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DA seid ihr ja!", höre ich Taehyungs Stimme extra laut. Sofort atme ich scharf aus und stehe auf, um die Anderen im Wohnzimmer zu empfangen.

Von alleine zaubert sich ein Lächeln auf meine Lippen, als ich das Gesicht meiner Mutter erkenne. Sie nimmt mich sofort in ihre Arme und überschwemmt mich mit ihren küssen, dass ich leise lachen muss.

Als nächstes kommt mein Vater.
Er sieht immer noch verbissen aus, nach der ganzen Sache. Ich springe über meinen Schatten und umarme ihn innig. Er erwidert meine Umarmung und flüstert in mein Ohr, wie leid ihm das alles täte.

,,Ist okay", sage ich leise und wende mich anschließend mit einem gezwungenem Lächeln an Taehyungs Eltern. Sein Vater reicht mir nur mit einem bestimmten Lächeln seine Hand, während seine Mutter mich sofort in eine Umarmung zieht.

,,Du hättest mir echt viel früher davon erzählen sollen, Taehyung! Ich bin deine Mutter", kommt es empört von ihr, als wir uns gemeinsam hinsetzen. Sie versucht wirklich verletzt zu wirken, kriegt es jedoch nicht so gut hin, als Taehyung sie kurz verdutzt anschaut. Sie fängt an zu lachen und klopft ihm dabei— als wäre er noch ein Baby— kräftig auf den Rücken.

Sein Blick ist Goldwert, weshalb ich mir ein gehässiges Grinsen verkneife.
Als er, der sich übrigens direkt neben mich hingesetzt hat, mir einen Seitenblick zu wirft, räuspere ich mich sofort. Ich greife nach seiner Hand und kann spüren, dass er für einen Moment überrascht von meiner unerwarteten Geste ist.

,,Wie geht es euch beiden denn?", fragt Herr Kim, Taehyungs Vater.

,,Sehr gut. Wir haben gestern noch sehr viel über unsere Zukunft", antwortet Taehyung und klingt dabei so zuversichtlich und glaubwürdig, dass ich seinen Worten für einen Moment glaube.

Als sein Vater vielsagend auf mich schaut, versteife ich mich innerlich sofort und meine Alarmglocken fangen zu läuten.

Ich will weg.

Ich lege meinen Kopf auf Taehyung Schulter lächle leicht. ,,Stimmt. Er wollte gar nicht aufhören zu reden", sage ich und lache etwas. Unsere Mütter scheinen überzeugt zu sein und lächeln uns stolz entgegen.

Der Einzige, der nicht wirklich lächelt, ist mein Vater. Er versucht sein Bestes zu geben, aber es kriegt es einfach nicht hin.  Wir reden noch über viele Sachen, auch über die Hochzeit, welche im nächsten Jahr stattfinden wird.

Es wird noch zusammen zu Mittag gegessen. Das Essen schmeckt gut und heute scheint es das Lieblingsgericht von Taehyung zu sein. Ich schaue zu ihm rüber, während er sich gelassen mit seinem Vater über seine zukünftige Firma unterhält. Meine Augen fangen unkontrolliert an, seine Gesichtszüge nachzufahren.

Er sieht echt aus, wie ein kalter, egoistischer Mensch, aber sein Verhalten entspricht dem Gegenteil.

An sich ist er ganz okay, rede ich mir innerlich ein, während ich aus meinem Glas Wasser trinke.

Das Essen verläuft weiterhin gut.
Während Taehyung und ich uns von unseren Eltern verabschieden, kriege ich eine Welle von Heimweh zu spüren. Und als sie weg sind, fühle ich mich wieder so alleine.

Ich nehme mir vor, sobald wie möglich meine Freunde und Familie zu besuchen. ,,Hast du mich gerade beim Essen beobachtet?", fragt mich Taehyung augenbrauenhebend, nachdem er die Türe geschlossen hat. Der Ton hallt über den ganzen Flur und als er mir die Frage stellt, fluche ich innerlich.

Ich seufze jedoch nur ergeben und beschließe währenddessen ehrlich zu sein. ,,Ja", gestehe ich und Taehyung verdreht seine Augen.

,,Verlieb dich bloß nicht in mich, Haera. Das ist gutgemeinter Rat", sagt er und geht mit seinen Händen in der Hosentasche an mir vorbei.

,,Das werde ich auf gar keinen Fall. Außerdem gilt das gleiche auch für dich", sage ich selbstbewusst. Bereue es aber dann sofort etwas, als Taehyung anfängt zu lachen.

,,Mach dir darum keine Sorgen", sagt er und lächelt milde. Er bleibt stehen, um dann wieder auf mich zuzugehen.
Er bleibt genau vor mir stehen und schaut mit einem Blick, den ich nicht identifizieren kann, zu mir runter.
,,Gut. Werde ich auch nicht", ich erwarte, dass meine Stimme klar rauskommt, aber alles, was ich höre, ist ein wackeliger Satz, der am Ende immer leiser wird.

Taehyung schmunzelt zu meiner Überraschung etwas und sieht mit seinen Augen runter zu meinen Lippen. Seine Hand macht plötzlich Bekanntschaft mit meinem Hals.

Seine Finger fahren langsam, aber bestimmt meinem Hals hoch, bis er eine löse Strähne hinter mein Ohr streicht. Ich bleibe wie erstarrt stehen und starre Taehyung ins Gesicht.

Ohne jegliche Vorwarnung neigt er seinen Kopf etwas und lehnt sich dabei gleichzeitig etwas weiter nach unten in meine Richtung.


Als seine Lippen Meine fast berühren, halte ich die Luft an und stoße diese heftig aus, als seine Lippen dann mein Ohr berühren.



,,Ich meine es ernst, Haera", er sagt meinen Namen wieder so sanft, ,,Wir dürfen uns nicht ineinander verlieben, okay? Besonders du. Da ich Gefühle für eine andere Person hege und dich somit verletzen würde."

Jihyun.


,,Verstanden", antworte ich und schlucke den festen Klos in meinen Halse runter.

,,Perfekt", erwidert Taehyung nach ein paar Sekunden stille und drückt mir unerwartet einen kurzen Kuss auf die Wange.

Er lehnt sich wieder zurück und grinst schief. ,,Du bist übrigens eine grauenhafte Küsserin", sagt er.

Perplex starre ich ihn an.

Er lacht und schüttelt dann nur seinen Kopf. ,,Kleiner Scherz, Haera."

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Hoffe euch hat's gefallen :3

Wir sehen uns!

HIS | k.th✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt