║dreiundzwanzig║

40 2 1
                                    

 "I can't sleep alone anymore
I need you here with me "

Als sie wieder oben waren, sich abgetrocknet und noch etwas gegessen hatten, war es bereits kurz nach acht und bis sie wieder zu Hause ankommen würden, wäre es bestimmt zwischen elf und zwölf, je nachdem, wie voll es auf den Straßen sein würde.

Im Auto drehten sie die Musik wieder auf und die beiden konnten über den vergangenen Tag nachdenken.

Zayn überlegte, ob jetzt vielleicht der passende Moment war, um sie noch mal nach ihrer Vergangenheit zu fragen, doch er hatte Angst die Harmonie  zu zerstören, die gerade herrschte. Vielleicht war sie ja so glücklich, dass sie es ihm wirklich erzählen würde, doch möglicherweise würde er alles wieder kaputt machen, was er gerade aufgebaut hatte.

Nach einiger Zeit, drehte Lyra die Lautstärke so weit hinunter, dass die Musik kaum noch wahrzunehmen war. 

"Zayn, ich möchte dir dafür danken, dass du diesen Ausflug mit mir gemacht hast. Ich weiß, dass ich manchmal kein leichter Umgang bin und oft wenig Emotionen zeige, aber das heute hat mir gezeigt, dass ich wirklich glücklich sein kann.

Du hast meinen größten erfüllbaren Wunsch wahr werden lassen und das werde ich dir nie vergessen."

Ganz kurz nahm sie seine Hand, drückte sie kurz und lächelte. 

Auch er lächelte und spürte, auch nachdem sie ihre Finger wieder weggenommen hatte, ihre Berührung noch auf seiner Haut. 

"Ich finde, dass das ziemlich mutig von dir war. Ich weiß, dass du Angst vor Wasser hast und du hast mich trotzdem hergefahren. Und dann warst du nicht nur da, sondern bist auch noch gesprungen. Das hättest du nicht tun müssen, du hast es dennoch getan. Das rechne ich dir hoch an. Und das bedeutet mir sehr viel."

Er schluckte. "Woher weißt du, dass ich Angst vor Wasser habe?"

Das hatte er ihr nie gesagt. "Du beißt die Zähne aufeinander, jedes Mal, wenn jemand Wasser erwähnt oder du es siehst. Du verkrampfst dich. Nur für wenige Sekunden, aber lange genug, dass man es merkt. Aber das ist ja nichts schlimmes. Es macht dich menschlich. Deine Ängst zeichnen sich aus. Und du hattest den Mut sie zu bekämpfen. Ich wünschte manchmal auch, dass ich das so einfach machen könnte."

"Ich wusste nicht, dass man das sehen kann.", brachte er hervor und stockte dann. "Aber ich denke es ist einfacher sich seinen Ängsten zu stellen, wenn man mit jemandem zusammen ist, der einem die Kraft gibt dies zu tun. 

Und das erste, was dafür wichtig ist, ist herauszufinden wo deine Ängste liegen. Meine ist offensichtlich. Sobald ich tiefes Wasser sehe, bekomme ich Panik. Andere Dinge vor denen sich Leute fürchten, sind viel weiter verzweigt und sitzt ganz hinten im Gedächtnis. Und beruhen auf vergangenen Ereignissen."

Ein Nicken. "Da hast du vermutlich Recht. Aber Zayn... meine Ängste sind Dinge, vor denen sich andere Leute fürchten. Vielleicht sogar mehr, als ich selbst. Ich möchte niemanden in meine Probleme mit reinziehen. Und hier kommen wir schon zu einer der Ängste. 

Ich habe Angst davor jemandem mit meinem Schmerz zu verletzen. 

Ich habe Angst mich jemandem zu öffnen und ihm Endeffekt zu vertreiben, denn was ich bin, Zayn, ist ein Scherbenhaufen. Ich habe unzählige scharfe Kanten, die jeden schneiden, der sich ihnen nähert. Und es wird vermutlich Ewigkeiten dauern, bis sie geschliffen sind.

Ich habe Angst mich wieder zu verlieren, wo ich mich gerade wieder gefunden habe.

Ich habe Angst davor die schmerzhafte Wahrheit laut auszusprechen, denn die macht mir auch eine verdammte Angst."

Klippenspringen ║Zayn MalikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt