Kapitel 43

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Kapitel 43
Das Spiel für die neue Folge unserer eigenen Show sah anstrengend aus und ich war froh, heute aussetzen zu dürfen. Ich saß am Rand auf einem Stuhl, mein Bein unauffällig ein wenig höher gelegt und mit einem Kühlpack versorgt. Ich würde meinen Freunden Schätzfragen stellen und sie mussten in diesem Raum einen Zettel mit einer möglichst passenden Antwort finden. Wer am schnellsten und dichtesten mit seiner Antwort war, bekam am meisten Punkte. Natürlich gab es für jede Frage ein enges Zeitlimit, was meine Freunde zu ein wenig Eile antreiben sollte.
Die möglichen Antwortzettel waren im ganzen Zimmer verteilt. Viele hingen an den Wänden, einige auf den Boden. Mit Entsetzen hatte ich sogar festgestellt, dass es Zettel unter die Tischplatte geschafft hatten, an der ich saß.

Schon nach der dritten Frage sahen meine Freunde deutlich geschafft aus und ihr Elan ließ sichtbar nach. Da half nur pure Motivation.
"Keine Müdigkeit vorschützen!", versuchte ich sie von meinem entspannten Platz in der Ecke anzufeuern. Das brachte mir gleich ein paar böse Blicke ein. "Es gibt tolle Preise zu gewinnen!"
Ich hatte keine Ahnung, um was sie spielten. Wahrscheinlich gab es am Ende ein Essen. Das hatten sie sich zumindest, nach dieser ganzen Rennerei,verdient.
Nach ein paar weiteren Fragen, gab es die stille Übereinkunft meiner Freunde, den Spieß umzudrehen. Sie machten sich nicht mehr viel aus dem Zeitlimit, das ihnen gesetzt war, brachten mir stattdessen größtenteils Kärtchen mit kuriosen Antworten, die bei ihnen in der Nähe lagen. Nur Kookie schien über schier unerschöpfliche Kraftreserven zu verfügen und brachte unermüdlich Karten von allen Plätzen, oft mit der Antwort, die am nächsten dran war.
Am Ende gewann er mit deutlichen Abstand, Hobi auf dem zweiten Platz, Yoongi abgeschlagen auf dem letzten Platz. Er hatte sich irgendwann einfach nur noch hingesetzt und das Treiben beobachtet, nicht gewillt, Energie in dieses Spiel zu stecken.

Letztendlich gewann Kookie wie erwartet das beste Essen. Er durfte auswählen, was er gerne hätte, während wir anderen nur normalen Reis mit ein wenig Kimchi bekamen. Ich hätte allerdings den Glauben in unseren Maknae verloren, wenn er sein reichliches Festmahl nicht mit uns anderen geteilt hätte, die ihm sehnsüchtige Blicke zuwarfen.
Unter Schmatzen und zufriedenen Gemurmel verabschiedeten wir uns schließlich.
Ich bekam beim besten Willen kein Stück Kimchi mehr herunter, weil Kookie großzügig mit mir geteilt hatte. Zufrieden ließ ich mich in meinem Stuhl nach hinten fallen und sah in die Runde.
Es gab in gewisser Weise einen Druck diese Folgen für Army zu drehen, wir wollten sie zum Festa nicht enttäuschen und ihnen auch gewissen Content bieten. Dass die beiden Folgen, die wir bisher abgedreht hatten bei Weitem nicht ausreichen würden, trübte ein wenig meine Freude an dem Dreh. An einem gewissen Punkt wurde es eher anstrengend diese Folgen zu drehen, als dass ich mich darüber freuen konnte. Noch machte es mir aber Spaß, auch wenn ich mit einem mulmiges Gefühl an die enge Taktung unseres Tagesplans dachte.
Am Ende des Tages konnte ich mich gar nicht richtig erinnern, womit wir den ganzen Tag beschäftigt gewesen waren. Es hatte einige langwierige Pausen zwischen den Aufnahmen gegeben. Tatsächlich hatten wir noch eine weitere Folge von Run BTS aufgenommen und irgendwas gekocht. Ich hatte Glück und bekam gute Zutaten zugeteilt, die es mir leicht machten, etwas essbares zu zaubern.

Die Pausen zwischen den Drehs hatten wir genutzt und versucht das Lied von Yoongi bei unserem Management durchzuboxen.
Sie waren wenig begeistert gewesen.
Nach Dynamite wollten sie da weitermachen, wo wir aufgehört hatten und den westlichen Markt erschließen, ihnen wäre ein Lied vollkommen in englisch lieber gewesen. Als sie aber unsere ernsten Gesichter sahen, auch in die von Tae und Hobi, die sich offenbar ebenfalls schnell in dieses Lied verliebt hatten und wunderbar mitspielten, gaben sie schließlich nach.
Ich sah das Leuchten in Kookies Augen und konnte es ebenfalls kaum erwarten, mein Bestes beim Aufnehmen meiner Zeilen zu geben.
Es würde schwierig werden das Ganze in unseren ohnehin vollgepackten Terminplan unterzubekommen, vor allem da die Aufnahmen zeitnah geschehen mussten, damit noch alles abgemischt werden konnte, wir waren aber fest entschlossen es möglich zu machen. Falls es gar nicht anders gehen sollte, hieß es halt länger in der Agentur bleiben. Es wäre nicht das erste Mal, dass wir uns die Nacht um die Ohren schlagen würden, auch wenn es gerade in der letzten Zeit nicht mehr vorgekommen war. Zumindest nicht für Aufnahmen.

Forever Together | JikookWhere stories live. Discover now