Kapitel 28

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Fertig mit allem schaue ich mich um und entdecke ein Fenster durch das ich durchpassen müsste.

,,Ist alles gut?'' fragt Benni von draußen. Den hätte ich ja beinahe vergessen. ,,Ja alles gut.'' rufe ich einfach zurück und öffne zur selben Zeit das Fenster. Ich steige mit meinem rechten Fuß auf die Badewanne und drücke mich hoch.

Ein Blick nach draußen verrät mir, dass weder Wachen noch ein Zaun drum herum steht, dass einzige was ich sehe ich ein Wald. Wenn ich jetzt raus klettere und los renne schaffe ich es vielleicht durch den Wald bevor es dunkel wird.

Ich drücke mich durch das Fenster und das einzige was ich noch mitbekomme ist, wie Benni die Tür öffnet und meinen Namen ruft, aber ich bin schon durchs Fenster. Ich lande auf meinen Füßen und renne so schnell ich kann.

,,ALISON!'' höre ich meinen Namen rufen, aber ich denke nicht daran anzuhalten, ich renne tiefer in den Wald rein. Die Rufe werden immer leiser und mein Atem immer abgehackter. So unsportlich ich auch bin, ich denke einfach an Dario's Worte und renne als würde es um mein Leben gehen.

Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren, meinen Rennen hat sich mittlerweile in ein langsames joggen verwandelt und es ist dunkel geworden. Das einzige was ich höre, sind die Eulen und die Äste die unter meinen Schuhsohlen zerbrechen.

Schon zu lange irre ich durch den Wald, es ist dunkel, kalt und es fängt an zu regnen. Ich bin am ende. Verzweifelt lasse ich mich auf ein naheliegenden Baumstamm fallen und schließe erschöpft meine Augen. Höchstwahrscheinlich muss ich hier schlafen.

,,Ich bringe diesen Bastard um.'' höre ich eine wütende und mir ziemlich bekannte Stimme. Die Schritte werden lauter, ich mache mich klein denn ich kann nicht einschätzen wem diese Stimme gehört.

,,Dario beruhig dich. Du kennst sie. Sie lässt sich nicht fertig machen.'' redet eine andere Stimme beruhigt.

Sobald mein Kopf realisiert hat, welchen Namen ich gerade gehört habe, schlägt mein Herz wieder wie auf Hochtouren. Ich springe wie von der Tarantel gestochen auf und laufe in die Richtung, aus der ich denke die Stimmen gehört zu haben.

,,DARIO'' rufe ich und drehe mich im Kreis. ,,ALISON'' ruft er zurück und ich kann es nicht glauben, ich hab's geschafft. Ich renne gerade aus, selbst meine Schmerzen vom rennen und mein abgehackter Atem, halten mich nicht auf. Ich schaue zurück und merke nicht wie ich in Dario rein renne.

Gerade noch rechtzeitig fängt er mich auf. Mein Blick schießt nach oben, sein Blick ruht auf mir. Vor Freude fange ich an zu weinen und lasse mich erschöpft in seine Arme sinken. Ich spüre wie er mir ein Kuss auf mein Kopf gibt, bevor ich ganz in seinen Armen versinke und einschlafe.

Schweißgebadet schrecke ich aus dem Schlaf und bemerke das ich in einem Bett liege. Verwirrt schaue ich mich um, mein Atem geht schwer und schnell. Panisch stehe ich auf und verfange mich mit meinen Füßen in der Decke, mit einem dumpfen Knall lande ich auf dem Boden. ,,Uff.'' kommt es stumpf von mir.

,,Alison?'' ertönt eine männliche und ziemlich verschlafende Stimme über meinem Kopf. Peinlich berührt schließe ich meine Augen und lasse mein Kopf auf den Boden sinken.

Ich habe total vergessen das ich Dario in die Arme gerannt bin und er mich dann vermutlich hier her gebracht hat, als ich eingeschlafen bin. Mit dem Blick nach unten stehe ich auf und drehe mich zu ihm. Ich denke nicht mal daran mein Blick zu heben.

,,Was sollte das werden?'' fragte er und ich höre die Belustigung in seiner Stimme. Unwohl spiele ich mit meinen Fingern. Mein Blick schweift überall hin nur nicht in Dario's Gesicht. ,,Ähm also...'' stottere ich dumm vor mich hin. ,,Wolltest du flüchten?''

,,Klar ich wollte abhauen, was auch sonst?'' gebe ich nur ironisch zurück und verdrehe meine Augen.

Das unwohl fühlen ist wie weggefegt. Langsam hebe ich die Decke vom Boden auf und setze mich aufs Bett. Ich versuche mich daran zu erinnern was vor der Entführung passiert ist, aber es sind nur winzige Bruchteile in meinem Kopf.

Mein Gesicht vergrabe ich in meinen Händen und seufze auf. ,,Was ist los Dulzura?'' fragt Dario besorgt und streichelt meinen Rücken. All die Anspannung lässt langsam nach, mit jeder weiteren Berührung von Dario.

Niedergeschlagen lasse ich mich nach hinten fallen, direkt auf Darios Beine. Er färht mit seiner Hand durch meine Haare, während dessen schließe ich wieder meine Augen und falle in ein ruhigen Schlaf. Ich wünschte dieser Moment wäre für immer.

Nur sollte für immer nur ein kurzer Moment sein.

Be mine - Du wirst mein seinWhere stories live. Discover now