Netflix'n'Chill?

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„Die drei kümmern sich relativ schnell darum, keine Sorge. Vielleicht eine Nacht und du bist wieder bei dir." Integra sieht die Sorge in ihren Augen, während Nicole aus dem Fenster sieht. „Ich... mache mir nicht wirklich Sorgen wegen mir, sondern wegen der anderen. Jenny hat nur ihre Eltern die sie nicht wirklich mögen. Leroy könnte zu seiner Freundin, aber die wohnt ziemlich weit weg. Kathrine ist gerade erst von der Beerdigung ihrer Mutter gekommen und braucht jetzt wirklich Ablenkung, Charles würde-" „Das ist um ehrlich zu sein nicht mein Problem. Aber lange sollte es keine Gefahr mehr sein. Wenn der Leitvampir weg ist, haben die Ghule keine Überlebenschance mehr." Das hilft nicht. In ihrer Jogginghose und dem großen Shirt sitzt sie in dem Wagen und hat die Arme verschränkt. „Ich dachte Sie wären da um Leute vor so etwas zu schützen.", murmelt Nici, doch die Lady schnaubt. „Kollateralschäden kann man nicht vermeiden. Das klingt böse und herzlos, aber der Tod ist auch nur ein Geschäftsmodell. Bei den meisten funktioniert es und hin und wieder gibt es eben Situationen in denen dieses Geschäft floriert oder stagniert. Wir versuchen den florierenden Tod zu vermeiden, können es aber nicht immer verhindern. Zumindest größere Schäden können wir vorbeugen. Meistens." Das Leben und der Tod ist also ein Geschäftsmodell? Nette Art und Weise auszudrücken dass man sich einen Scheiß darum kümmert. Wobei die braunhaarige zugeben muss, dass das nicht stimmen KANN, denn immerhin kümmern sie sich um die aktuelle Lage und haben sich schon darum gekümmert als es noch hieß, dass es normale Menschen waren. Ruhe. Ruhe und einfach nur einmal richtig durchatmen, bevor man noch mehr erklärt bekommt. Das wäre jetzt wirklich angenehm. Sie kann sich selbst nicht mehr lange vortäuschen, dass alles in bester Ordnung ist. Sie hat das mit den Vampiren und so immer noch nicht ganz verarbeiten können und zweifelt immer noch an sich selbst. Klar hat sie Alucard als lebenden Beweis, aber trotzdem scheint irgendetwas als letzter Punkt zur Überzeugung zu fehlen. Der letzte Ruck, um das alles überhaupt irgendwie wahrhaben zu können. „Du kannst froh sein dass wir da waren als der Anruf kam. Sonst wärst du auf dich allein gestellt gewesen und eventuell bald tot." Was für aufmunternde Worte die Lady doch von sich geben kann. „Das hebt die Stimmung, Lady!", meint sie und schnaubt. „Das hebt die Stimmung..." Wie kann man nur so miesepetrig drauf sein, jetzt mal ehrlich. Sie soll froh sein, dass man sie in Sicherheit bringt und dann mault sie immer noch rum? Die Jugend von Heute ist wirklich verwöhnt. Jugend? „Wie alt bist du eigentlich?", fragt sie und lenkt Nicole so wirklich von ihren Gedanken ab. „26, wieso?" Integra zuckt mit den Schultern. „Nur so." Über 18 musste sie wegen dem Alkohol sein, aber das genaue Alter wusste sie nicht.

Im Anwesen angekommen steht Nicole erst einmal dumm in der Gegend rum, ehe ihr Integra die Küche zeigt in der sie sich wenigstens was zu trinken holen kann. Dort sitzen auch ein paar der Söldner herum, denen die Lady aufträgt sich temporär um sie zu kümmern. Sie selbst muss noch einiges klären und ist im nächsten Augenblick verschwunden. Erst herrscht Stille, bevor sie zu den sitzenden Männern gewunken und ihr die ein oder andere Frage gestellt wird. Warum sie hier sei, was sie mache, was sie alles wisse und so weiter und so weiter. „Was würdest du tun, wenn du dein 45-Jahre altes Ich vor dir sehen würdest? Was würdest du sagen?" Die braunhaarige muss nicht nachdenken. „ICH HABS ÜBERLEBT!" Die Männer sehen sie ein wenig skeptisch an, während sie mit einem zufriedenem Grinsen die Arme verschränkt. „Zu mir hieß es immer, dass ich mit meiner eigenen Dummheit nicht älter als 40 werde." Zuerst gibt es Zweifel, ehe man eben das Lachen anfängt. Während sich Nicole langsam mit den Söldnern anfreunden kann, toben sich Alucard und Anderson gemeinsam in der Stadt aus. Seras ist in der Nähe und bringt die meisten Zivilisten aus dem Gefahrenbereich um einen noch größeren Schaden zu verhindern. Alle haben sie nicht retten können, aber Alucard ist gerade dabei den Leitvampir ausfindig zu machen. Zu weit kann er ja nicht entfernt sein. Er greift die Stadt an, also muss er an sich einen gewissen Sinn für die Kontrolle haben und somit muss er sich das ansehen können. Außerdem scheint er wohl die Aufmerksamkeit zu lieben. Da. Eine schwächere, aber immer noch mit einer gewissen Stärke ausgestattete Aura, der er sofort nachgeht. Anderson sieht augenblicklich, dass sich der Vampir nicht mehr auf die Masse an Ghulen konzentriert, sondern sich für etwas anderes interessiert und auch dorthin abzuhauen scheint. Hoffentlich hat er den Leitvampir gefunden. Es ist Wahnsinn dass ein einzelner Vampir so viele Ghule hat erschaffen können! Kurz nach Sonnenuntergang haben sie angegriffen, um den letzten Sonnenstrahlen aus dem Weg zu gehen und sie haben jetzt das Problem am Hals. Gut, die Probleme. Mehrzahl. Eindeutig Mehrzahl, wenn nicht sogar Überzahl! Seras hält sich mehr zurück und bleibt im Außenbereich, um eventuell Hilfe bei noch fliehenden Menschen zu geben. Da kommt dann eindeutig wieder die Polizistin von damals durch, so viel steht fest. Sie kann die unschuldigen Menschen nicht einfach sterben lassen und wenn sie die Macht und Kraft hat verhindern zu können dass sie umgebracht werden, sollte sie die auch für das Gute einsetzen, nicht wahr? Hin und wieder bringt sie dann doch ein oder zwei Ghule um, lässt die Heerschar aber den beiden Männern. „Ab in die Hölle mit euch Gesindel.", zischt der Pater und die Klingen der Bajonette surren durch die Luft. Sie lassen hohe Töne erklingen die eines Chores würdig sind, bevor sie sich in das verrottende Fleisch der ungläubigen Sünder fressen.

VUSWhere stories live. Discover now