Demonshaming

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„Nun zurück zu uns beiden hübschen." Der schwarzhaarige dreht sich langsam um und sieht zu dem Ort hoch, welcher immer noch verdeckt ist. „Ich liebe kleine Spielchen, aber zugegebenermaßen ist das jetzt nicht wirklich eines in welchem ich die Regeln kenne." Alucard geht zurück in die Mitte der Halle und stellt sich somit auf den Konferenztisch. „Oder spielen wir ohne Regeln?" Ein schmunzeln zeigt sich auf seinem Gesicht. „Das wäre mir natürlich um einiges lieber." Vielleicht findet er einen Weg hier raus zu kommen? Wenn er noch so klein ist, er sollte ihn vielleicht finden können VUS macht die Nutzung des Schattens und das hindurchgehen durch Dinge unmöglich. Aber seine Tierchen hat er immer noch. Aus ihm selbst und seiner Kleidung entspringt ein Schwarm Fledermäuse die sich erst in einem Kreis bewegen bis er sich komplett aufgelöst hat bevor sie mit einem Mal ausschwärmen und die Halle in jenem oberen Drittel komplett ausfüllt. Eventuelle Kameras wären somit unnütz und vereinzelte Tiere lösen sich von dem Schwarm um bei der Suche nach einem Ausgang zu helfen. Anderson beobachtet dieses unheilvolle Schauspiel, welches doch irgendwie anmutig wirkt. Er selbst macht sich auf um vielleicht einen Hinweis auf einen Ausgang zu finden. Das kann keine Arena sein, die man auf Tod oder Leben getrimmt hat. Das ist ein verdammter Konferenzraum! Sein Blick geht zu dem riesigen Tisch. Diesmal wäre es mehr als nur auffällig, darunter etwas zu verstecken. Dennoch zieht ihn etwas dort hin und der Pater rückt mit all seiner Kraft den Tisch auf die Seite. Was ihm ins Auge springt, gefällt ihm überhaupt nicht. Alucard hatte derweilen kein Glück mit irgendwelchen kleineren Auswegen oder generell einem Weg nach draußen. Keine Lüftungsschächte, keine versteckten Türen, nichts. Das hier ist eine verdammte Arena und sie sind die Hauptattraktion. „Blutsauger!" Die Stimme des Paters lenkt ihn ab und somit sammeln sich die Fledermäuse neben dem Geistlichen. Die Gestalt Alucard bildet sich wieder ab und er sieht, was auch Anderson zuvor gesehen hat. Selbst ihm geht ein kalter Schauer über den Rücken. Diese Symbole in dem Beschwörungskreis kennt er nicht. Dennoch bekommt er von seinen eigenen Seelen die Nachricht, dass er jetzt trotzdem irgendwie abhauen sollte. „Ich kenne eigentlich alle dämonischen Beschwörungen. Aber das..." Der Urvampir verzieht das Gesicht und geht in die Hocke. „Das ist selbst mir neu und es gefällt mir gar nicht. Meine Seelen spielen verrückt, wir sollten aufpassen." Na ganz toll. Nicht nur werden sie von Nicole getrennt, sie haben auch noch einen unbekannten Beschwörungskreis vor sich und Alucards wer weiß wie viel tausende Seelen scheinen ihn zum Rückzug bewegen zu wollen. „Was kann dieser Tag überhaupt noch Schlechtes bringen? Ich habe sogar meinen Termin mit Ihrer Heiligkeit gestern Abend verpasst und darf einiges regeln, wenn wir wieder hier draußen sind." Wieder ertönt die Stimme. „Meine Herren, meine Herren! Keine Sorge mehr was danach passiert. Denn für sie beide gibt es kein ‚danach' mehr." Erst jetzt schiebt sich die falsche Wand von der Alucard schon wusste nach oben und enthüllt einen... Schaukasten? Hinter einem Glas aus VUS steht ein Mann, schätzungsweise Mitte 40. Geschniegelt und gestriegelt mit schwarzem Anzug und Krawatte. Die Hände auf dem Rücken verschränkt und die Haare ordentlich gestutzt. Hinter ihm sitzen ein paar Männer und Frauen auf gemütlichen Sesseln und sehen emotionslos auf sie hinunter. „Also wenn man einen Gladiatorkampf ansehen will, dann habt ihr euch ungefähr um gute 2.000 Jahre verschätzt." Während Alucard die Arme verschränkt hat und Anderson jedes Mitglied skeptisch mustert, gehen die Mundwinkel des Mannes hoch. „Nein, werte Herrschaften. Wir sind genau richtig.", erwidert er ruhig, ehe die Augen zugehen und er irgendetwas auf Latein anfängt zu brabbeln.

Wie oft Baskerville sie schon gerettet hat bis sie mal checkt dass sie zuerst um die Ecke gucken muss? Viel zu oft! Das Weib hat doch schon lange einen verdammten Todeswunsch, oder nicht? Aber irgendwann merkt es auch sie und wird endlich ein wenig vorsichtiger. Entweder der Höllenhund geht als erstes, oder sie sieht wirklich zuerst um die Ecke. Es muss doch irgendwo einen Kontrollraum geben. Entweder das oder einen verdammten Weg rein! Egal was sie finden, es sollte so schnell wie möglich sein. Leider müssen sie sich bei der Informationsbeschaffung auf Nicole verlassen, da das mit den Gedanken eigentlich nur Alucard überlassen ist. „Gibt es hier einen scheiß Kontrollraum?!" Sauer, dass man ihr bis jetzt diese Frage nicht beantwortet hatte, erhöht sie den Druck der silbernen Klinge an dem Hals ihres Gegenübers und starrt der Frau in die hellblauen Augen. Diese verzieht aber nur das Gesicht. „Als ob hier irgendjemand was sagen wird! Lauf, wenn dir dein Leben lieb ist und vielleicht verschone ich dich ja." Abrupt hebt sie ihre Arme und greift nach Nicole und während sich Baskerville schon einschalten will, schreit die Frau urplötzlich auf. Laut zieht Nici die Luft ein, starrt die Frau weiterhin ohne eine Gefühlsregung an und hält den Griff des Messers fest, dessen Klinge in der linken Schulter steckt. „Wo. Ist. Der. Kontrollraum." Die Frau hat das Gesicht nun endlich vor Schmerz verzogen und lässt die Arme wieder sinken um schlimmeres im Augenblick zu verhindern. Eine Antwort kommt aber immer noch nicht. Der Geduldsfaden von Nici hingegen ist kurz vorm reißen. „Jetzt fucking mach endlich du legasthenische Entschuldigung eines beschissenen Menschens!" Also zumindest mit Beleidigungen kann sie kreativ werden, das muss sich Baskerville merken. Die braunhaarige bewegt das Messer ein wenig und hört so das unterdrückte schmerzvolle Aufstöhnen der anderen Frau. „Es ist als würde ich einem scheiß Kleinkind mit fucking Parkinson dabei zu sehen wie es mit einer Wasserpistole zielt. Das ist ja echt nicht mehr auszuhalten!" Wieder reißt sie am Messer und das Winseln der Frau ist deutlichst zu hören. „Wenn du es schnell hinter dir haben willst, dann spucks aus. Zugegebenermaßen würde ich mir für dich Zeit nehmen, das könnte Unterhaltung bieten!" Aber nichts. Baskerville gibt ein ungeduldiges Knurren von sich, dass man jetzt nicht den ganzen Tag hat und sie sich dann vielleicht doch beeilen sollten. Ein weiterer Schrei ertönt als Nici das Messer rauszieht und Baskerville sich um die Entsorgung des ziemlich unnützen Menschen kümmert. Auch wenn sie es vielleicht gut meint, sollten sie sich nicht zu lange mit einem Menschen aufhalten. Das kostet Zeit, die sein Herr und der Pater eventuell nicht haben. Denn zumindest kann der Höllenhund das Unwohlsein und auch teils die anderen Seelen spüren, die sich sträuben freiwillig in der Nähe von etwas Mächtigem zu bleiben. Etwas, das selbst gefährlich für Alucard werden könnte.

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