Kapitel 41

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Die Fahrt über ist eine komplette Stille. Das Auto wird immer langsamer, also ziehe ich meine Kopfhörer raus und schaue mich um.

Das Internat ist groß und altmodisch gehalten. Es ist U-förmlich und der Vorgarten ist mit großen Bäumen und jeder Menge Wiese geschmückt.

Ich steige aus dem Auto und warte bis mein Vater meine Koffer aus dem Kofferraum geholt hat.

,,Ich hoffe hier lernst du dich zu benehmen junges Fräulein'' sagt mein Vater streng, während meine Mutter still schweigend neben ihm steht.

Eine etwas ältere rundliche Frau kommt mit einem großen Lächeln auf uns zu. Am liebsten würde ich bei diesem Lächeln sofort wieder ins Auto steigen und weit weg von hier fahren. Ich hole einmal tief Luft um kein Dummen Kommentar abzugeben.

,,Hallo Miss Perez. Mein Name ist Agarta Smith. Ich bin die Leiterin dieses wunderschönen Internats.''

Noch freundlicher gehts nicht? Ekelhaft.

Lächeln nicke ich ihr zu und wende mein Blick ab, der sofort bei einem jungen Mann hängen bleibt , dieser steht in einer Gruppe.

Seine Pechschwarzen Haare stehen ihm wie wild von Kopf, sein Hemd spannt sich über seine Brust, die Krawatte sitzt perfekt und der Blazer auch. Das schiefe Grinsen welches auf seinem Gesicht zu sehen ist, raubt bestimmt vielen Mädchen den Verstand.

Er schnippst die Kippe weg und hebt sein Kopf, unsere Blicke treffen sich. Stocksteif stehe ich nur da und gaffe ihn an.

Er ist heiß. Mehr als heiß.

,,Hast du verstanden?'' holt mich die wütende und strenge Stimme meines Vaters zurück. Mein Kopf schiesst erschreckend zu ihm, meine Haare fliegen durch die Luft.

Scheiße ich hab kein Meter zugehört.

Verachtend schnaubt mein Vater auf, er dreht sich um ohne mich eines Blickes zu würdigen und Steig ins Auto. Meine Mutter dagegen gibt mir ein Kuss auf die Stirn und steigt dann ebenfalls ein.

Sofort fährt er mit Vollgas los. Ich drehe mich wieder zur der Dame vor mir, diese strahlt mich immer noch an sodass ich kurz zusammenzucken.

Unsicher lächel ich und gucke wieder auf die Seite wo der Junge eben stand, doch da steht keiner mehr.

,,Also komm ich zeig dir dein Zimmer.''

Meine Koffer nehme ich in die Hand und laufe ihr hinterher. Auf dem Weg zur meinem Zimmer erzählt sie mir einiges übers Internat, Dinge die mich nicht ansatzweise interessieren.

Stillschweigend laufe ich ihr einfach weiter hinterher. An den Wänden hängen Bilder von Personen in einem fortgeschrittenem Alter. Bei einem Bild bleibe ich stehen.
Ich lese die Bild Unterschrift

Ferdinand Sanchez 1945

Mein Atem stockt.

Nicht einmal hier bleibe ich verschont vor dem Namen. Es fühlt sich an als würden sich seine Augen in meine bohren.

,,Miss Perez kommen Sie bitte.'' Ich mache ein Schritt zurück und laufe so schnell wie möglichst weiter. Vor einer Tür bleiben wir stehen.

,,So hier sind wir. Bitte seien sie morgen pünktlich zum Frühstuck da. Ich wünsche ihnen ein Wunderschönen Aufenthalt.''

Und weg war sie.

Alison du schaffst das. Einfach tief ein und ausatmen. Du wirst hier allen zeigen wer das sagen hat und Dario? Den vergessen wir hier einfach.

Selbstbewusst drücke ich meine Schultern durch, greife nach dem Türgriff und drücke die Tür auf.

Das Zimmer ist groß, es stehen zwei Betten drinnen, anscheinend ist das eine schon besetzt denn es ist von unzähligen Kissen bedeckt.

Aus dem Bad kommt ein Mädchen raus. Sie hat orangene Schulterlanga Haare, ist eher klein und soweit ich gesehen habe hat sie Sommersprossen.

,,Hey'' sage ich leise und sofort hält sie in ihrer Bewegung innen. Erst guckt sie mich erschrocken an, bis sich ihr Gesicht erhellt. Sie strahlt regelrecht.

,,Hey ich bin Paris, aber alle nennen mich Pam. Willkommen.'' rattert sie runter und hält mir ihre Hand hin.

Vielleicht wird es mir hier besser gehen als gedacht.

Be mine - Du wirst mein seinWhere stories live. Discover now