~Familientreffen~

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Hier waren wir also, auf dem Weg zu meiner Familie. Was ich vielleicht anmerken sollte ist, dass wir zu unserem Familienanwesen fahren, dort verbringen wir meistens die Ferien alle zusammen oder auch mal an Wochenenden wie diesen wo wir viele Gäste haben werden. Meine Großmutter hat viele Freunde ihrerseits eingeladen und auch meine Familie ist nicht wirklich klein, nein ganz im Gegenteil. Das Anwesen ist schon seit einigen Generationen in unserem Besitz und es ist immer wieder schön mal aus der Stadt rauszukommen um einfach mal abzuschalten, naja insofern das bei meiner Familie möglich ist muss ich dazusagen.

Natasha und ich redeten ab und zu mal über Gott und die Welt aber meistens blieb es still, es war aber keine unangenehme Stille sondern so eine das man gar nicht das Bedürfnis dazu hatte zu reden sondern einfach nur den Moment zu genießen und die vorbeiziehende Landschaft wahrzunehmen. Natasha's Hand ruhte immer noch auf meinem Oberschenkel, auch wenn sie ihre Hand ab und zu mal wegnahm um zu schalten oder beide Hände ans Lenkrad zu legen. Manchmal erwischte ich mich selbst dabei wie ich sie beobachtete, wie sie konzentriert auf die Straße schaute aber dennoch lässig in ihren Sitz zurück gelehnt war und dabei auch noch unbeschreiblich heiß aussah.

Die Musik kam in einer angenehmen Lautstärke aus dem Radio und die Häuser wurden nach einer Weile immer weniger. Etwa 2 Stunden waren wir jetzt schon unterwegs das heißt es bleiben noch ca. 1 1/2 Stunden übrig.

,,Natasha?", brach ich nach einiger Zeit die Stille. Sie schaute zu mir rüber. ,,Bevor wir dann ankommen möchte ich dich nur darauf gefasst machen das es am Sonntag etwas voller werden könnte, da meine ganze Familie zu dem Geburtstag meiner Großmutter kommt. Aber keine Sorge das Haus ist groß also werden wir trotz Besuch genug Privatsphäre und Ruhe haben." Ihre Augen blickten wieder zurück auf die Straße. ,,Aber wir müssen nicht lange unter den ganzen Menschen am Sonntag sein oder?", sprach sie und wirkte ein wenig bedrängt. ,,Nein, nein ich weiß ja das du nicht so unglaublich gerne unter Leuten bist und ich möchte dich zu nichts zwingen deshalb bleiben wir einfach bis nach dem Kaffee und Kuchen und dann können wir auch wieder auf unser Zimmer oder so." Sie nickte einverstanden und meine Lippen legten sich zu einem zarten Lächeln. ,,Was kann man dort alles so machen?", fragte der Rotschopf. ,,Naja einiges zum Beispiel können wir schwimmen gehen, es gibt einen wunderschönen See nicht weit von unserem Haus entfernt oder wir können auch etlich lange Spaziergänge machen. Es ist natürlich nicht wie in der Stadt wo man einfach mal shoppen gehen kann oder so aber allein die Landschaft ist es wert dort den Sommer zu verbringen oder auch jede andere Zeit im Jahr. Im Winter zum Beispiel ist alles mit einer glitzernden Schneeschicht bedeckt und es ist vergleichbar mit einem Winterwunderland.", erzählte ich fröhlich und erinnerte mich an all die schönen Momente die ich dort verbracht habe. ,,Und du denkst wirklich das deine Eltern mit uns einverstanden sind? Ich meine wie du mir sagtest, wissen sie nicht mal das du auf Frauen stehst, das heißt sie bekommen zwei große Neuigkeiten auf einmal zu hören.", sagte Natasha ein wenig in Sorge. Mir entwich ein kleiner Seufzer. ,,Ich hoffe es wirklich sehr...", gab ich zurück und drückte ihre Hand aufmunternd.

,,Lizzie ich habe noch nie von irgendwem die Eltern kennengelernt oder überhaupt die Familie.", kam nun von Natasha. Ich schaute zu ihr rüber und unsere Blicke trafen sich und erst jetzt merkte ich wie sichtlich ihr die Nervosität ins Gesicht geschrieben war. ,,Dann hoffe ich umso mehr das es gut verlaufen wird." Sie drehte sich wieder zur Straße und ich lehnte mich zu ihr rüber und platzierte einen sanften Kuss auf ihre Wange. Ihre Mundwinkel schossen nach oben und ich konnte nicht anders als ebenfalls zu lächeln. Es war immer wieder wunderbar sie lächeln zu sehen und ich fühlte mich irgendwie besonders, weil ich wusste das sie unfassbar selten lächelte. ,,Dein Lächeln ist so schön.", sagte ich leise und sah das ihre Wangen sich rosa färbten. Ich platzierte noch ganz viele kleine Küsse auf ihre Wange und sie fing irgendwann an zu kichern. ,,Stopp Lizzie, Du lenkst mich ab.", lachte sie. ,,Aber es ist so schön dich lachen zu sehen, es ist so selten und deswegen genieße ich es und nutze jede Chance die ich kriegen kann.", sagte ich süß und nahm ihre Hand in meine um ihr einen kleinen Kuss auf die Knöchel zu geben. ,,Ich habe früher nie wirklich einen Grund zum lachen gehabt..." Ich schaute weithin aufmerksam zu ihr rüber und betrachtet ihr Gesicht genau, während ich mit meinem Daumen über ihren Handrücken fuhr. ,,Hast du denn jetzt einen?", fragte ich vorsichtig und war ein wenig beängstigt was sie antworten würde. Sie drehte ihren Kopf in meine Richtung und lächelte. ,,Ja, jetzt habe ich einen.", sprach sie ehrlich und ich glaube ich habe sie noch nie so liebevoll erlebt. Ich konnte ein Lächeln nun nicht mehr zurückhalten und das Glücksgefühl, was bei ihren Worten ausgelöst wurde, überrollte mich nur so.

The New Assistant to Miss Potts [N.R. Story]Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora