Kapitel 15

10.8K 349 10
                                    

Kurz bevor ich die letzten Stufen runterlaufe atme ich nochmal tief ein und aus. Im Wohnzimmer angekommen, sehe ich meine Mutter, meinen Vater und meine wundervolle Schwester.

Ich könnte kotzen bei diesem Anblick.

,,Was ist?'' frag ich genervt nach. Mein Vater hat mich gestört in der einzigen Minuten wo ich glücklich war und alles vergessen habe.

Er gibt ein empörtes Geräusch von sich. ,,Junges Fräulein so haben wir dich aber nicht erzogen!'' innerlich verdrehe ich meine Augen, was lustig ist denn im Grunde genommen haben die mich nicht erzogen.

Ich wippe von einem auf das andere Bein und kann es kaum erwarten wieder in mein Zimmer zu gehen, mich einzusperren und den Rest mit Dario nachholen, aber natürlich zerstört mir meine schöne Familie alles. Meine Schwester klopft neben sich auf das Sofa, was wohl so viel bedeuten soll wie 'setzt dich', aber ich weiß nicht in welchem Film sie lebt, denn ich werde mich zu million Prozent nicht neben sie setzen. Am ende ist ihre perfektionistische Art noch ansteckend. Ich verzichte.

Stur bleibe ich stehen und ziehe ungeduldig eine Augenbraue hoch. ,,Also was ist jetzt?'' frage ich nochmals genervt nach, dieses anstarren geht mir auf die Nerven und schlimmer ist es das keiner von denen ein Wort sagt.

Endlich nach gefühlten Stunden fängt meine Schwester an zu reden. ,,Schwesterchen wir machen uns Sorgen um dich'' ihre Stimme trieft nur so vor gefälschter Sorge und ihr Blick sagt mehr als tausend Worte. Verwirrt starre ich sie an. Sorgen? Um mich? Das ich nicht lache. Wäre mir ganz neu.

,,Du warst einfach verschwunden, tauchst hier auf und denkst du kannst tun und lassen was du willst, so geht das nicht. Wir haben uns überlegt, dass du ab nächste Woche auf ein Internat gehst.'' emotional rattert mein Vater die Worte runter, als hätte er sie jahrelang einstudiert, was nicht mal so verwerflich wäre.

,,Ein Internat? Spinnt ihr?'' fassungslos sacken meine Schultern zusammen und meine Augen fangen an zu brennen. Wütend starre ich jeden einzelnen an, wende mich ab und laufe geradezu auf die Treppen zu. ‚‚Ihr werdet mich in kein verficktes Internat stecken, ihr Psychos!'' schreie ich mir die Seele aus dem Leib. In dem Moment ist es mir egal ob Dario etwas mitbekommt, diese Menschen die sich meine Familie nennen, wollen mich wegschicken als sei ich ein Päckchen das falsch adressiert wurde.

,,ALISON PEREZ! Du hast Hausarrest und du wirst auf dieses Internat in der Schweiz gehen, ob du willst oder nicht!'' schreit mein Vater zurück.

Wütend stampfe ich die Treppen hoch, knalle meine Tür so auf das sie gegen meine Wand hinter der Tür knallt und ziehe mein Koffer unter meinem Bett raus. Ich fange an alles aus meinem Schrank wahllos rein zuschmeissen, während mir Tränen über meine Wangen laufen und kein Ende nehmen.

,,Hey Alison. Hör auf!'' versucht Dario mich davon abzuhalten, aber ich höre gar nicht auf, nein ich denke nicht einmal daran aufzuhören.
,,HÖR AUF!'' schreit er mich an und damit schleuderte er mich zurück in die Realität. Die Sachen lasse ich auf den Boden fallen und ich falle mit. Ich spüre nichts mehr. Nur noch eine leere, die mir meine eigene Familie angetan hat.

,,Ich fass es nicht. Ein Internat. In der Schweiz'' es war nicht mehr als ein hauchen, nichtsdestotrotz hat er mich verstanden. Ich bin ihm dankbar, als er nichts sagt sondern mich einfach nur in den Arm nahm und mich stumm weinen lässt.

Langsam wird es echt peinlich. Es ist das zweite mal das er mich so sieht, aber es ist so beruhigend in seinen Armen die einen nur halten ohne Worte.

Meine Augen werden immer schwerer, bis ich in Dario's Armen in ein Schlaf falle.

Be mine - Du wirst mein seinWhere stories live. Discover now