Kapitel 35

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Xavier versucht die ganze Fahrt über irgendwas aus mir raus zubekommen, doch ich bleibe ruhig. Der Schock sitzt einfach noch zu tief. Seit dem ich Dario kenne, werde ich entführt und anscheinend schon verfolgt.

Müde von dem ganzen Tag schließe ich meine Augen. Sobald ich meine Augen geschlossen habe, reiße ich sie heftig wieder auf. Stocksteif sitze ich wieder auf dem Beifahrersitz.

,,Alison was ist mit dir passiert?''fragt Xavier besorgt, so lustig er auch sein mag, so ernst ist er gerade und dafür, dass er gerade kein Witz macht über meine Situation, bin ich ihm unendlich dankbar.

Panisch und mit dem Gefühl beobachtet zu werden schüttele ich mein Kopf. Xavier neben mir seufzt und fährt die Einfahrt rauf, die zur Darios Haus führt. Sobald ich das Auto von Dario sehe, mit dem wir heute morgen los gefahren sind, zieht sich mein Herz schmerzhaft zusammen. Bilder tauchen wieder in meinem Kopf auf, diese spielen sich wie in Dauerschleife immer wieder ab, als gibt es kein Ende.

,,Raus. Geh raus aus meinem Kopf'' flüstere ich und kneife meine Augen immer wieder fest zusammen, um sie in der nächsten Sekunde wieder aufzureißen. ,,GEH AUS MEINEM SCHEISS KOPF!'' brülle ich und raufe verzweifelt meine Haare.

Ich weiß nicht was plötzlich mit mir los ist, die Szene mit Dario und der mir unbekannten Frau wollen einfach nicht verschwinden. Die Bilder werden immer unerträglicher, meine Atmung wird schwerer, mein Herz rast unkontrolliert in meiner Brust und ein stechen macht sich breit.

Ist das Eifersucht, weil ich mich doch möglich in Dario verliebt habe?

,,Atme Alison atme.'' versucht Xavier an mich heranzukommen, aber ohne Erfolg. Seine Worte die beruhigend für mich sein sollten, ziehen wie Nebel an mir vorbei. Meine Finger kralle ich noch tiefer in meine Kopfhaut, um die Bilder mit dem Schmerz zu vertreiben, aber nichts passiert.

Du warst nur Zeitvertreib.

Ich wollte dich nur ficken.

Sie ist viel besser als du Alison.

Wie ich sie immer wieder genommen habe, göttlich.

Es hört nicht auf, es wollte gar nicht aufhören. Verzweifelt laufen mir Tränen meine Wange hinunter, von denen ich dachte alle längst schon verbraucht zu haben.

Plötzlich legt sich eine Hand auf mein Oberschenkel und anhand der Wärme spüre ich das es Darios Hand sein muss. Bei keinem sonst steht mein Körper bei nur einer Berührung unter Strom. ,,Hey Dulzura beruhige dich. Es wird alles gut, du bist jetzt bei mir.''

Genau das ist das Problem. Er. Er und seine Taten, als wir beim Schießstand waren.

Komplett aufgelöst schaue ich in Darios wunderschöne Augen. Langsam kehrt Frieden und ruhe in mein Körper. Meine Hände entferne ich aus meinen Haaren.

Sanft lächelnd hält er mir seine Hand hin, um mir aus dem Auto zu helfen. Wie ein Reh auf der Straße starre ich diese ahnungslos an. Ich denke nicht daran meine Hand in seine zu legen, ich will nicht wissen wo seine Hand war.

Ohne seine Hand zu greifen steige ich aus dem Auto und laufe mit geraden Schritten auf die offenstehende Tür zu. Hinter mir höre ich Dario mit Xavier reden, was eher einem fluchen gleicht.

Ich beachte dem Gerede hinter mir nicht mehr und laufe mit gesenktem Kopf durch die Tür. Dumm das ich dabei gegen jemanden laufe und hätte mein Gegenüber mich nicht festgehalten, dann wäre ich nach hinten gefallen.

Schreckhaft zucke ich zusammen und versuche den Arm loszuwerden, der mich noch festhält. Mein Kopf schießt hoch und der Mann, in schwarz gekleidet steht vor mir. Ob es real ist oder mein Kopf mir nur ein Streich spielt weiß ich nicht, aber ich will das es aufhört.

,,Lass mich los'' flüstere ich. ,,Lass mich los!'' schreie ich schon lauter, als der Griff um mein Arm einfach nicht verschwindet. Abrupt werde ich losgelassen und höre wie Xavier und Dario die Tür eingestürmt kommen.

,,Was ist hier los Blake?'' fragt Dario nach. Es war also Blake der mich festgehalten hat, damit ich nicht falle und nicht der Mann der mich verfolgt hat.

Ich spüre wie angespannt er ist, da er hinter mir so nahe steht. Ich schließe meine Augen und rieche ein Frauenparfüm, weswegen ich meine Augen aufreiße. Wie in Zeitlupe drehe ich mich zu ihm, während meine Augen sich wieder mal erneut mit Tränen füllen.

Darios Blick wird sofort schuldbewusst und ich hatte gehofft, nein ich habe gebetet das ich zu viel hineininterpretiere, aber sein Blick sagt alles. Mehr als Worte jemals konnten.

,,Wieso?'' frage ich kaum hörbar, doch er hat mich verstanden.

Ich höre nur noch wie mein Herz bricht und in tausend Teile zerfällt.

Soll das der Anfang vom ende sein? Genau so? Wenn ja, dann hasse ich es.

Be mine - Du wirst mein seinWhere stories live. Discover now