Klitzekleine Veränderung

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Eigentlich wollte sich der Urvampir den Dämon wirklich mal näher ansehen um zu schauen ob es irgendwelche Schwachstellen im sichtbaren Bereich geben könnte. Aber er wollte nicht aufgespießt direkt vor dem Mistvieh landen! Dennoch lässt er sich selbst als Vampirspießchen kurz hängen, während sich Anderson von hinten heran schleicht und dem Dämon zumindest kurzzeitig ein wenig Abhilfe in Sachen Kopfschmerzen gibt, welche es sicherlich nach dem Wandcrash besitzt. Der Kopf fällt auf den Boden neben dem Ding und Alucard lässt sich in Insekten zerfließen, bevor sich diese Tiere mitsamt dem Kopf aus dem Staub machen. Nach dem erneuten manifestieren hält er den abgetrennten Kopf in seinen Händen und starrt den Körper an, der sich hilflos aber immer noch aufrecht stehend nach seiner besseren Hälfte umsieht. Ja gut, sehen ist jetzt so ein wenig sinnbildlich zu nehmen, da das Mistvieh ja so oder so nicht sehen konnte und es auch nie wird. Die Zunge des Dämons zuckt herum und windet sich um seinen rechten Unterarm, ehe Alucard diese mit seiner Hand packt und so fest zudrückt bis es kreischend los lässt. Wie auch immer ein Kopf ohne Stimmbänder solche Töne zustande bringt! Aber es kommt aus der Hölle, wieso wundern? „Achtung!" Der schwarzhaarige hebt seinen Kopf und sieht den Körper auf sich zu rennen. Kann der Kopf diesen noch steuern? Offensichtlich. Die Nägel, an welchem noch ein Teil seines eigenen Blutes klebt, werden unwillkürlich nach ihm geschwungen und auch die Geschwindigkeit ist extrem gedrosselt. Offensichtlich ist es nicht gewohnt den Körper so zu lenken und ist sich mit allem unsicher. Somit ist es für den Vampir kein Problem auszuweichen und aus seiner pocket Dimension einen Sack zu holen, in welchen er den Kopf steckt. Somit ist sein Geruch überall, das Ding kann nicht ganz so super hören und die Zunge ist erst einmal außer Gefecht gesetzt die vielleicht noch eine letzte Möglichkeit zur Ortung von allem gewesen wäre. „Hoffentlich haben wir jetzt erst mal Ruhe!" Anderson kommt ein wenig skeptisch zu Alucard, der mit dem Sack herumgeht als wäre es das einfachste auf der Welt gewesen. „Hoffen können wir dann wirklich. Aber wie sollen wir hier raus? Durch die Stahltür kommen wir nicht und das Glas können wir gleich komplett vergessen." Außerdem wäre es für den Pater dann doch ein wenig zu hoch. Das Knacken der Lautsprecher ertönt und die beiden Männer sehen wieder zu dem Kerl hoch. „Wie schön dass ihr Phase Eins überstanden habt. Aber was ist mit Phase Zwei?" Alucard sieht zu dem Pater. Dieser blickt zurück. „Ich hasse Phase Zwei jetzt schon." Da gibt ihm der Urvampir recht. Wenn das nämlich noch schwieriger als der Dämon sein soll, der im Übrigen immer noch nicht ganz besiegt ist, dann wird das vielleicht erst in ein paar Stunden geregelt. „Darf ich den Herrschaften die finale Form meiner Kreation vorstellen?" Finale Form? Sind sie hier in einem scheiß Videospiel? Abrupt sieht Alucard nach unten als sich der Sack immer leichter anfühlt. Irritiert runzelt er die Stirn und öffnet ihn, bevor er abrupt den Kopf nach hinten reißt und somit dem schwarzen Schatten entkommt, welcher aus dem Sack flieht und einen stinkenden Geruch hinterlässt.

Der Schatten rast auf den herumirrenden Körper zu und selbst dem Urvampir klappt der Unterkiefer leicht nach unten als er sieht, zu was das Ding wird. Den Sack lässt er einfach los. Dass der jetzt am Boden liegt, das ist das kleinste Problem. Aus der weißlich, ledernen Haut wird eine schwarze. Es wird auch größer, was jetzt nicht zur Beruhigung beiträgt. Der Kopf wird komplett kahl, die letzten Haare verschwinden. Die Augen sind und bleiben gelb und ohne Iris. Somit bleibt der Dämon blind, was man wohl als einzigen Vorteil betrachten kann. Die Ohren vergrößern sich, die Nase bleibt aber gleich. Die Zunge behält ebenfalls die gleiche Form. Die gelblichen Stümpfe die als Zähne angedacht waren werden zu einem Meer aus spitzen Hauern die nur darauf warten etwas dazwischen zerfetzen zu können. Der hagere Körper wird durch einen ersetzt bei dem man sich nun auch vorstellen könnte, dass man von dem Wesen ernsthaft angegriffen wird. Aus den langen und wahrscheinlich auch unhandlichen Fingernägeln sind Klauen geworden, mit denen man präziser zuschlagen kann. Vielleicht besitzt es keine große Reichweite mehr, aber das wird es durch die Geschwindigkeit wieder wett machen. „Ach und wenn ich noch auf etwas hinweisen dürfte? Ich bin so ein fairer Gegner und gebe bekannt, um was sich unser werter Vampir sorgen machen darf. Die Klauen an Händen und Füßen bestehen zu einem großen Teil aus unserem Serum, von dem man sicherlich schon gehört hat. Ich wünsche viel Spaß." Ein wenig irritiert dreht es den Kopf und jetzt weiß Alucard auch, warum es erstens mehrere Lautsprecher gibt und warum sie in angeblich willkürlicher Reihenfolge angebracht wurden. Der Dämon reagiert auf ALLES, egal ob es jetzt er oder Anderson ist, oder eben auch der Mensch der ihn beschworen hat. Um den Dämon nicht einmal in die Nähe des VUS-Glases zu bringen wurden die Lautsprecher so weit es geht von diesem angebracht. Wenn man nur nach Gehör geht ist es somit unmöglich zu orten wo sich ein Opfer finden könnte. Auch deswegen, weil man hinter dem Glas komplett schallgedämpft ist. Nur beim Klopfen dagegen wird der Schall übertragen, aber das wird man sehr wohl zu vermeiden wissen. Fragend sieht Anderson zu Alucard, der den Blick aber genau so unwissend erwidert. Niemand hat eine Ahnung wie das jetzt weitergehen soll und lieber bleibt man erst einmal still und versucht es nicht auf einen selbst zu lenken, bis man sich vielleicht einen Plan überlegt hat. Wobei keinem etwas einfällt außer Alucard eben von den Klauen so weit es geht fern zu halten. Der Pater wird sich dafür einsetzen, dass er anstatt der Vampir davon getroffen wird. Kein Treffer, keine Entfaltung von VUS und somit eine minimale Chance zum Überleben. Keine Ahnung wie, aber man nimmt lieber die kleine Chance als gar keine zu haben. Den gleichen Gedankengang hat Alucard und deutet dem Pater an, dass ein Treffer bei ihm für beide tödlich ausgehen könnte. Dieser nickt und beide merken augenblicklich, dass sie einen Fehler begangen haben. Das Rascheln der Kleidung bei dem schwarzhaarigen während dem Gestikulieren hat den Dämon auf den Plan gerufen und dieser stürmt nun auf die beiden zu.

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