~Turbulenzen~

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Am Abend packte ich meinen Koffer für das bevorstehende Wochenende in Monaco. ,,Du solltest diese Unterwäsche mitnehmen." Ich drehte mich um und sah, dass Maria an meinen Schrank gegangen ist und bei meiner Unterwäsche rum wühlte. ,,Maria! Habe ich denn gar keine Privatsphäre mehr?" Ich ging zu ihr rüber und zog ihr das rote Spitzen Set aus der Hand. ,,Aber es ist sexy."
,,Und was soll mir das bringen? Niemand wird es unter den anderen Klamotten sehen."
,,Najaa... Vielleicht öffnet sich Natasha ja ein wenig."
,,Wir werden zwei getrennte Zimmer haben und da wird ganz sicher nichts zwischen uns laufen."
,,Dann pack wenigstens das Kleid ein." Ich schaute zu dem Kleid was sie in der Hand hielt. Es war eng anliegend, hatte einen hellen beige Ton und einen offenen Rücken, bei dem sich zwei glitzernde Träger kreuzten. ,,Ich kann es ja mitnehmen, auf dem Plan steht nämlich, dass wir Samstagabend noch ein wenig Freiraum haben. Vielleicht gehen wir ja in die Hotelbar oder so." Ich nahm ihr das Kleid aus der Hand, faltete es und legte es in meinen Koffer.

Ich packte meine restlichen Klamotten und anderen Sachen soweit zusammen und stellte meinen Koffer fertig gepackt an die Seite. Danach zog ich mich um und legte mich auch schon schlafen. Der Traum in dieser Nacht war ziemlich anders, als meine normalen Träume.

Natasha zog mich aus dem Raum und lief mit schnellen Schritten den Flur hinunter. ,,Natasha was ist denn los?" Sie blieb ruckartig stehen und schaute mich mit einem intensiven Blick an. ,,Sei still.", befahl sie mir und drückte mich an die Wand. Ihre Lippen waren nur Zentimeter von meinen entfernt. Das atmen viel mir immer schwerer und auch der Abstand zwischen uns wurde immer geringer. Ihre Hände lagen fest auf meiner Hüfte und hielten mich an Ort und Stelle. Sie schloss den Abstand und es entfachte sich ein Feuerwerk der Leidenschaft. Ihre sanften Lippen küssten meine und ihre Hand lag mittlerweile auf meinem unteren Rücken und zog mich enger an sich heran. Es entstand ein Kribbeln in meinem Bauch und eine Lust in meiner Mitte. Meine Knie wurden weich und auch ich zog sie noch näher an mich ran, falls dies überhaupt möglich war. Unsere Körper berührten sich und machten die Gier nach einander nur noch stärker. Ihre Hand wanderte meinen Bauch hoch und ihre Fingerspitzen striffen an der Unterseite meiner Brüste entlang...

Rückartig wachte ich schwer atmend auf. Ich schaute auf die Uhr und sah, dass es 3:55 Uhr war. Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und stand auf um ins Bad zu gelangen. Dort angekommen klatschte ich mir erstmal eine volle Ladung kaltes Wasser ins Gesicht. Da ich eine halbe Stunde vor meinem Wecker aufgewacht war, beschloss ich eine kurze und kalte Dusche zu nehmen um wieder klare Gedanken fassen zu können.
Das durfte doch nicht wahr sein. Jetzt träume ich schon von ihr und dann auch noch so etwas. Etwas wo von ich wortwörtlich nur träumen kann, weil es nie in echt passieren wird.

Als ich mich soweit fertig gemacht hatte, waren auch schon die anderen aufgestanden. Sie bestanden darauf mich zum Flughafen zu fahren, in der Hoffnung, sie könnten auch einmal die Frau sehen von der ich die letzten Wochen ununterbrochen geschwärmt hatte. Als wir ankamen gingen wir zu dem Privatjet von Tony. Pepper, Happy und Tony waren schon da, doch von der Rothaarigen war noch nichts zu sehen. ,,Guten Morgen Miss Potts."
,,Guten Morgen Lizzie."
,,Tony, Happy." Mit einem Nicken signalisierte ich, dass es auch an die beiden gerichtet war.
,,Morgen Lizzie.", bekam ich von Tony mit einem Grinsen zurück.
,,Miss Evans.", nickte Happy mit einem kleinen Lächeln.
,,Und mit wem haben wir das Vergnügen?", fragte Pepper.
,,Das sind meine zwei Mitbewohner Maria und Noel, sie haben mich hier her gefahren." Die beiden schüttelten den anderen die Hand und wandten sich dann an mich. ,,Also gut, dann machen wir uns mal wieder auf den Weg." Ich umarmte die beiden und sah über die Schulter von Maria, dass ein schwarzer Wagen auf den Platzt gefahren ist. Natasha stieg aus dem Wagen aus und lief zu uns rüber. ,,Morgen принцесса."
,,Guten Morgen Romanoff." Als die beiden den Namen erkannten, drehten sie sich zu ihr um.
,,Das sind Noel und Maria, meine besten Freunde."
,,Natasha." Stellte sie sich kurz und knapp vor.
,,Gut Liz dann fahren wir jetzt mal."
,,Mach was aus der Zeit die du mit ihr hast.", flüsterte mir Maria zu und schon fuhren die beiden weg.

,,Na schön, da wir jetzt alle vollzählig sind. Verstaut bitte euer Gepäck und sucht euch einen Platz im Jet.", sprach Tony und lief die Treppen zum Eingang des Jets hinauf. Wir folgten ihm und taten was er gesagt hat. Tony und Pepper setzten sich in eine Ecke mit einem Tisch und Happy nahm einen Platzt alleine am Fenster. Natasha und ich setzten uns in einen Vierer. Ich nahm den Platz am Fenster und sie setzte sich gegenüber von mir hin. Ich musste ein wenig über Maria's Worte schmunzeln die sie mir vorhin zugeflüstert hatte. ,,Warum grinst du so?" Riss mich die Rothaarige aus meinen Gedanken. Ich schaute zu ihr und dann auf meine Hände. ,,Ach nichts..." Sie musste ja nicht unbedingt wissen, dass ich jeden Tag bei meinen Freunden über sie schwärmte. Sie musterte mich noch einen Moment bis ihr Blick sich wieder auf das Buch in ihren Händen senkte.

,,Kann ich dich was fragen?", fragte ich nach ein paar Minuten in die Stille.
,,Schieß los."
,,Hattest du schon einmal eine Beziehung?" Sie schaute mich verwirrt an.
,,Wie kommst du darauf?"
,,Einfach so." Es blieb ein paar Sekunden ruhig.
,,Nein. Zumindest keine ernste. Ich war nie der Typ für Beziehungen und hatte um ehrlich zu sein auch keine Zeit dafür. Mir war die Arbeit schon immer wichtiger." Ich nickte nur.
,,Okay ich bin dran mit fragen. Stehst du auf Frauen?" Ich schaute etwas verwirrt und gleichzeitig ein wenig geschockt zu ihr rüber.
,,Wie kommst du darauf?"
,,Einfach so." Wiederholte sie meinen Satz mit einem Schmunzeln. Es brachte auch mich zum Lächeln, sie Lächeln zu sehen.
,,Ja aber niemand weiß es, außer meine zwei besten Freunde und du jetzt."
,,Warum?"
,,Weil meine Eltern es nicht dulden würden." ,,Stimmt ich hatte vergessen, dass du ja noch ein Kind bist und alles machst was deine lieben Eltern dir sagen." Ich hob eine Augenbraue und schaute sie ein wenig genervt an. ,,Ich bin 19 Jahre alt, habe meinen College Abschluss, besitze eine eigene Wohnung und habe einen Job. Ich glaube nicht, dass ich noch ein Kind bin." Ich stand auf und ging Richtung Bad.

Als ich mir dort eine Hand kaltes Wasser ins Gesicht klatschte und in den Spiegel schaute hörte ich ein Klopfen an der Tür. ,,Ich bin gleich fertig."
,,Tut mir leid, es war nicht so gemeint, принцесса." Seit wann entschuldigt Natasha Romanoff sich für ihre Stichelein? Ich drehte langsam den Schlüssel und öffnete die Tür.
,,Schon gut, ich bin eben doch nur ein Kind, Natasha."
,,Hör zu, es war wirklich nicht so gemeint. Ich bin nicht gut in irgendwelchen Gesprächen und auch nicht darin nett zu sein." So habe ich sie wirklich noch nie erlebt.
Verletzlich. Entschuldigend. Angreifbar.
Sie schaute mir in die Augen und ich erwiderte ihren Blick.
,,Natasha ich verstehe dich nicht."
,,Ich verstehe mich selbst doch auch nicht, du bringst mich total aus der Fassung."
,,Ich?" Sie machte einen Schritt nach vorne und wir waren uns näher als je zu vor. Plötzlich gab es eine Turbulenz, Natasha stolperte und fiel auf mich drauf. Alles passierte so schnell, dass ich kaum merke wie ich plötzlich unter ihr auf dem Boden lag. ,,Entschuldigung.", flüsterte Natasha.
,,Ich bin dran mit fragen. Was willst du wirklich?" Sie schaute etwas nervös auf die Seite. Ihre Augen trafen wieder meine und ihr Blick verwandelte sich in etwas selbstsicheres.
,,Ich will dich küssen." Ich biss mir grinsend auf die Unterlippe.
,,Dann tu es." Sie zögerte nicht lange und legte ihre weichen Lippen auf meine. Ich schloss meine Augen und verlor mich in diesem wunderbaren Gefühl. Als sich unsere Lippen trennten um Luft holen zu können waren wir beide sprachlos. ,,Das wollte ich schon etwas länger machen.", flüsterte die Rothaarige und strich mit ihren Lippen an meinen entlang.
,,Und warum hast du es nicht gemacht?", gab ich leise zurück.
,,Ich hatte Angst, denke ich." Ich brachte unsere Lippen erneut zusammen.
,,Dann hab jetzt keine mehr." Sie lächelte mich an und zog mich wieder an sich ran. ,,Ich muss gestehen, davon habe ich geträumt", sprach ich leise in den Kuss.
,,Du träumst von mir?" Ich merkte wie sich meine Wangen erhitzten und sich ein rot Stich darauf legte.
,,Du bist niedlich.", schmunzelte sie.
,,Wir sollten wohl wieder nach vorne." Ich nickte und sie stand von mir auf. Wir gingen getrennt wieder zu unseren Sitzen und setzten das fort, wo wir eben stehen geblieben sind. Natasha las ihr Buch und ich schaute weiter aus dem Fenster. ,,Ich hoffe die Turbulenz eben war nicht allzu schlimm.", sagte Tony und kam zu uns rüber. ,,Oh nein alles gut, es ist nichts passiert." Bei dem Wort 'nichts' musste ich ein wenig schmunzeln, da sehr wohl etwas passiert ist. Auch Natasha schaute schmunzelnd von ihrem Buch auf.
,,Okay gut, es gibt gleich Frühstück."
,,Danke fürs Bescheid geben." Tony ging zurück zu seinem Platz und ich konnte nicht aufhören zu grinsen.

The New Assistant to Miss Potts [N.R. Story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt