BONUS CHAPTER 2

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TAEHYUNG

ALTERNATIVES ENDE

,,Er hat sich bewegt", höre ich jemand erleichtert sagen. Daraufhin spüre ich einen sanften Händegriff und einen Kuss auf meiner Wange. Wo bin ich?

Zu meinen Gunsten sind meine Augen geschlossen und je mehr ich mich anstrenge, sie zu öffnen, desto mehr wehrt sich mein Köper dagegen.
Alles fühlt sich schwer an. Es fühlt sich an, als würde man eine kalte, glatte Wand gegen meinen Köper drücken.

Und da die imaginäre Wand mir fast den Atem wegnimmt, ziehe ich scharf die Luft ein. Im gleichen Moment öffnen sich mit voller Wucht meine Augen und ich setze mich mit einem Ruck auf.
Ich huste mit voller Kraft in meine Hand und versuche meine Atmung unter Kontrolle zu kriegen— eine schwierige Vorgehensweise.

,,Taehyung!", die Stimme geht direkt unter die Haut und ich werfe einen kurzen Blick zu meiner Linken und erkenne eine junge Frau, die mich mit verweinten Augen anschaut. Jedoch schaffe ich es nicht, ihr Gesicht einzuprägen, denn in der nächsten Sekunde stürmen Ärzte in den Raum, drücken mich mit immenser Kraft gegen das Bett und ehe ich mich versehe, schließen sich meine Augen erneut.


Als ich erneut aufwache, ist die imaginäre Wand verschwunden, welche mich vorhin fast erdrückt hätte. Meine Augen brauchen ein paar Blinzelschläge, ehe sie vollkommen geöffnet sind.
In meinem Raum ist es fast dunkel, jedoch spendet mir die Lampe auf dem Nachttisch etwas Trost und Licht.

Ein seltsames Gefühl.

Ich versuche meinen Kopf zu bewegen und erkenne die junge Frau von vorhin.
Ihr Oberkörper liegt auf meinem Bauch, während ihre Augen geschlossen sind.
Sie hält meine Hand fest in Ihrer und obwohl sie schläft, ist ihr Händegriff fest.

,,Hey", ich versuche gefasst zu klingen, aber meine Stimme klingt rau, krächzend, viel zu leise. Gänsehaut übermannt mich beim Klang meiner eigenen Stimme und ich brauche ein paar Sekunden, ehe ich die Frau vor mir wecke.
Allein, dass ich meine Hand aus ihrem Griff ziehe, verleitet sie aufzuwachen.

Ich höre sie sanft seufzen— sie setzt sich auf und reibt sich die Augen und blickt dann zu mir. Sie schaut mich für einige Momente ungläubig an, ehe sie sich ihre Hände vor ihrem Mund hält und anfängt zu weinen. Meine Augen weiten sich sofort und ich werde etwas panisch.
,,Bitte weine nicht", sage ich und räuspere mich danach etwas.

,,Ich kann nicht..", ihre Stimme klingt wimmernd und ich verziehe mein Gesicht.

Ich habe Mitleid.

,,Was ist passi—"

,,Weißt du, wer ich bin?", möchte sie wissen und ich halte fast den Atem an.
Sie schaut mich nun an und ich schaue zurück. Ich antworte nicht direkt, lasse die Frage erstmal auf mich einwirken.
Meine Augen fangen an ihren Lippen an, die nicht befremdlich aussehen. Dann wandere ich zur ihrer Nase— sie ist wunderschön und als ich ihre Augen sehe, die mich fast schon hilflos ansehen, kommt mir etwas in den Sinn.


Ein Name.

,,Haera", Ich spreche ihren Namen sanft aus und fange an mich zu erinnern.

An alles.

Sie atmet erleichtert aus und bringt meine Hand an ihre Lippen. Ich spüre ihre weichen Lippen und lächle sanft.
,,Was ist passiert?", frage ich sie und Haera versteift sich etwas.

,,Du hattest nach der Veranstaltung einen Autounfall", erklärt sich und ich erinnere mich sofort. Der Autofahrer.

,,Was ist mit dem Autofahrer? XY?", möchte ich wissen und will mich aufsetzen, jedoch hindern mich die höllischen schmerzen daran.

Haera schaut mich verständnislos an.

,,Wen meinst du? Unser Autofahrer und du seid fast von der Klippe gestürzt, als ein Betrunkener Autofahrer vor euch eingeschert ist. Das ist passiert", klärt sie mich auf und meine Augen weiten sich.

,,Was ist los, Taehyung?", möchte meine Frau wissen und ich schlucke zögernd.

,,Ich hatte nur so einen Traum, der sich so realistisch angefühlt hat.. nichts weiter", sage ich leise und Haera nickt.

,,Wie..lange war ich weg?", frage ich sie.
Haera schaut mit trüber Miene auf unsere Hände und ich kann nicht anders, als besorgt zu sein.

Haera atmet tief ein und dann aus, dabei schaut sie zu mir und wagt es nicht, mich aus ihren Augen zu lasen. ,,Ein Jahr."

Ein Jahr?

,,Was?", der Schock dringt durch die unterschwelligen Schichten und lässt fast erneut auffahren. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lege ich mich wieder hin.

,,Was ist mit dem Vertrag?", will ich sofort wissen.

,,Unsere Väter haben ihn vernichtet. Er existiert nicht mehr. Ich führe seit einigen Monaten beide Firmen mit Hilfe von Jungkook", erzählt mir Haera und ich nicke langsam.

,,Warum wurde der Vertrag vernichtet?"

,,Dein Vater musste nachgeben. Als er von deinem Unfall und dem Koma erfuhr, redete er sich selbst die Schuld ein— er war außer sich."

Mein Vater?

,,Was ist mit den anderen? Rey, Jungkook, Namjoon, Yoongi?"

Haera lächelt nun sanft und schaut mit sanften Augen zu mir.

,,Sie waren heute hier, als du geschlafen hast. Allen geht es gut, besonders Rey und Jungkook— sie haben eine gemeinsame Tochter", erzählt mir Haera und ich lächle sofort.

,,Das ist wunderschön", gebe ich von mir und drücke ihre Hand.

,,Danke, dass du geblieben bist, Haera", füge ich hinzu, aber mein Gegenüber schüttelt nur ihren Kopf.

,,Ich hätte dich nie alleine lassen können", sie lehnt sich zu mir rüber und drückt einen sanften Kuss auf meine Stirn.

Ich schließe meine Augen und schlafe mit dem Gedanken ein, dass morgen ein neuer Tag auf mich wartet.

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Ein alternatives Ende zu HIS!

Hoff euch hat's gefallen :)

HIS | k.th✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt