mit einem Mal erdrückend vor. 

Er hatte sich einen guten Rat von ihr erhofft. Und nun saß sie da. Mit all den Antworten zu den Fragen, die ihn langsam um den Verstand und Schlaf brachten.

Er müsste nur etwas sagen und alles wäre in Ordnung. Keine unangenehmen Blicke mehr, wenn es um das Thema Vergangenheit ging. Sie könnten endlich eine normale Beziehung führen, sobald er wusste, was mit Lyra los war und warum sie so fest daran hing nicht mehr, als das nötigste über sich zu erzählen.

Doch anstatt Waliyha mit Fragen zu überhäufen, stand er schweigend auf und verließ ihr Zimmer.

"Zayn! Wo willst du denn hin?" Sie folgte ihm.

"Ich kann das nicht. Es fühlt sich an wie Betrug. Wenn, dann muss sie es mir sagen."

Sie sah ihrem Bruder in die Augen, doch er konnte ihrem Blick nicht standhalten. Er sah weg, seine Kiefermuskeln verspannten sich und dann war auch schon aus der Tür raus.

Langsam und leise öffnete Lyra ihre Zimmertür.

"Er ist verletzt. Sehr."

Sie nickte. "Ich denke er hat es verdient, dass du ihm endlich sagst, was Sache ist. Es sei denn du fühlst nicht so viel für ihn, wie er für dich. Du solltest entscheiden. Schnell."

Und auch sie war weg.

Seufzend lehnte Lyra ihren Kopf gegen den Türrahmen, unschlüssig darüber was sie machen sollte.

Klippenspringen ║Zayn MalikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt