Eine Woche

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Ein Gähnen lässt ihn aufwachen und langsam gehen Alucards Augen auf. Nici scheint ebenfalls gerade erst wach geworden zu sein und brummend drückt er sie wieder an sich, ehe er sich seufzend entspannt. „Morgen, Kätzchen." Die braunhaarige dreht sich auf den Rücken und hebt nur leicht das Kinn, als der Urvampir seinen Kopf auf ihr Schlüsselbein legt. Ihre linke Hand legt sich auf seinen Kopf und wieder fahren ihre Finger durch seine Haare. „Morgen..." Wie spät ist es eigentlich? Sie streckt die andere Hand nach dem Handy aus, kann es aber nicht zu sich ziehen, zu kurze Arme. „Hey, Katerchen. Ich muss nur kurz- O-Oder so." Der schwarzhaarige hebt leicht seinen Oberkörper, beugt sich über sie und greift nach ihrem Handy, um dies abzustecken und es ihr zu geben während er sich wieder an sie kuschelt. Kaum vorstellbar dass es eine Zeit gab, in der er physischen Körperkontakt direkt vermieden hat. Nici hingegen sieht ein wenig verwirrt auf die Uhr auf ihrem Handy. Dann Googelt sie schnell um sicher zu gehen und schlussendlich nimmt sich der Urvampir das Handy und sieht selbst drauf. „Halb acht? Hätte gedacht dass wir länger schlafen." Er gibt das Ding wieder zurück und legt seine Lippen an ihren Hals. „Wir wissen nicht, wann wir gestern ins Bett sind. Es war noch hell, also können es trotzdem gut und gern 10 bis 12 Stunden gewesen sein." Das stimmt auch wieder. Er selbst gähnt kurz, ehe er den Kopf hebt und sie ansieht. „Hey. Lust auf Frühstück und einen kleinen gemeinsamem Morgenspaziergang? Hier hat man wenigstens was zum entdecken und ansehen im Gegensatz zum Anwesen." Ein wenig zögerlich stimmt sie ein, denn ein großer Freund von Spaziergängen war sie eigentlich nicht. Aber was sollen sie sonst tun? Während sich Alucard zumindest untenrum ankleidet, zieht sich Nici um und steckt das Handy ein. Den Rest lässt sie erst einmal im Zimmer. Kurz schnippst sich der schwarzhaarige gegen seinen Hut und beide verlassen sie den Raum, nachdem Nici noch aufgemacht hat um zu Lüften. „Meinst du ich könnte in meinem Zimmer so etwas wie eine Zwischenwand einziehen?" Während sie die Treppe nach unten gehen und sich in Richtung des Speiseraumes begeben, sieht der schwarzhaarige sie fragend an. „Ich werde mein gesamtes Gaming-Setup mitnehmen, das lasse ich sicherlich nicht zurück. Und ich habe gelernt, dass ein abgetrennter Raum um einiges besser ist als schlafen und zocken in einem. Nur habe ich keinen zweiten Raum, also würde ich so etwas wie eine Zwischenwand einziehen. Wie gesagt nur dann, wenn das klappen würde." Nachdenklich legt er den Kopf schief. „Wir haben so viele Zimmer in Anwesen und einige sind ungenutzt, da wirst du neben deinem normalen Zimmer auch so etwas wie einen Hobbyraum bekommen. Ich denke nicht, dass Lady Integra was dagegen haben wird." „Das wäre dann aber wieder zu viel des Guten, findest du nicht? Ich meine... ich muss schon keine Miete zahlen und bekomme den Wagen zur Verfügung gestellt! Nein, ein zweiter Raum ist dann echt zu viel." Seufzend schüttelt Alucard den Kopf. „Du kannst im wahrsten Sinne des Wortes alles haben was du willst und lehnst es ab weil es zu viel wäre? Schön und gut dass du bodenständig aufgewachsen bist. Aber wenn du es willst, dann mach deinen Mund auf, okay? Du hast doch so oder so so eine große Klappe! Nutz sie, Madame!" Die braunen Augen gehen zu ihm, runter zu seinem Schritt und wieder hoch. „Habe ich doch, oder nicht?" Alucard spürt, dass sich im Moment keiner hier aufhält und beugt sich leicht runter. „Ich kann meine Klappe auch einsetzen wenn du willst. Nur wird das nicht so leise wie gestern ablaufen, wenn du verstehst was ich meine."

Stumm sitzt Nici am Tisch in dem Speisesaal, Alucard gegenüber von ihr und beide trinken ihren Kaffee. Ob er es wieder übertrieben hat? „Hey, tut mir leid falls-" „Lass es. Ist- Ist schon gut." Wie froh Nicole sein kann dass er nicht in ihren Kopf geht weil er ihre Privatsphäre respektiert. Das Kopfkino dass da drin herrscht ist schwer zu unterdrücken. „Wirklich alles in Ordnung? Stimmt was mit dem Kaffee nicht?" Die rote Farbe in ihrem Gesicht ist ihm neu, denn gestern hat er nicht wirklich auf ihre Gesichtsfarbe geachtet als das alles passiert ist. Das kann man ihm aber nachsehen. „Ich habe Kopfkino, Alucard. Reicht das als Antwort?", erwidert sie und lässt die Kaffeetasse sinken um die halbe Semmel wieder weiter zu mampfen. Kopfkino? Kopfkino von was? Wie soll er das verstehen? Was hat er- Oh... Mit einem zufriedenem Schmunzeln zeigt er erst seine Zungenspitze und dann immer mehr. Irgendwann hört Nici auf zu kauen und starrt seine extrem lange Zunge an, bevor sie sich verschluckt und erst einmal wieder Luft holen muss. „Das macht es nicht besser!", zischt die junge Frau und spült mit Kaffee nach. Der schwarzhaarige zieht die Zunge wieder ein und schnaubt amüsiert. „Für mich schon. Immerhin solltest du wissen mit was du es bei mir zu tun hast. Bis jetzt konntest du das Hauptwerkzeug schon aus nächster Nähe betrachten, aber dein nein ist so lange ein nein bis du mir ausdrücklich die Erlaubnis gibst." Beim letzten Thema wird er mit einem Mal so ernst, als wäre es ihm das wichtigste auf der Welt. Irgendwie hat Nici so das Gefühl, dass sie das Thema unfreiwilligen Sex nicht bei ihm ansprechen sollte. Langsam gehen ihre Mundwinkel hoch und sie nickt. „Danke, Alucard. Für viele ist warten unnötig, aber... ich weiß nicht. Keine Ahnung ob ich altmodisch bin und sehen will wie genau das läuft, oder ob ich einfach nur naiv bin. Nenn es wie du willst, aber nicht viele machen das so geduldig mit." Der Urvampir mustert sie kurz und verdreht die Augen. „Wer das Wort der Frau nicht ehrt, ist ihres Körpers nicht wert.", brummt er nur und ein leises Lachen ertönt. „Meine Güte, ein kleiner Poet?" Alucard trinkt einen Schluck ehe er sich räuspert. „Lass das klein weg und wir können darüber reden." Weder er noch sie können die indirekten Peniswitze wirklich lassen, auch wenn es beiden irgendwie auf die Nerven geht. Aber es ist, als wäre es ein Teil eines normalen Gesprächs bei ihnen und sollte das einer nicht machen, dann ist was Schlimmeres im Busch. „Ich bin überrascht, dass du kein Witz mit Milch und Kätzchen gemacht hast.", gibt Nici irgendwann von sich und Alucard sieht hinter sie. Der Pater kommt auf sie zu und er sieht wieder zurück. „Hätte nicht zur Stimmung gepasst." Anderson, der gerade von einer kleinen Diskussion mit dem Papst zurückgekehrt ist, bleibt hinter Nici stehen und sieht auf sie runter. „Was für einen Witz und was für eine Stimmung?"

VUSWhere stories live. Discover now