Kapitel 6

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Die Sonne schien mir direkt ins Gesicht. Murrend drehe ich mich auf die andere Seite, als ich etwas neben mir wahrnehme. Langsam öffne ich meine Augen und was ich da sehe lässt mich hochschrecken.

,,Was machst du hier? Auch noch Oberkörper frei? Fuck zieh dir mal was an!'' Rede ich komplett hysterisch. Der Schönling grinst nur schief. ,,So süß wie du eine auf unschuldige machst, aber steh jetzt auf. Wir gehen joggen''

Hat er gerade joggen gesagt? Ich hoffe mal nicht, denn ich bin einer der unsportlichsten Menschen dieser Welt.

,,Ne mein lieber, aber ich geh doch nicht joggen. Ich bleibe hier in diesem überaus gemütlichen Bett liegen, solange bis ich wieder nachhause kann'' und dabei lache ich. Ich lasse mich wieder nach hinten fallen und ignoriere den Schönling neben mir. Dieses Bett ist ein Traum, ich denke, nur wegen diesem Bett würde ich hier bleiben.

,,Wenn du nicht in den nächsten 2 Minuten aufstehst, jage ich dir eine Kugel durch dein Kopf'' gibt er schon deutlich angepisster von sich. ,,Und wenn du nicht in den nächsten 2 Minuten dieses Zimmer verlässt, lernst du mich richtig kennen, also adios'' Schneller als ich mich überhaupt wieder gemütlich hinlegen kann, zerrt er mich am Bein ans Fußende und wirft mich über seine Schulter. Spinnt der?

,,Sag mal, spinnst du? Normale Menschen diskutieren und was machst du? Du wirfst mich über deine Schulter, als sei ich ein nasser Sack. Sehr unverschämt.'' Sein Körper ist schön warm. Da ich weiß, ich habe eh keine Chance gegen ein Muskelprotzt, lasse ich mich einfach hängen. Gelangweilt gähne ich und schließe meine Augen. Egal wo er mich hinträgt, ich schlafe jetzt erstmal eine Runde.

Ich schrecke aus meinem Schlaf, als ich ein Schlag auf meinem Hintern spüre. ,,Sag mal spinnst du?'' schreie ich entsetzt und würde ihn am liebsten ins Gesicht schlagen und ihm die Nase brechen, nur leider hänge ich noch über seiner Schulter. ,,Du lagst keine zwei Sekunden auf meiner Schulter und bist schon eingeschlafen.'' sagt er unbeeinflusst. ,,Ich wollte dich nur wecken."

Dieser Mann besitzt sowenig Feingefühl, wie ein Toastbrot. Nämlich gar keins. Leicht verärgert verziehe ich mein Gesicht. Ich bin hier definitiv nicht freiwillig, eher gezwungen und jetzt soll ich joggen gehen? Allein wenn ich daran denke, joggen zugehen fangen an meine Oberschenkel zu brennen und meine Stirn zu schwitzen. Ja so unsportlich bin ich.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, lässt er mich endlich wieder allein auf meinen Beinen stehen. Mit einer hochgezogenen und verschränkten Armen beobachte ich ihn. Keinerlei Regung ist in seinem Gesicht zu erkennen. Verärgert schnaufe ich auf, wenigstens bitte hätte er sagen können. Ich bin doch keine Puppe. ,,Ich geh nicht joggen'' sage ich nochmal extra betont damit es auch mal langsam in seinem Kopf ankommt ,,verlang nicht von mir joggen zugehen, während ich hier bin.''

Gerade als ich die Stufen wieder hinauf laufen wollte, werde ich an meinem Handgelenk gepackt und herumgewirbelt. Dummer Idiot!

Mit meinem Rücken presst er mich gegen die Kühle Wand und meine Arme werden von einer unangenehmen Gänsehaut überzogen. Sein Gesicht wirkt mittlerweile angespannt. ,,Ich habe gesagt, dass wir joggen gehen, also werden wir auch joggen gehen.'' Total irritiert schaue ich in seine Augen, die definitiv dunkler geworden sind. Dafür muss ich mein Kopf etwas in den Nacken legen. ,,Gibst du Leuten immer Befehle? Du solltest anfangen auch mal auf die Bedürfnisse anderer zu achten, mein Lieber'' und mit diesen worten wollte ich ihn eigentlich von mir wegschieben, aber es war sowas von klar das dieser Muskelprotz sich nicht bewegt.

,,Okay ich gebe auf.'' Augenverdrehend befreie ich mich aus seinen Armen und laufe wieder hoch, um mich umzuziehen. Kurze Zeit spiele ich auch mit dem Gedanken mich einfach wieder ins Bett zu legen, aber er würde mich wahrscheinlich eh wieder raus schleifen.

Mit einer Jogginghose und einem einfachen Pulli, welche auf dem Bett bereit lagen, laufe ich wieder runter und stelle mich neben den Schönling. ,,Können wir los?'' fragt er hochmotiviert mit einem Grinsen im Gesicht, welches ich ihm am liebsten mit meiner Faust, aus seinem hübschen Gesicht geprügelt hätte.

Auf in die Hölle.

Be mine - Du wirst mein seinWhere stories live. Discover now