Kapitel 4

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Kapitel 4
Es war keine allzu lange Strecke, die wir zu Fuß zurücklegen mussten. Da wir zügig gingen, brauchten wir nur eine viertel Stunde bis wir da waren.
Das Wetter war hervorragend und die Sonne schickte uns die ersten warmen Strahlen dieses Jahres entgegen, sodass ich schon bald meine Jacke öffnen konnte. Ich nahm es als ein gutes Zeichen, dass unser Treffen gleich positiv verlaufen und nicht seltsam sein würde.

Glücklicherweise wurden wir auf unserem Weg von niemanden angesprochen, sodass ich beinahe erschreckend gute Laune hatte.
Tae war offensichtlich öfter in diesem Restaurant zum Essen, wir wurden beide freundlich begrüßt und in ein separates Zimmer geführt. Auf uns wartete bereits Hobi, der sich gleich erhob und zu uns kam, ein Lächeln auf seinem Gesicht.
Er umarmte Tae und kurz darauf sah er mich fragend an. Ich nahm ihm die Entscheidung ab, trat auf ihn zu und drückte ihn fest. Ich weiß nicht, wie lange wir so dastanden, wie viel Zeit vergangen war. Es hätten ein paar Sekunden aber auch eine halbe Stunde sein können, so sehr genoss ich die Nähe zu ihm.

Er schob mich leicht von sich weg, als sich Tae räusperte. Hobis Hände lagen auf meinen Schultern und er sah mir standhaft in die Augen.
„Es ist so schön, dich wieder zu sehen!" Mit diesen Worten, drückte er mich nochmal fest an sich. Ich löste mich mit sanfter Gewalt von ihm. So sehr ich seine Nähe genoss und ihn vermisst hatte - irgendwann war es genug.
„Ich freue mich auch." Ich lächelte ihn vorsichtig an und wusste, dass er nicht auf mich böse war. Damit Hobi sauer wurde, musste schon deutlich mehr geschehen, als eine kleine körperliche Abweisung von einem Freund.

Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass die vereinbarte Zeit unseres Treffens schon lange vorbei war. Es fehlte aber noch jemand.
„Wo bleibt Namjoon? Hat er etwas geschrieben?", fragte ich und holte mein eigenes Handy heraus. Auch die anderen wagten einen Blick auf ihre Telefone.
Zwar hatte er etwas geschrieben, jedoch bekam ich es nur beiläufig mit. Ich wurde förmlich mit Nachrichten überschwemmt. Auch Tae sah stirnrunzelnd auf sein Display.
Ich öffnete den Chatverlauf mit Minho. Er war stets zuverlässig, wenn es Neuigkeiten gab und enttäuschte mich auch diesmal nicht.

Minho (16:12): Hey, ich glaube, dass solltest du dir mal ansehen.

Darunter hatte er mir einen Link zu einer K-POP-Klatschinternetseite geschickt. Ich brauchte einen Moment, bis ich auf den Link drückte. Eine gewisse Vorahnung machte sich in mir breit. Wenn Minho mir so etwas weiterleitete, hatte es etwas zu bedeuten.
Die Seite baute sich schnell auf und ich konnte den Titel ausmachen.

BTS Park Jimin wieder in Seoul - Treffen mit Bandmitgliedern?

Der Artikel war in Englisch geschrieben, um damit möglichst viele Menschen erreichen zu können. Ich hatte zwar nun einige Zeit in Amerika gelebt und ich konnte die Sprache mittlerweile ganz gut verstehen und einigermaßen passabel sprechen - es zu lesen fiel mir aber immer noch schwer. So überflog ich schnell den Artikel und verstand dabei doch mehr, als mir im Nachhinein lieb war.

Park Jimin, Mitglied von BTS ... heute in Seoul gesehen ... Treffen mit Kim Taehyung ... Derzeit außerdem Jung Hoseok in der Stadt

Der Artikel gab sogar ein Foto her. Es war von einiger Entfernung aufgenommen worden und ein wenig unscharf, aber ich wusste, dass es Tae und mich zeigte, wie wir uns kurz bei unserem ersten Treffen am Flughafen, vor ein paar Stunden, umarmten. Unterhalb des Artikels explodierte förmlich die Kommentarsektion.
Ich stieß einen langgezogen Seufzer aus, was Hobi dazu verleitete, mich stirnrunzelnd anzusehen.

„Was ist los? Joonie ist gleich da, ist doch halb so schlimm."
Wortlos schob ich ihm mein Telefon mit dem geöffneten Artikel entgegen. Der gerunzelten Stirn meines besten Freundes nach zu urteilen, war auch er bereits mit der Nachricht beschäftigt. Hobi las sich den Artikel durch. Gerade, als er etwas sagen wollte, ging die Tür zu unserem Separee auf und Namjoon trat ein.
„Es tut mir so leid, Zuhause hat-"

Forever Together | JikookWhere stories live. Discover now