Kapitel 59

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Alison's Sicht:

Sobald Nathan's Name aus Dario's Mund kommt zucke ich vor Angst zusammen. Selbst nach dem duschen fühle ich mich dreckig. Nichts wird das ändern.
So gebrochen zu werden, obwohl ich niemanden etwas getan habe, ist unfair.

,,Alison?'' Langsam nähert sich Dario und streckt seine Hand nach mir aus. Mein Blick geht überall hin, nur nicht zur Dario, denn mir ist es unangenehm dass ich mit seinem jüngeren Bruder einvernehmlich Sex hatte und er mich danach praktisch gezwungen hat.

,,Du musst mit mir reden, sonst kann ich dir nicht helfen.'' Gerade als ich mein Mund öffne, vibriert mein Handy in der Vordertasche des Pullovers. Ich ziehe es ein Stück raus, um zu sehen wer mir geschrieben hat.

Unbekannt:
Erzähl Dario dein dreckiges Geheimnis oder ich werde es tun.
Du bist eine schlampe, aber MEINE!

Nathan:
Erzähl Dario davon und du wirst die nächsten Tage, nein, Jahre nicht mit erleben!

Verzweifelt, was ich als Nächstes machen soll, schiessen mir wieder Tränen in die Augen, die ich aber so gut wie es geht zurückhalte.
Das ist nicht fair, ich habe nichts getan, ich hasse es. Ich hasse mein Leben gerade.
Ich fange an durch das Zimmer zu laufen, während Dario immer wieder etwas sagt. Leider will und kann ich mich nicht auf seine Worte konzentrieren.
Mitten in der Bewegung halte ich an, als mein Handy anfängt zu klingeln. Schnell, womöglich eine Ablenkung zu haben, gehe ich ran.

,,Hallo?'' Meine Stimme hört sich rau und brüchig an, nicht die selbstbewusste, taffe Alison.
,,Naa hast du mich vermisst?'' Die Stimme ist verzerrt und tief. Verwirrt runzele ich die Stirn.
,,Wer ist da?'',frage ich eine Spur selbstsicherer nach. Das atmen der Person auf der anderen Leitung ist laut und stark zu hören, sodass mein Körper sich anfühlt, als hätte man ihn in eiskaltes Wasser getaucht.

,,Ich kenne all deine Geheimnisse, ich weiß wer du bist, wo du bist, was du machst und was du sagst. Ich weiß auch das du gerade mit Dario, einem weiteren Sanchez, in deinem Zimmer stehst. Ich kann dir innerhalb fünf Sekunden alles zerstören, alles was dir wichtig ist und alles was du liebst...''

Mein Blick bleibt an Dario hängen. Er ist alles was mir wichtig ist und was ich liebe.

,,Du musst nur eine Sache tun und ich überlege es mir nochmal.''
Mein Blick bleibt an seinen Lippen Hängen, auf der er immer rumbeißt, wenn er konzentriert ist. Eine Macke die mir nach dem ersten Tag aufgefallen ist.

,,Was willst du?'',frage ich monoton nach. Ich kann den Blick von Dario einfach nicht abwenden, es geht nicht. So sehr ich es versuche, es funktioniert nicht, seine Ausstrahlung ist zu dominant und anziehend.

,,Komm zur mir.'' Mit diesen Worten legt die Person auf und lässt mich mit einem schnellen Herzschlag zurück. Ich muss mich entscheiden, entweder verliere ich Dario in dem ich ihm irgendeine Lüge auftische oder ich verliere ihn durch etwas viel schlimmeres.

Durch die Wahrheit.

Mit großen Schritten laufe ich auf Dario zu, packe ihn an den Schultern, stelle mich auf Zehenspitzen und küsse ihn. So wie ich es noch nie gemacht habe, mit so vielen Emotionen und unausgesprochenen Worten.

Er erwidert den Kuss sofort und drückt mich an meinem Rücken noch näher an ihn. Vergessen ist Nathan, vergessen, dass ich ihm das Herz brechen werde und vergessen, ist das wir noch so viel zu bereden haben.

Seine Zunge bahnt sich ein Weg in meinen und kämpft mit meiner um die Dominanz, mir wird ganz heiß und meine Knie so weich, das ich Angst habe zu fallen, aber Dario hält mich wie er es noch nie gemacht hat.

Ein letztes Mal, ein letztes Mal für uns beide.

Be mine - Du wirst mein seinWhere stories live. Discover now