《 Kapitel 22 》

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POV Felix

Schon seit einiger Zeit lag ich mit offenen Augen im Bett. Es war eigentlich viel zu früh, um schon wach zu sein, aber mich plagten die Gedanken an den bevorstehenden Tag. Der gestrige Abend hatte schon nicht gut angefangen, ich mochte Partys nicht wirklich gerne, aber gestern kam auch noch dieses schreckliche Gefühl dazu, dass irgendetwas nicht stimmte, welches bis heute morgen nicht gewichen war. Zusätzlich war dann auch noch der Vorfall mit Y/N. Aber das eigentlich Schlimme stand noch bevor.

Mein Vater hatte es sich seit dem Unfall vor ein paar Jahren zur Aufgabe gemacht, mir zu helfen, mich von meinem "Liebeskummer" zu befreien, da er der Meinung war, ich müsste endlich über sie hinwegkommen. Deswegen musste ich mich mindestens einmal im Monat auf ein Date quälen, das mein Vater für mich arrangiert hatte und es war immer das gleiche. Das Mädchen schrieb gute Noten, kam aus einer reichen Familie und spielte entweder Geige oder Klavier. Manchmal hatten sie sogar Hobbys, aber immer nur Golf spielen, Reiten oder Ballett. Doch keine von ihnen war je auch nur annähernd so wie sie.

Auch heute war wieder so ein Tag. Wir würden zusammen Mittag essen und dann konnte ich mich endlich wieder ins Internat verkriechen. Ich wusste jetzt schon, dass es wieder so werden würde, wie die anderen Male. Zum Glück war heute auch wieder Tanztraining, tanzen lies mich immer alles um mich vergessen und brachte mich oft runter, wenn ich einen schlechten Tag hatte.

Eine halbe Stunde später hatte ich schließlich die Motivation zusammengekratzt, um aufzustehen und mich diesem Tag zu stellen.

Nachdem ich mich umgezogen, geduscht und alles im Bad erledigt hatte, beschloß ich dem Geheimquartier einen kleinen Besuch abzustatten und dort schon etwas Energie abzulassen. Normalerweise waren um diese Uhrzeit noch nicht viele unten, das hieß, ich hätte meine Ruhe beim Boxen.

Mein schlechtes Gefühl verschlimmerte sich je näher ich dem Lager kam und ich verschnellerte meine Schritte. Im Vorraum sah alles aus wie immer: Die Plane hing da und auch der Tisch stand ahnungslos in der Mitte des Ganges. Weiterhin von einem unguten Gefühl geplagt gab ich den Code ein und las anschließend das heutige Passwort zum Lager von dem kleinen Bildschirm ab. Ich sprintete durch das Tunnelsystem.

Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht.

Es war etwas ganz gewaltig falsch. Es fing schon an mit der Tür: Sie stand offen. Ich inspizierte kurz das Schloss, doch es waren keine Schäden zu erkennen, das heißt wer auch immer hier war, war ohne Krafteinwirkung hineingelangt. Leise schob ich die Tür weiter auf, um nicht bemerkt zu werden falls sich noch jemand im Lager befinden sollte. Auch das Gesichtserkennungsgerät war nicht beschädigt und ich konnte ohne Probleme hindurch. Es herrschte Totenstille als ich in den großen runden Raum eintrat. Kein Hinweis auf Eindringlinge. Doch es musste jemand hier gewesen sein oder immer noch hier sein, niemand unserer Leute würde solch einen fatalen Fehler begehen, wie die Tür offen zu lassen.

Ich schlich weiter an der Wand entlang und checkte jeden Raum ab. Am vorletzten Raum angekommen, war mir in den vorherigen Zimmern noch nichts verdächtiges aufgefallen. Für diesen Raum benötigte ich einen weiteren Code, den nur die engsten Mitglieder kannten, denn hinter dieser Tür waren alle wichtigen Dokumente, unsere nächsten Aufträge und die bereits geplanten Einsätze aufbewahrt. Außerdem unser Sicherheitssystem mit den Aufzeichnungen der Überwachungskameras, wo auch die Nachtwache ihren Platz hatte.

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Ein Klicken ertönte und die Tür sprang auf. Ich schlüpfte schnell hinein und durchforschte den Raum mit meinen Augen. Das erste, was mir auffiel, war der Körper, der unter dem Tisch mit den Überwachungskameraaufnahmen und wo eigentlich der Nachtdienst sitzen sollte, lag. Es schien niemand anderes im Raum zu sein, weshalb ich auf die Person zu stürzte und den Körper unter dem Tisch hervorzog. Jeongin. Er schien Nachtschicht gehabt zu haben. Schnell checkte ich seinen Puls. Ich konnte ein regelmäßiges Pulsieren verspüren und auf genaueres Hinsehen erkannte man auch das Heben und Senken seines Brustkorbs. Er war also nur bewusstlos.

Be my home (Felix ff)Where stories live. Discover now