Herzinfarkt beim Urvampir

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Alle drei starren den Dämon an, der nun auf sie zukommt. Es füllt den gesamten Gang aus, nur beträgt die Höhe hier ungefähr fünf Meter und der Dämon läuft leicht geduckt auf sie zu. Die riesigen Klauen, die locker jemanden einfach so aus dem Leben yeeten könnten, graben sich tief in die Wand damit es sich schneller vorwärts bewegen kann. Die dunkelgraue Haut ist mit leichten schuppenartigen Gebilden versehen die am ehesten an ein Krokodil erinnern. Es trägt keine Kleidung und die Muskeln sind deutlichst zu erkennen. Verschiedene Narben zieren den riesigen Körper. Der riesige, plump aussehende, runde Kopf besitzt keine Augen, dafür aber schlitzförmige Nasenlöcher und ein weit aufgerissenes Maul mit mehreren Zahnreihen. Vielleicht wird es an der Zeit für Nici jetzt einfach mal gläubig zu werden! Sie hat viel gesehen, aber einen richtigen Dämonen mit feindlichen Absichten... davon wollte sie eigentlich von Anfang an die Finger lassen eben weil es nicht gut für die Gesundheit enden könnte. „A-Ach du heilige Scheiße..." Bewegen kann sie sich nicht. Vielleicht wenn sie wieder still ist? Das Ding hat keine Augen und könnte sie nicht sehen. Ganz ruhig atmen. Sie muss das Zittern aufhören! Das wiederum sehen die beiden Männer und wissen nicht, wie sie helfen können. Dieses vermaledeite Glas hindert sie daran die Frau zu retten, die sie irgendwie zusammenhalten kann. Hilflos müssen sie mitansehen, wie der Dämon immer näher kommt. Obwohl beide wissen dass es nichts bringt, rufen sie immer wieder, dass sie abhauen soll! Aber nichts. Kein Klopfen scheint sie dazu zu bringen zu rennen. „Ich kann nicht hinsehen.", murmelt der Pater dreht den Kopf auf die Seite. Er will nicht hinsehen wenn sie zerfetzt wird. Alucard selbst legt sich nur eine Hand auf den Mund. Das wird nicht gut ausgehen. Das wird nicht gut ausgehen! Die Vibrationen sind auch in diesem abgesperrten Bereich deutlich zu vernehmen. Fassungslos reißt der Urvampir die Augen auf. „Nici... WAS MACHST DU DA?!" Die braunhaarige Frau hat sich von dem Glas abgestoßen und läuft auf den Dämon zu. Dieser hört ihre Schritte und scheint sie so lokalisieren zu können. Irritiert blickt Anderson dann doch wieder hin und schlägt sich eine Hand auf den Mund. Ist sie jetzt komplett durchgeknallt? Sie rennt ohne zu zögern weiter auf den Dämon zu. Will sie sich opfern? Was ist ihr Plan? Hat sie überhaupt einen Plan? Daran zweifelt Alexander nämlich so ein klein wenig! Nicole hingegen sieht das als ihre einzige Chance vielleicht eine Möglichkeit des Überlebens zu haben. So gut es geht steigert sie ihre Geschwindigkeit und holt alles aus ihren Beinen raus was sie hat. Viel ist es nicht, daran darf die junge Frau arbeiten, wenn sie den Mist irgendwie überleben sollte! Sie sieht wie es ausholt um sie mit den Klauen entweder NOCH kleiner zu machen oder in essfertige Streifen zu zerteilen, lässt sich selbst aber fallen und hebt ihre Füße um den glatten Boden und den Schwung durch die Laufgeschwindigkeit auszunutzen. Wofür gibt es Actionfilme, wenn in den epischen Kämpfen nicht irgendwas Brauchbares zu finden ist was man auch wirklich nutzen kann? Nici schlittert durch die Beine durch und hat erst einmal wieder Schwierigkeiten aufzustehen, zieht aber sofort die Pistole und zielt auf den Hinterkopf. Erst nach zwei Schüssen bemerkt sie das riesige Auge zwischen den Schulterblättern, welches sie direkt anstarrt. Instinktiv verlegt sie das Feuer auf das Auge und stoppt, als der Dämon ein ohrenbetäubendes Kreischen von sich gibt und sich mühevoll umdreht.

Langsam dreht Anderson seinen Kopf zu Alucard. „Du bist dir wirklich sicher dass sie NUR in einem Labor gearbeitet hat?" Der Urvampir nickt und beobachtet die junge Frau mit neu aufgekeimter Hoffnung. „Ich bin mir zu 100% sicher. Aber Madame hier ist nicht nur im Labor tätig, sondern auch in der Videospielszene. Vielleicht holt sie sich ein paar Moves aus den Spielen, würde mich bei ihr nicht wundern." Skeptisch beobachtet auch der Pater wieder. „Wie will sie sie bitte ohne Üben können?" Alucard schnaubt und denkt, ihre Denkweise entschlüsselt zu haben. „Gar nicht. Ich würde behaupten dass sie denkt, dass sie entweder draufgeht oder etwas ausprobieren kann und wird. Im Augenblick sieht es wirklich so aus, dass sie sterben wird wenn sie nichts macht. Also kramt sie nach allem was sie einmal gesehen oder gespielt hat. Bewegungen, die ihr helfen könnten. Ansätze, die ihr vielleicht das Leben retten und Vorgehensweisen die mehr als nur untypisch sind. Und vielleicht hilft genau dieses Chaos ihr dabei zu Überleben." Ihnen wird der Rücken des Dämons zugedreht und sie erkennen nun auch, worauf sich Nicole vorhin konzentriert hatte. Das riesige Auge auf dem Rücken ist zerfetzt, Flüssigkeit läuft herunter und Blut vermischt sich damit auf dem Boden zu einer mehr als rutschigen Angelegenheit. „Hast du ihr irgendetwas über Dämonen erzählt? Wie man sie bekämpfen kann?" Alucard schüttelt den Kopf. „Ihr?" Auch von ihm ein stummes verneinen. Die Schüsse hallen in ihren Ohren wider als Nicole versucht irgendwie ein Loch in den Schädel zu bekommen, aber nichts. Die Kugeln scheinen abzuprallen und ein Klicken verrät ihr, dass sie die ersten Satz an Kugeln aufgebraucht hat. Scheiße, sie sollte besser damit umgehen! Sofort zieht sie sich ein wenig zurück und wechselt das Magazin. Ein unaufmerksamer Moment, der ihr zum Verhängnis wird. Der Dämon rast wieder auf sie zu und bevor sie reagieren kann, wird sie von den Klauen auf die Seite und gegen die Wand geschleudert. Den Aufprall bekommt sie nicht mit, denn kurzzeitig ist sie komplett außer Gefecht gesetzt. Auf dem Boden liegend kommt sie wieder zu sich und atmet flach, da ihr beim normalen Atmen irgendetwas sticht und die Schmerzen kaum zu ertragen sind. Fassungslos müssen die beiden Männer dabei zusehen, wie Nicole zwar probiert sich wieder aufzurichten, aber deutlich Schmerzen zeigt. Ihr Gesicht ist verzogen und die Pistole liegt ziemlich weit von ihr entfernt auf dem Boden. „Sie hätte nie hier her kommen dürfen. Nie!" Alucard hämmert immer und immer wieder gegen das Glas, ignoriert die Finger die er sich immer wieder bricht und stoppt, als der Dämon sie mit einer der klauenbewehrten Hände hoch hebt. „Nein... NEIN!" Sie kann nicht gefressen werden. Sie kann einfach nicht- Nein! Nicole versucht sich trotz ihrer Schmerzen zu befreien, schafft es aber nicht und starrt in das offene Maul des Viechs in welches sie gehoben wird. Der stinkende Atem verhilft nicht gerade zum Wohlfühlen und die eigene Verzweiflung und Panik lassen sie nach allen zur Verfügung stehenden Strohhalmen greifen. Der Schmerz treibt ihr die Tränen in die Augen, während sie sich nach vorn beugt und ihren Arm durch zwei der Klauen zwängt um an den Gürtel zu kommen. Sie reißt das Messer raus und rammt es in den Bereich zwischen den Nasenschlitzen und des offenen Mauls. Wieder wird sie halb taub, aber zumindest lässt es sie los und sie kommt auf dem Boden auf. Alles tut ihr weh, die Sicht verschwimmt teilweise und sie keucht wie eine alte Dampflok, aber sie ist scheiße nochmal am Leben.

VUSWhere stories live. Discover now