《 Kapitel 8 》

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Ich schwang meinen Rucksack über die Schulter und packte meinen Ordner, während Jisoo schon an der Tür auf mich wartete. Die Nervosität lies mein Herz schneller schlagen und ich versuchte mich von dem Gedanken an die komplett neue Klasse abzulenken, indem ich mir den Weg zu meinem Klassenzimmer merkte, den meine Mitbewohnerin mir zeigte, bevor sie sich auch zu ihrem Klassenraum aufmachte.

Mindestens eine Minute stand ich vor der hellen Holztür, lauschte den Stimmen und traute mich nicht, hineinzugehen. Ich war noch nie ein wirklich selbstbewusster Mensch gewesen und der Gedanke an die kommende Situation stresste mich innerlich ziemlich stark.

Schritte näherten sich und kurz darauf bog Felix um die Ecke. Er starrte auf sein Handy und hatte mich anscheinend nicht bemerkt, obwohl ich noch immer mitten im Gang stand. Mir fiel auf, dass es das erste Mal war, dass ich ihn ohne seine Freunde oder wenigstens eine andere Person sah. Er schien hier wirklich beliebt zu sein, obwohl er, was ich bin jetzt so mitbekommen hatte, nicht sonderlich viel sprach.

Ich bemerkte, dass er mich gleich entdecken würde, weil er sein Handy ausschaltete und es in seine hintere Hosentasche gleiten lies. Dennoch konnte ich mich noch nicht von der Stelle rühren. Mein Kopf hielt mich davon ab. Was sollte ich machen, wenn Chaeyoung schon eine Person hatte, neben der sie saß? Sie war die Einzige in meiner neuen Klasse, mit der ich wenigstens schon ein paar Worte ausgetauscht hatte.

"Was machst du da?", sprach mich plötzlich eine angenehm tiefe Stimme an und ich zuckte zusammen. Der Junge mit den hellen Haaren sah mich fragend an.

"Ähm...", ich spürte wie sich meine Wangen röteten und seinen ungeduldigen Blick auf mir, während ich meine Augen auf den Boden gerichtet hatte und nervös meine Hände knetete.

"Ich...", Mist! Was wollte er denn hören? Ich konnte ihm jetzt doch nicht einfach sagen, dass ich mich nicht traute in mein eigenes Klassenzimmer zu gehen. Dafür war mein Ego zu groß.

"Dann halt nicht", ich sah aus den Augenwinkeln, wie er mit den Schultern zuckte und anschließend an mir vorbei ging und den Raum betrat. Aber kurz bevor die Tür vor mir wieder ins Schloss fiel, schob sich ein muskulöser Arm zwischen meinem Kopf und meiner linken Schulter hindurch und hielt sie fest.

"Wolltest du noch rein?", nachdem ich mich langsam umgedreht hatte, um zu sehen, wer da stand, war das Erste, das ich sah ein enganliegendes dunkelgraues T-Shirt, unter dem deutliche Bauchmuskeln zu erkennen waren.

Mein Blick schob sich über die Brust des Jungen nach oben über volle Lippen bis zu einem Paar schöner dunkelbrauner Augen.

Ich war schon wieder zu überfordert mit der Situation, dass ich ihn nur mit großen Augen anstarren konnte.

"Oh...es tut mir leid. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt", fing er erneut an zu sprechen "Ich bin Jeno. Lee Jeno", stellte er sich vor, während er etwas zurückwich , da er anscheinend selbst erkannt haben muss, dass mich seine Nähe unwohl fühlen lies, und verbeugte sich leicht vor mir, was ich natürlich sofort, aber wohl etwas zu hektisch erwiderte.

"Ähm...Y/N. Ich bin Y/N", stotterte ich vor mich hin. "Du bist neu, oder?", wurde mir die gleiche Frage innerhalb von nicht einmal einem ganzen Tag zum gefühlt 10 000. Mal gestellt. Ich nickte. "Wenn du willst kannst du dich neben mich setzen.", bot er mir höflich an. Sollte ich das Angebot annehmen?

Ich lugte über meine Schulter durch den Türspalt ins Klassenzimmer, wo ich Chaeyoung alleine an einem Fensterplatz ganz hinten sitzend ausmachen konnte. Sie saß in Gedanken versunken auf ihrem Stuhl und sah aus dem Fenster hinaus auf den großen gepflasterten   Schulhof, in dessen Mitte eine uralte Eiche über mindestens ein Jahrhundert hinweg gewachsen war.

"Danke, aber ich hab schon eine Sitznachbarin", lehnte ich ab, nachdem ich mich lächelnd wieder umgewandt hatte. Er zuckte mit den Schultern "Ok, du kannst gern zu mir kommen, wenn du irgendwas brauchst", mit diesen Worten zog er die Tür komplett auf und wartete bis ich vor ihm eingetreten war.

Ich spürte ein paar Augenpaare auf mir, als ich den Raum betrat, aber ich versuchte es so gut es ging zu ignorieren, indem ich meinen Blick auf dem Boden gerichtet hielt. Nachdem ich mich durch die Tischreihen gezwängt hatte, lies ich mich auf den freien Platz neben Chaeyoung plumpsen. "Hi", begrüßte ich sie. "Oh...hi!", erstaunt drehte sie sich zu mir und lächelte. "Du siehst nicht sehr ausgeschlagen aus", stellte ich fest. Ihr Gesicht zierten Augenringe, die sie versucht hatte zu überschminken und sie hatte es nicht wirklich geschafft ihre kurzen dunklen Haare zu bändigen. Ich streckte meinen Arm aus und strich eine Strähne an ihrem Hinterkopf glatt, die etwas abgestanden war.

"Kann sein, du aber auch nicht", ich zuckte mit den Schultern und holte währenddessen mein Mäppchen aus dem Rucksack.

Mein Blick schweifte durch das Klassenzimmer und blieb an Jeno hängen. Er war von ein paar Jungen und Mädchen umringt, mit denen er sich unterhielt. Als er meinen Blick auf sich bemerkte, sah er mich kurz an, zwinkerte mir zu und wandte sich wieder seinen Freunden zu.

"Was war denn das? Kennst du den?", fragte Chaeyoung neugierig. Sie hatte ihren Kopf auf ihren Armen auf dem Tisch abgelegt und sah aus großen Augen zu mir hoch. "Nicht wirklich. Ich hab nur vorhin kurz auf dem Gang mit ihm gesprochen. Er scheint ziemlich nett zu sein", antwortete ich. "Ach so", enttäuscht richtete sie sich auf "ich dachte es wäre etwas Interessantes", sie grinste schelmisch.

Bevor ich protestieren konnte, kam Frau Gruber mit ihrer Tasche unter dem Arm motiviert ins Zimmer gestürzt. Sofort erhoben sich aller Schüler.

"Soooo...liebe 11.Klasse! Ich wünsche euch einen guten Morgen!", wir erwiderten ihren Gruß mit dem üblichen langweiligen Singsang, vor dem mich Jisoo schon gewarnt hat. "Setzt euch", flötete sie, während ihre Hand in ihrer Tasche kramte und dann triumphierend einen Stapel Blätter herauszog.

"Für die Alten wird der Schultag heute wahrscheinlich nicht wirklich interessant, aber die neuen Schüler unter uns dürfen sich jetzt mit den Schulregeln vertraut machen, indem sie mir aufmerksam zuhören. Ihr könnt aber auch nochmal nachlesen, wenn ihr euch bei etwas nicht mehr sicher seid", sie hielt strahlend die Blätter in die Höhe. "Changbin, bist du so nett und verteilst die kurz?", forderte sie den Jungen auf.

Er erhob sich von seinem Platz, der ebenfalls in der letzten Reihe neben dem Platz von Felix und, wenn ich mich richtig an ihre Namen erinnern konnte, Hyunjin und Seungmin, und verdrehte währenddessen die Augen "Natürlich, Frau Gruber", die Lehrerin ignorierte den sarkastischen Unterton gekonnt und hielt ihn den Stapel hin.

Während Changbin die Blätter austeilte, fing die Frau schon an zu reden. Ich lehnte mich zurück. Die nächsten Stunden würden wohl oder übel das Langweiligste werden, das ich je in meinem Leben erleben werde.

Als endlich die Schulglocke ertönte, waren meine Blätter, auf denen die Regeln feinsäuberlich aufgelistet waren, nicht mehr wieder zu erkennen. Ich hatte die Ränder und überall, wo Platz war, mit Zeichnungen aller Art verziert

Wie alle anderen packte ich schleunigst meine Sachen zusammen und wollte gerade mit Chaeyoung aus dem Klassenzimmer verschwinden und zum Essen gehen, als ich von unserer Lehrerin aufgehalten würde: "Y/N? Bleibst du bitte noch kurz da?!"

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1205 Wörter

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Heute mal ein extra langes special Kapitel, weil so lange nichts kam. Außerdem ein Jeno Pic für alle meine NCT Stans. Ich wollte nicht nur Stray Kids einbauen, deswegen hab ich mich für NCT entschieden :)

Be my home (Felix ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt