《 Kapitel 18 》

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-Donnerstag-

Ich war gerade auf dem Weg zu dem Gemeinschaftsraum, in dem Jeno, Felix und ich uns verabredet hatten. Der Tag heute war nicht wirklich spektakulärer abgelaufen als gestern. Vormittags Schule und nachmittags Hausaufgaben machen und lernen und jetzt eben noch das Physik-Referat mit Jeno und Felix.

Anscheinend war ich die Erste, denn außer mir war niemand hier, auch keine anderen Schüler. Um nicht einfach nur hier zu sitzen und zu warten, holte ich schon einmal mein MacBook heraus, fuhr es hoch und öffnete die App, die ich immer benutzte, um PowerPointpräsentationen zu erstellen. Außerdem schrieb ich schon das Thema unseres Referats auf die erste Folie und suchte ein schönes Design aus. Während ich mich im Internet schon etwas mehr darüber informierte, kam auch Jeno endlich. Er begrüßte mich und setzte sich mir gegenüber auf einen Stuhl.um keine peinliche stille entstehen zu lassen, fing ich gleich an, zu berichten, was ich schon herausgefunden hatte.

"...genau, und für genaueres hatte ich bis jetzt noch keine Zeit, aber das können wir ja jetzt zusammen machen. Du, weißt du, wo Felix bleibt?", schön langsam kam es mir komisch vor. Er war jetzt schon 10 Minuten zu spät. "Nein, keine Ahnung, vielleicht hat er einfach die Zeit vergessen und
kommt gleich. Wir können ja schon mal anfangen",meinte er.

"Mhm...okay"

Als wir nach weiteren 10 Minuten schon das Inhaltsverzeichnisfertig und zu den ersten zwei Unterpunkten jeweils circa 15 Stichpunkte zusammengeschrieben hatten, wir aber immer noch zu zweit waren, war ich schon ziemlich genervt. Machte er das mit Absicht, damit er nichts machen musste? "Ok, mir reicht's, ich ruf ihn jetzt an", gereizt zog ich mein Handy aus meiner hinteren Hosentasche. "Du hast seine Nummer?", es war ihm etwas zu schnell hervorgerutscht, um nicht verdächtig zu wirken.
"Uhm..ja, wir gehen zusammen Tanzen und Frau Gruber meinte, es wäre besser, wenn wir Nummern austauschen, damit wir uns verabreden können, wann wir uns treffen, um gemeinsam hinzulaufen. Wieso fragst du?"

"Äähh...nur so", murmelte er und senkte den Kopf.

Nach dem dritten Läuten nahm er ab: "Ja?", seine tiefe Stimme brachte mich kurz aus dem Konzept, doch ich versuchte schnell mich wieder zu fangen. "Wo bleibst du?", fragte ich und ich hoffte man konnte es hören, wie sauer ich war. "Hä? Was ‚wo bleibst du'?", er schien ernsthaft verwirrt. "Wir wollten uns eigentlich vor zwanzig Minuten treffen", meinte ich etwas enttäuscht. Man konnte ein aggressives Ausatmen aus dem Handy wahrnehmen "Dieser kleine Ba...", er hielt sich zurück und behielt den Rest des Wortes bei sich "ich bin auf dem Weg", dann legte er auf.

Wenige Minuten später war er da. Er betrat den Raum mit angespannten Gesichtsausdruck und mit ihm kam auch eine gewisse Spannung, die in der Luft lag. Felix knallte die Tür zu, überwandte in wenigen Sekunden den Abstand zu Jeno und stürzte sich auf ihn. Jeno wurde am Kragen hochgezogen und sah bestimmt schon sein Leben an sich vorbeiziehen, als Felix mit der Faust ausholte.

Bis jetzt hatte ich nur geschockt zugesehen, doch ich erwachte rechtzeitig aus meiner Starre, um aufzuspringen und Felix' Arm zu packen, bevor schlimmeres passieren konnte. Doch er war so in seiner Wut gefangen, dass er mich wahrscheinlich gar nicht spürte. Er holte jedenfalls nur noch weiter aus.

Ich folgte einem inneren Instinkt, schob mich unter seinem Arm hindurch und stellte mich so gut es ging vor Jeno, obwohl ich bestimmt 10cm kleiner war, doch es schien zu helfen. Felix riss erschrocken die Augen auf, allerdings kniff er sie zwei Sekunden später zu schmalen Schlitzen zusammen: "Geh da weg", knurrte er unterdrückt.

"Nein, ganz sicher nicht", ich verschränkte meine Arme vor der Brust und versuchte mich etwas größer zu machen. Ich fand es toll, dass er mich respektierte und nicht einfach zur Seite schob, was er bei diesen Muskelmassen bestimmt leicht tun könnte, trotzdem konnte ich ihn Jeno nicht einfach so schlagen lassen. Felix würde nur Probleme bekommen.

Be my home (Felix ff)Where stories live. Discover now