Kapitel 25

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Kapitel 25
Taehyung POV Special

Noch immer wartete ich darauf, dass Jimin endlich verarbeitete, was die neusten Meldungen für uns bedeuten würden.
Ich hatte in der ganzen Planung für unser Konzert wirklich viel Herzblut gesteckt und ich wusste damals, dass Jimin nur zustimmen würde, wenn der Druck von Außen so gering wie möglich gehalten würde.

Er saß jedoch nur relativ munter auf diesen unbequemen Barhockern an seiner Küche und machte nicht den Anschein, dass es ihn großartig kümmerte.
Es hatte irgendwo innerhalb der Agentur ein Leck gegeben, jemand, der exklusive und firmeninterne Inhalte an die Öffentlichkeit weiter gereicht hatte. Es war früher schon ab und zu etwas nach Außen gesickert, wir waren es fast gewohnt. In diesem Fall war es aber besonders ungünstig, vor allem wegen Jimin. Niemand von uns wollte ihm diesen Druck aufbürden, dass er sich wieder so sehr zurück zog, dass er erneut den Kontinent verließ.

Jeden Moment rechnete ich mit einem ähnlichen Ausbruch wie vor sechs Wochen, als der erste Artikel über uns heraus gekommen war. Er hatte Minuten lang neben sich gestanden.
Vorsorglich stand ich von meinem Stuhl auf, ging zu ihm rüber und nahm ihn in meine Arme. Ich streichelte über seinen Kopf mit diesen Haaren, die wie Zuckerwatte aussahen und redete beruhigend auf ihn ein.
Jimin ließ mich gewähren und ich wähnte mich schon in Sicherheit das richtige zu tun, als er sich von mir genervt los riss.

"Taehyung, jetzt hör doch schon auf!", fuhr er mich etwas zu laut an. Ich wusste nicht wirklich, was genau ihn nun gestört hatte, sodass ich ihn nur ein wenig erschrocken anstarrte.
"Es ist ok", meinte er recht einsilbig. Es brauchte einen Moment, bis ich verstand, was er mir sagen wollte.
"Es ist ok?", wiederholte ich seine Worte, "du hast damit kein Problem?"
Jiminie schüttelte nur seinen Kopf, zur Bestätigung seiner Worte.
Stöhnend ließ ich mich neben ihm auf einen dieser Barhocker nieder.

"Und ich dachte schon, du-", ich unterbrach mich, wusste nicht, ob ich es wirklich aussprechen sollte, wie er auf meine ehrliche Art reagieren würde.
"Ja?", fragte er ein wenig neugierig nach.
"Ich hab gedacht, dass es wieder wie vor sechs Wochen wird und du Minuten lang nicht ansprechbar sein wirst."

Jimin erwiderte meine Aussage mit einem Lächeln, das mir wahrscheinlich zeigen sollte, wie abwegig meine Gedanken waren.
"Jetzt werd mal nicht albern", sagte er zu allem Überfluss auch noch und ich presste vor Missfallen meine Lippen fest aufeinander, um ihm nicht ins Wort zu fallen. Wer war hier bitte albern? Ich war vielleicht höchstens übervorsichtig. "Nein, das biegen wir zusammen wieder hin."
Ich gab seufzend auf. "Ich weiß gar nicht, ob das noch möglich ist", murmelte ich, vermutlich zu leise, als dass Jimin es hören konnte.
Unsere Telefone vibrierten erneut gleichzeitig.

Yoonie (09:56): Krisensitzung in einer Stunde?
Yoongi (09:57): Ich mach mich fertig.
Hobi (09:57): Bin schon hier, ich warte auf euch!
Jin (09:57): Bin schon auf dem Weg!

Ich tippte schnell eine Antwort für Jimin und mich, dass wir beide pünktlich da sein würden.
Ich machte mir ein wenig Gedanken um JK, der noch nicht geantwortet hatte, wahrscheinlich schlief er noch seelenruhig.
"Mh, vielleicht sollten wir ihn wecken gehen", überlegte ich laut und mein Gewissen meldete sich. Er hatte in der letzten Zeit so wenig Schlaf bekommen und so hart gearbeitet, es war beinahe herzlos, ihn zu wecken.

"Weißt du denn, in welchem Hotel er wohnt?", fragte mich Jimin ein wenig kleinlaut und ich war mehr als verwundert, dass er noch immer dachte, dass Jungkook im Hotel schlief. Redeten die beiden gar nicht miteinander?

"Er schläft natürlich bei mir! Als ich ihn wegen seinen Augenringen fragte, die schon nicht mehr zu übersehen waren, erzählte er mir, dass er im Hotel kaum Schlaf bekommt. Ich hab ihm angeboten erstmal bei mir zu bleiben, bis er eine Wohnung hat... oder so", klärte ich ihn auf. Es machte mir nicht das Geringste aus, meinen Freunden eine vorübergehende Bleibe zu bieten. Ich hatte viel Platz und meistens fühlte sich die Wohnung alleine viel zu groß an. Bei JK hatte ich keine Sekunde gezögert, sie ihm anzubieten. Er sah schon fast wie ein lebendig gewordener Zombie aus. Seitdem er die letzten paar Nächte bei mir verbracht hatte, sah er fast wieder vorzeigbar aus. Zumindest strotzte er nur so vor Energie und ging mir mit seinen Betteleien, ihn mit zum Fitness zu begleiten, ziemlich auf die Nerven.

Forever Together | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt