《 Kapitel 10 》

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Als ich zur Eingangstür hinaus trat, empfing mich eine angenehme Wärme. Ich sah mich um. Wollten wir uns nicht eigentlich hier treffen?

Nach einem Blick auf die Uhr fiel mir auf, dass ich sogar eine Minute zu spät gekommen war. Er müsste also schon hier sein, außer er kam auch zu spät.

Ich trat noch ein paar Schritte nach vorne und lugte um die Ecke.

Dort lehnte er an der Wand und sah auf sein Handy.

Was? Felix war der Letzte, von dem ich erwartet hätte, dass er überhaupt irgendein anderes Hobby, als Musik hören oder Videospiele spielen oder so, hat. Er hatte sich seit dem Mittagessen nochmal umgezogen und trug jetzt ebenfalls eine Jogginghose und einen weiten schwarzen Hoodie. Strähnen seiner Haare hingen ihm ins Gesicht und er versuchte, sie sich hinter seine Ohren zu klemmen, dort blieben sie aber nur kurz und rutschten dann wieder nach vorne.

Ich trat ein paar Schritte auf ihn zu und räusperte mich: "Ähm...ich glaub ich soll mit dir zum Tanzen gehen", meine Stimme war höher und piepsiger als normal und ich räusperte mich gleich nochmal, damit es wegging. Währenddessen knetete ich, wie immer wenn ich mich unwohl fühlte oder nervös war, meine Hände.

Einen Moment lang, sah er mich einfach nur an und ich schrumpfte etwas in mich zusammen unter seinem Blick. Oh Gott, hoffentlich erinnerte er sich nicht an die Situation heute früh oder erkannte mich nicht wieder. Aber er nickte nur, steckte sein Handy weg, drehte sich dann um und ging einfach los. Ich musste laufen, um zu ihm aufzuschließen und mit ihm mithalten zu können. 

Man, konnte der nicht langsamer laufen, nicht jeder hatte so riesen Beine wie er.

Aus den Augenwinkel sah ich, wie er seine Hände in die Taschen seiner Jogginghose steckte und sein Blick weiterhin starr und ausdruckslos nach vorne gerichtet war. Wir überquerten eine Straße und bogen in einen etwas kleineren aber trotzdem ziemlich belebten Weg ein. Als wir einige Minuten lang gelaufen waren und ich schon ziemlich außer Atem war, schien er auch endlich mal zu bemerken, dass meine Beine nicht so lang waren wie seine und verlangsamte das Tempo.

Wir hatten bis jetzt den ganzen Weg über geschwiegen, aber es war mir nur recht, nicht, dass mich meine Stimme wieder jämmerlich im Stich lies.

 Nach weiteren 5 Minuten bog Felix in eine kleine menschenleere Gasse ein. Es war dunkler hier, da sich zwei riesige Gebäude zu beiden Seiten erhoben. Ich fröstelte und wickelte meine Jacke enger um mich. Eigentlich war es nicht wirklich kalt, aber die Atmosphäre in der Gasse war so unheimlich, dass mir innerlich ganz kalt wurde.

Zum Glück war die Gasse nicht sonderlich lang und endete kurz darauf. Wir traten auf den breiten Bürgersteig einer gut befahrenen  Hauptstraße hinaus und sofort wurde mir wieder wärmer.

Das war gerade echt unheimlich gewesen, vielleicht reagierte ich auch nur über, aber ich war wirklich froh, dass Felix da war, alleine hätte ich da nicht durchgehen wollen.

Ich sah auf die gegenüberliegende Straßenseite und mein Mund klappte auf: "Wow!", entfuhr es mir. Ein hohes Gebäude fast komplett aus Glas streckte sich vor uns in den Himmel. Naja, eigentlich waren nur die äußeren Wände aus Glas, sodass man in einigen Räumen Leuten in Gruppen oder auch manchmal nur zu zweit, zu dritt oder alleine tanzen sehen konnte.

Bei manchen war aber auch ein schwarzer Vorhang vorgezogen worden, sodass man nicht dahinter sehen konnte.

Über der ebenfalls gläsernen Eingangstür waren riesige Buchstaben befestigt, an denen an den Rändern helle Lichterketten befestigt waren, die aber nicht leuchteten, weil es wahrscheinlich noch zu hell war: 1MILLION Dance Studio.

"Mhm", hörte ich es zustimmend von meiner linken Seite. Felix war neben mir stehengeblieben und sah mit einem leicht stolzen Blick auf das Gebäude.

"Komm", forderte er mich auf, ging zum Straßenrand und zusammen warteten wir bis die Ampel auf grün schaltete.

Be my home (Felix ff)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz