Kapitel 39

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Kapitel 39
Ich saß noch immer auf Kookies Schoß, er hatte mir meine Decke ein wenig von den Schultern gezogen, um besser an sein Ziel der Begierde heranzukommen. Natürlich hatte er sich wieder meinen Hals ausgesucht, noch verteilte er nur federleichte Küsse auf ihm, nichts, was Spuren hinterlassen würde.
Auf meiner Haut breitete sich eine leichte Gänsehaut aus, als ein leichter kühler Wind aufkam. Der Alkohol, den ich zuvor getrunken hatte und den ich deutlich in meinem Kreislauf spürte, konnte mich nicht genug wärmen.

Jungkooks Hände hatten gerade ihren Weg unter mein Shirt gefunden, als ich jemanden an meiner Haustür hörte. Es konnte nur Minho sein, es hatte sonst niemand einen direkten Zugang zu unserer Wohnung. Meine Putzdame war es um diese Uhrzeit ganz sicher nicht.

"Hallo?", hörte ich meinen Freund auch schon rufen, "Jimin, Jungkook?"
"Kookie", flüsterte ich und er hielt kurz inne in seinen Berührungen. Vielleicht hatte er Minho nicht gehört, oder er hatte einfach beschlossen ihn zu ignorieren, aber als ich mich ein wenig von ihm weg drückte, gab er mich schließlich frei.
"Hier!", rief ich nicht besonders laut in meine Wohnung zurück. Minho konnte mich aber sicher hören, die Eingangstür befand sich nicht weit weg von unserem Balkon.
Er näherte sich uns und blieb bei uns stehen. Ich weiß nicht genau, was er sah, jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass es ihm seltsam unangenehm war, gerade hier zu sein.
"Wenn ich gewusst hätte, dass ich störe... Ich- ich glaube ich geh besser wieder...", murmelte er und wollte schon wieder umdrehen.

Ich erwischte ihn noch an seinem Handgelenk, als er gerade einen Schritt von uns wegtreten wollte. "Nein, warte, bleib. Du störst nicht." Kookies Blick, der sich in meinem Nacken bohrte und sein ungläubiges aufschnauben zeugten zwar vom Gegenteil, ich wollte Minho aber nicht so klanglos abservieren. Ich drückte Jungkooks Hand weg von meiner Brust und zog mein Shirt wieder runter, bevor ich mich ein wenig mühsam aufrichtete. Das war zwar alles nichts was Minho nicht schon gefühlt tausende Male gesehen hatte, aber ich musste Kookies Geduld ja nicht auf die Probe stellen.
Minho sah mich noch immer zögernd an, ich zog ihn aber mit mir mit, als ich die Couch ansteuerte.

"Ich wollte nur kurz sehen, wie es dir und deinem Knie geht.", sagte er vorsichtig, sein Blick lag dabei abschätzend auf Kookie, "Ich wollte gar nicht lange bleiben."
Er hielt mir eine kleine Tüte entgegen und platzierte sie auf meinem Schoß.
"Ich hab dir ein paar Gelpads zum Kühlen mitgebracht. So wie ich dich kenne, hast du sicher nichts im Haus."
Ein wenig peinlich ertappt, bedankte ich mich nuschelnd. Minho kannte mich so gut, es war mir manchmal unheimlich.
Kookie schnappte sich gleich die Tüte und brachte sie zum Eisfach, nicht ohne vorher ein noch kühles Pad wegzulegen und in ein Handtuch zu wickeln, was er mir am Ende reichte.
"Tut es noch sehr weh?", fragte mich Minho etwas unschlüssig. Ich merkte, dass er weg wollte, ebenso gern wusste ich ihn aber in meiner Nähe. Ich hatte in letzter Zeit zu wenig Freizeit, um allen gerecht zu werden, sinnierte ich. Mit Tae verbrachte ich auch weniger Zeit, als ich eigentlich wollte. Hoffentlich war die Zeit dieser anstrengenden Vorbereitungen bald vorbei. Den Gedanken, dass ich mich nur selbst belog und es danach vermutlich auch nicht viel besser werden würde, schob ich schnell von mir.

Ich zog ihn zu mir auf die Couch, auf der er etwas steif sitzen blieb. Also zog ich ihn in eine Umarmung, um die Stimmung ein bisschen aufzulockern.
"Jimin...", beschwerte sich Minho auch gleich, offenkundig überfordert mit der Zuneigung, die ich ihm zeigte. Ich spürte Kookies Blick erneut auf mir, versuchte ihn aber wieder zu ignorieren.
"Hm?"
Ich merkte, wie Minho tief Luft holte und schließlich flehend zu Kookie sah.
"Bist du betrunken?"
"Nein", brachte ich zu meiner Schande etwas undeutlich heraus, was meine Aussage stark abschwächte. Ich vertrug wirklich gar keinen Alkohol mehr.
"Doch, ist er", hörte ich Jungkook aus Richtung meiner Balkontür rufen, als er gerade die Gläser und Weinflasche zurück in die Wohnung trug.
Hatten die beiden sich jetzt etwa gegen mich verbündet?
"Ich glaube ich geh lieber wieder...," murmelte Minho neben mir und versuchte sich erfolgreich von mir loszumachen.
Schmollend saß ich also auf der Couch, Minho nicht mehr in Reichweite und Kookie war in der Küche beschäftigt.

Forever Together | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt