Kapitel 46

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Am nächsten morgen bin ich so müde, dass meine Augen immer wieder zu fallen. Die Nachrichten von gestern haben mich ziemlich aufgewühlt. Ich dachte sobald ich Dario anrufe, hört er auf mit diesen Nachrichten, aber es wurde schlimmer. Die ganze Nacht hat mein Handy vibriert, solange bis ich es ausgeschalten habe.

Warum ich denke es ist Dario? Ich habe selber keine Ahnung, aber vielleicht will er mit mir genauso ein krankes Spiel spielen wie mit anderen Weibern von ihm. Ich weiß es ehrlich nicht.

Ich sitze gerade mit Paris und Malya am Tisch, da wir noch Zeit haben bevor die erste Stunde beginnt. Immer wieder kämpfe ich damit meine Augen aufzuhalten, jedes Mal wenn ich sie zu mache dauert es Minuten bis ich sie wieder aufkriege. Erstaunlicherweise ging es Paris heute Morgen so gut das sie mich aus dem Bett gezerrt hat.

,,Alison ist alles gut bei dir?'' fragt Paris besorgt nach, ich schrecke nur hoch. Ich spüre ihren besorgten Blick auf mir, selbst den Blick von Malya, aber sie beachte ich nicht. Mit einem Nicken lasse ich das ganze unter den Tisch fallen. Hoffe ich zumindest, aber Paris hat was ganz anderes vor.

,,Du siehst aber nicht gut aus. Du hast tiefe Augenringe, deine Haare sind nicht gemacht, deine Augen sind rot und angeschwollen.''

Wow Paris danke für diese schönen Worte am Morgen, denke ich mir nur und schnaube sarkastisch auf. Ich habe tiefe Augenringe, weil ich kein Auge zu bekommen habe, meine Haare sind mir egal und meine Augen sind rot und angeschwollen, weil ich selbst so wenig wie möglich blinzeln wollte. Ich fühle mich nicht wohl.

Gerade als ich Paris versichern will das es mir gut geht vibriert mein Handy erneut. Ängstlich ziehe ich es aus der Tasche des Blazers.

Unbekannt:
Ich werde dich kriegen und sobald ich dich habe werde ich dich ficken so wie Dario es nicht konnte.
Du wirst mein sein

Schluckend starre ich die Nachricht an und lese sie mir immer wieder durch. Es ergibt kein Sinn. Ich dachte Dario schickt mir diese kranken Nachrichten, aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher.
Eine Berührung am Arm reißt mich aus der Trance. Schreckhaft zucke ich zusammen und stoße dabei das offene Wasser von meinem Tablett. Dieses verteilt sich auf dem ganzen Boden der Cafeteria.

In der Cafeteria ist es komplett leise geworden. Geschockt starre ich die Flasche an. Plötzlich wirkt das Wasser für mich nicht mehr durchsichtig, sondern rot. Rot wie Blut.
Mit einem lauten knarren schiebe ich den Stuhl ruckartig nach hinten, dass er mit einem lauten Knall auf dem Boden landet. Der Knall hallt in meinen Ohren wie ein Echo.

,,Alison!'' versucht es jetzt auch Malya, aber keine Chance sobald ich ihre Finger an meinem Arm spüre schrecke ich zurück. Alle Augenpaare liegen auf mir. ,,Nein nein nein nein'' flüstere ich immer und immer wieder. ,,Es Soll aufhören. Er soll aufhören.'' Die Worte sprudeln nur aus mir raus.

Ohne noch einmal zu den Mädels zugucken Stürme ich achtlos aus der Cafeteria. Mit schnellen Schritten laufe ich auf das Eingangstor zu, ich stoße es mit einem Ruck auf und sobald ich an der frische Luft bin, kann ich wieder atmen. Meine Schultern entspannen sich, doch meine Knie sacken in sich zusammen.

,,Hey alles gut?'' Höre ich eine raue Stimme fragen. Ich will mein Blick nicht heben, keiner soll mich so sehen. Die starke und selbstbewusste Alison am Boden, so einsam und zerbrochen. Mit einem einfachen Nicken hoffe ich das der Junge neben mir weg geht, obwohl er zuerst hier war. Eine Hand taucht in meinem Sichtfeld auf.

,,Ich bin Nathan Sanchez.'' Erschrocken schaue ich doch hoch. Da steht er, mit dem selben schelmischen Grinsen wie sein Bruder.

Mist.

Be mine - Du wirst mein seinWhere stories live. Discover now