Kapitel 58 ||Lesenacht 4

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Dario's Sicht:

Alison versucht den Kuss immer wieder intensiver werden zulassen, doch nicht jetzt, nicht solange ich nicht weiß was mein Bruder ihr angetan hat.

Sie wird immer drängender und ihre Hände wandern zur meinem Gürtel, allerdings sind meine Hände schneller und halten ihre auf. ,,Alison'',versuche ich sie zwischen den Küssen aufzuhalten, ich habe ihre Tränen gesehen und gespürt. Sofort kommt der Hass und die Wut auf meinen Bruder zurück, am liebsten würde ich ihn jetzt aufsuchen und eigenhändig umbringen, jedoch braucht Alison mich.

,,Fick mich Dario. Fick mich bitte.'' Ihre Stimme ist verzweifelt und zittert. Ihre Tränen werden immer mehr, mittlerweile schmecke ich ihre salzigen Tränen auf meinen Lippen. Zwar wird es in meiner Hose enger, der Druck ist kaum auszuhalten, aber Alison's Situation auszunutzen wäre schlichtweg ekelhaft. Genau so ekelhaft wie mein Bruder.

,,Fuck Alison ich will dich ficken, aber nicht so. Ich werde deine instabile Lage jetzt nicht für mein Vergnügen ausnutzen. Ich bin vieles, aber ich bin nicht so ekelhaft'',rede ich auf sie ein. Als hätte man ihr ein Eimer voller eiskaltem Wasser über den Kopf geschüttet, weicht sie zurück und sieht mich aus geweiteten Augen an. In denen kann ich so viel lesen. Scham, Angst, ekel, entsetzen, aber auch Reue? Weswegen Reue?

Bevor ich hätte darüber nachdenken können, kneift sie ihre Augen zu und flüstert immer wieder wie leid es ihr tut. ,,Hey dir muss es nicht leid tun. Ich bin hier, bei dir und ich werde auch nicht mehr gehen.'' Sanft ziehe ich sie an den Schultern wieder an mich. Minuten vergehen in denen Alison sich langsam wieder beruhigt. Von dem selbstbewusstem, vorlautem Mädchen ist nichts mehr zu sehen, einzig und allein nur noch ein gebrochenes Mädchen. Ich weiß genau, dass ich auch daran Schuld bin.

,,Wollen wir auf dein Zimmer und du erzählst mir in Ruhe was passiert ist?'',frage ich sanft nach und streichele ihr über den Kopf. Dieses Mädchen lässt mich Dinge fühlen, die ich noch nie gefühlt habe. Mit einem Kopf nickend ihrerseits stehe ich auf, reiche ihr meine Hand, ziehe sie hoch und schnappe mir ihre Tasche. Neben ihrer Tasche sind kleine Blutflecken, die mein Körper wieder zum beben bringen und mich wütend machen.

Anstrengend atme ich ein, denn ich will Alison keine Angst einjagen, die sie schon genug hat. Sofort krallt sie sich in meinem Ärmel fest, mit einem letzten Blick zur den Blutflecken laufe ich mit Alison raus. Malya und Paris stehen vor der Tür und wollen ein Schritt auf uns zu machen, als ich nur kurz mit dem Kopfschüttele. Schweigend bleiben beide stehen und akzeptieren das ich alleine mit Alison sein will.

Alison gibt kein Ton von sich. Schweigend laufen wir zur ihrem Zimmer, eher gesagt sie führt mich zur ihrem Zimmer. Vor der Tür bleibt sie stehen, atmet ein und schließt sie auf. Sie tretet ein und senkt den Kopf. ,,Ich gehe schnell duschen'',nuschelt sie und verschwindet im Badezimmer. Während Alison im Badezimmer ist, begutachte ich ihr Zimmer.

An einer Wand hängt ein Bild von Nathan, Paris und Connor. Connor kenne ich noch von früher, die drei waren unzertrennlich, bevor sie sich stritten und jeder sein Weg ging. Warum weiß keiner.

Nathan war immer das Wunderkind während ich das schwarze scharf war. Er hat alles bekommen, während ich dafür kämpfen musste. Mein Hass ihm gegenüber fing schon früh an. Jetzt wächst dieser Hass immer mehr, vor allem weil er Alison weh getan hat.
,,Bin fertig.'' Ich drehe mich um und sehe Alison mit nassen Haaren und einem Pullover von mir vor mir stehen. Langsam gehe ich auf sie zu.
,,Jetzt erzähl mir bitte was Nathan gemacht hat.''

Ich bin mir nicht mal sicher ob ich hören will, was er getan hat, denn ich kann nicht garantieren das ich ihn nicht töten werde.

Be mine - Du wirst mein seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt