Verständnisprobleme

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Die nächsten Zwei Tage verlaufen ereignislos, zumindest für Alucard. Zwar merkt er dass Nicole ein wenig unruhiger schläft, aber das kann er auf ihre Tage schieben die bald kommen sollten. Da schläft sie immer ein wenig schlechter. Das Training scheint sie brav zu ignorieren, was nicht schwierig bei ihr ist und auch sonst ist alles in Ordnung. Denkt er. Nicole merkt, dass etwas nicht stimmt. Wenn sie mit Alucard oder Anderson in einem Bett schläft, dann schläft sie ohne Probleme durch. Immer! Doch sie wacht immer wieder auf und ist schweißgebadet, was sie immer wieder zu verstecken versucht. Vielleicht wird sie einfach krank? Schnupfen ist es keiner. Grippe? Sie fühlt sich leicht fiebrig und hin und wieder hat sie Gliederschmerzen. Die Wunde an der Hand ist dank Alucards Blut eigentlich verheilt und alle möglichen Krankheitserreger sind dadurch abgetötet worden. Vielleicht sollte sie noch einmal wegen neuem Blut fragen? Aber dann müsste sie sagen, dass es ihr nicht gut geht. Ein wenig überrascht ist sie schon, dass er das nicht über das Band mitbekommt! Eigentlich dachte sie, dass jedes Gefühl und jede Emotion übertragen wird. Offensichtlich doch nicht so ganz. Zumindest kann sie schlafen, denn sie hat das Gefühl immer und überall pennen zu können. So auch jetzt. Wieder hat sie sich in ihrer Bettdecke vergraben und schläft einfach nur, während Alucard gerade wieder zurück kommt. Nur ein kleiner Auftrag mit der Lady, ein paar der hiesigen Politiker in die richtige Richtung zu bringen. Umbringen noch lange nicht, aber eben genug Eindruck zu hinterlassen, dass Integra auch durch die Neuwahlen ihre langen Hebel behalten kann an denen sie sitzt. Man muss eben seine Herrschaftsrolle inne halten. Egal wie. Der Urvampir trennt sich im Anwesen von der zufriedenen Lady und kehrt in das Zimmer zurück. Dort wäre er erst einmal blind, wenn er nicht die Nachtsicht beherrschen würde und sieht den kleinen zusammenrollten Ball unter der Decke. Leicht besorgt verzieht er das Gesicht. Sie schläft schon überraschend viel. Vielleicht sollte man mal ein paar Tests bei ihr laufen lassen? Wobei durch sein Blut eigentlich nichts eine Chance haben kann. Auch scheint das emotionale Band nicht so zu arbeiten, wie es eigentlich sollte. So wirklich Emotionen hat er nämlich kaum mehr mitbekommen. Außer sie hat plötzlich keine mehr, aber das bezweifelt er sehr stark. Als ob das kleine Ding da keine Emotionen hat. Das strotzt nur davon, weshalb er sich dann doch ein wenig sorgen macht. Seufzend geht er zum Bett und kniet sich drauf. „Hey, Kätzchen. Wach auf, ich bin wieder da!" Keine wirkliche Regung. Leicht mit dem Kopf schüttelnd sieht er auf den Körper unter der Decke. „Du hast wirklich lang genug geschlafen. Es wird Zeit, dass du endlich mal wieder auf die Beine kommst! Ich würde es verstehen wenn du wirklich krank wärst. Aber die Ausrede gibt's nicht und du hast deine Tage noch nicht, mit denen du mich quälen kannst. Also auf!" Schlussendlich zieht er ihr die Decke vom Körper herunter und sieht wieder zu ihr. Erstarrt. „Ach du heilige Scheiße..."

Langsam hebt Nici den Kopf und sieht ihn brummend an. „Nicole. Sag mir bitte, dass das ein beschissenes Kostüm ist." Verwirrt legt sie den Kopf schief. Kostüm? Was für ein Kostüm? Ein leises Winseln aus ihrer Kehle. „Was für ein-" Augenblicklich bedeckt sie ihren Mund. Was waren das für Geräusche? Irgendwie ist ihre Hand komisch fellig. Trotz der Dunkelheit kann sie einigermaßen gut sehen und so geht ihr Blick nach unten. „WAS ZUM FICK IST DAS?!" Alucard verzieht das Gesicht und sieht an ihr hoch und wieder runter. Jetzt spürt er sie wieder und sie hat Angst. „Was auch immer du gerade gesagt hast, ich kann dich nicht verstehen. Du- Du hörst dich wie ein verdammter Fuchs an." Nici sieht leicht panisch an ihr runter und dann wieder zu Alucard. „Was ist hier los? Was ist passiert? Alucard?!" Dieser hat sich eine Hand auf den Mund gelegt und denkt mehr als nur angestrengt nach. Zwar besitzt Nici ihre menschliche Gestalt, hat aber ein paar... Extras. So zum Beispiel die nervös zuckenden Ohren, die ihr anscheinend noch nicht aufgefallen sind. Fell bedeckt ihren Körper zumindest an den Stellen, an denen er es sehen kann. So wie es aussieht hat auch das alles vor ihren Händen nicht haltgemacht, welche vom mittleren Unterarm abwärts schwarzes Fell besitzen. Die Fingernägel haben sich zu schwarzen Klauen verlängert, aber es sieht mehr aus als hätte sie eine Maniküre mit schwarzen, künstlichen Fingernägeln bekommen. Das rötliche Fell ist sonst nur noch unterbrochen von einem schon fast strahlendem Weiß, welches von ihrer leichten Schnauze losgeht und eben fuchstypisch verläuft. Ja, auch ihre Kopfform hat sich ein wenig geändert und auch dieser verdammt buschige Schweif ist zu sehen. „W-Wir haben vielleicht... ehm..." Jetzt ist sogar Alucard sprachlos und weiß nicht so recht wie er es erklären soll. „Du kennst doch die Werwölfe." Nici, die nun mit einem leicht zitternden Körper hochsieht nickt. „Es gibt viele Arten von diesen Wertieren, es sind aber normalerweise nur Raubtiere." Vielleicht kann er es ihr so ein wenig sanfter beibringen. Wieder nickt sie und ist über das eigene Winseln schon wieder überrascht. „Anscheinend- Nein. Offensichtlich bist du jetzt- Also du hast- Der Biss. Der Biss hatte mehr Folgen als- als es ein normaler Biss haben sollte." Also das hat Nici auch schon mitbekommen. „Was soll ich jetzt machen? Wie werde ich wieder normal? Du bist derjenige von uns beiden der sich damit am besten auskennt!" Während es sich für die junge Frau anhört als würde sie komplett normal reden, versteht Alucard gerade nichts. Ein Bellen, hin und wieder ein Winseln und zwischendurch ein leises Keckern. Alles in allem hört es sich aber nicht wirklich begeistert an. „Kätzchen, beruhig dich wieder ja? Du- Das ist- Du wirst mich jetzt wahrscheinlich dafür hassen, aber das ist ein permanenter Zustand!" Stumm starrt sie ihn an. Das ist ein... was? Der will sie jetzt verarschen, oder? „Das kann doch niemals permanent sein! Ich glaub du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank! Hast du den Arsch offen oder so?!" Das wütend klingende Geckere ist für Alucard kaum auszuhalten und er legt sich eine Hand an seine Stirn.

VUSHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin