《 Kapitel 27 》

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Schon von weitem war das Gekreische und das Rauschen der Achterbahnen zu hören. Auch mein Herz schlug mir vor Vorfreude bis zum Hals. Es war schon Donnerstag und wir hatten spontan beschlossen heute einen der größten Freizeitparks in Seoul zu besuchen. Etwas ungeduldig hoppste ich neben meinen Freunden her, denn sie waren eindeutig viel zu langsam. Wir waren keine große Gruppe, es waren nur Jisoo, Changbin, Chaeyoung, Felix und ich. Und mein Bodyguard war auch nur mitgekommen, um seinen Job zu erledigen.

Wir drängten uns eine Zeit lang durch die Menschenmengen bis Jisoo aufgeregt auf eine große Wasserbahn zeigte, wobei sie mit offenem Mund das Boot voller Leute bestaunte, die gerade unter lautem Geschrei die steile Wasserrutsche herunterstürzten. "Können wir da auch mitfahren! Bitte, bitte, bitte!", begeistert zog sie an Changbins Arm, aber ohne eine Antwort abzuwarten, nahm sie auch meine Hand und zog uns schon den Weg entlang.

So ging das die nächsten drei Stunden lang bis ich mich erschöpft auf eine Bank am Rand des Weges gegenüber einer Achterbahn fallen lies. Jisoo, Changbin und Chaeyoung hatten sich dazu entschlossen noch ein drittes Mal mit eben dieser Achterbahn zu fahren und Felix hatte sich vor wenigen Minuten entschuldigt, um wahrscheinlich kurz auf die Toilette zu gehen.

Ich schloss die Augen für einige Minuten und lehnte mich zurück. Es dämmerte bereits und heute war ein anstrengender Tag gewesen. Unser Referat, das Jeno, Felix und ich eigentlich gestern hätten halten sollen, war verschoben worden, da unser Lehrer krank geworden war und erst nächste Woche wiederkommen würde. Apropos Felix, wir hatten geredet und er hatte mir die ganze Bodyguard-Sache noch einmal ganz genau erklärt und auch, dass sich jetzt einiges verändern würde und er mehr Zeit mit mir verbringen müsse. Mein Vater zahlte anscheinend ein halbes Vermögen dafür, dass Felix hinter mir her rannte.

Der Geruch von vielem verschiedenen Essen, süß und salzig, vermischte sich in der Luft, aber als ich einmal tief einatmete konnte ich deutlich den süßlichen Geruch der gebrannten Mandeln herausfiltern. Erst als ich die Augen wieder aufmachte bemerkte ich den Jungen, der sich neben mir auf der Bank niederließ. Felix reichte mir eine der zwei Packungen gebrannte Mandeln, die er in der Hand hielt. "Danke", murmelte ich und schob mir im gleichen Atemzug noch eine der gezuckerten Nüsse in den Mund.

Als er begann seine Tüte gebrannte Mandeln aufzufalten, fiel mein Blick auf seine Hände, die einerseits richtig süß und klein waren, aber andererseits traten die Adern und Venen an seinem Handrücken deutlich hervor, sodass man nicht anders konnte als sie heiß zu finden. Bevor er mich aber beim starren erwischen konnte, widmete ich mich schnell wieder meiner Tüte. Doch plötzlich stutzte ich-

"Woher wusstest du, dass ich gebrannte Mandeln mag?", neugierig sah ich ihn an.
"Stand in deiner Akte"
"Was?", überrascht prustete ich los. "So etwas steht da drin?"
Felix warf mir einen kurzen Blick zu und musste dann ebenfalls lächeln. "Ja", er strich sich durch die hellen Haare und lehnte sich etwas zurück. "Da steht alles mögliche über dich drin"

"Was denn noch?", gespannt wartete ich auf eine Antwort. "Hmmm...naja, zum Beispiel dass ein Stück von deinem linken Eckzahn fehlt".
Geschockt fuhr ich mit meiner Zunge über den beschädigten Zahn. Erst vor zwei Jahren war ein wirklich winziger Teil meines Zahnes bei einem Sturz abgebrochen. Mein Begleiter kicherte. Ich musste wirklich geschockt aussehen. "oh wow. Ich glaube, ich will gar nicht mehr so genau wissen, was da noch alles drin steht" "Keine Sorge, es ist nichts schlimmes"

Ruhe kehrte wieder zwischen uns ein, in der wir weiter unsere Mandeln aßen und ich mein Gehirn durchforstete, ob es nicht doch irgendetwas ultra peinliches gab, das in dieser Akte stehen konnte, doch bevor mir etwas einfallen konnte, spürte ich, wie mich die Müdigkeit einholte. Es wurde immer dunkler und ich hoffte, dass die anderen bald zurück kommen würden, damit wir endlich heim konnten.
Am Anfang kämpfte ich noch gegen die Schläfrigkeit an, doch Stück für Stück lies meine Abwehr nach. Meine Augenlider wurden immer schwerer bis sie irgendwann zu fielen und ich im Land der Träume versank.

Be my home (Felix ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt