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DIESER Kuchen ist", Haera seufzt selig, anstatt den Satz zu beenden, während ich versuche nicht zu lachen. Wir befinden uns gerade im besagten Café und ich kann von Glück aus sagen, dass es nicht allzu voll ist. Aus Reflex schaue ich wieder umher und muss letztendlich doch Grinsen.


,,Wusstest du, dass dieser Caféladen Jin gehört?", frage ich Haera und schaue sie dabei an. Sie kaut den letzten Bissen herunter und schüttelt daraufhin ihren Kopf. Ich lege meinen Kinn auf meine Handfläche ab und stütze gleichzeitig meinen Ellenbogen auf den Tisch.

,,Er ist vor ein paar Jahren mal hier gewesen und hat einfach so ein Café eröffnet. Dreimal pro Jahr kommt er hierhin um nach den rechten zu sehen. Er ist großartig", erwidere ich und kann es nicht verhindern stolz zu klingen. Haera wirkt ziemlich beeindruckt und zeigt dann auf ein Bild, welches weiter hinten hängt.

,,Das Bild ist wunderschön. Hat er es gemacht?", fragt mich Haera und ich folge ihren Blick. Meine Augen weiten sich instinktiv und ich seufze leise, ehe ich mich zurücklehne.

,,Das Bild ist von mir."



Haera schaut auf meiner Antwort hin, sofort zu mir und die Überraschung ist in ihren Augen abzulesen.


,,Ich wusste garnicht, dass du fotografierst, Taehyung", kommt es von Haera, die wieder zu dem Bild schaut. Ihre überraschten Gesichtszüge werden unerwartet weicher und eine Art Erkenntnis huscht über ihr Gesicht.

,,Obwohl", fängt sie an und blickt wieder zu mir— leicht lächelnd, aber kurz, ,,das Bild passt zu dir."

Ich schnaube nur leise— amüsiert seiend über ihre Aussage.
,,Ich werte das als Kompliment, Danke", gebe ich nüchtern von mir und Haera verdreht leicht lächelnd ihre Augen, ehe sie von ihrem Kaffee nippt und dann aus dem Fenster schaut.


Ich schürze meine Lippen etwas und fange unbewusst an, mit meinen Augen ihre weichen Gesichtszüge nachzufahren. Sie ist wunderschön.


Und doch so verwirrend.



Meine Gedanken schwirren zu den letzten Monaten und ich weiß zu recht nicht, was Haera und ich sind.
Für die Öffentlichkeit und zum Wohle der Firmen— unseren Erben, sind wir ein Paar. Aber was für mich wirklich zählt ist, dass ich wissen muss, was ich ihr gegenüber fühle und besonders, das, was sie mir gegenüber fühlt.


Ich werde nicht leugnen, dass sie mich immer noch nervös macht, aber dennoch. Es gibt noch so vieles, was wir besprechen müssen und wir haben nur neun Monate Zeit.







,,Oh, du zeichnest die Statue?", frage ich Haera neugierig nachdem ich von meinem Bürger abgebissen habe.
Wir beide haben es uns auf einer Bank gemütlich gemacht und uns über viele Sachen unterhalten, was diese Stadt hier betrifft. Bis die Stille uns übermannt hat und Haera angefangen hat in ihrer Tasche rumzukramen und ich zu essen.

,,Yep", antwortet Haera fast schon abwesend und geht mit einem Kohlestift über helle Linien drüber.
Ich gebe ich nur leises Laut von mir und lehne mich etwas zurück, während ich die Vögel vor mir beobachte— unter ihnen befinden sich ebenfalls auch Raben.


Währenddessen lege ich meinen Arm auf die Banklehne und beschließe nach wenigen Sekunden, Haera beim Zeichnen zuzusehen.

Ich merke, als ich ihr Gesicht von der Seite kurz betrachte, dass sie ihren Augenbrauen zusammengezogen hat.
Ein ziemlich riskanter Gedanke taucht in dem Moment auf, jedoch nur um wieder zu verschwinden, als aus dem Augenwinkel, jemanden entdecke, der heimlich Fotos von uns macht.

Ich stöhne unbewusst genervt auf, als letztendlich realisiere, dass es ein Paparazzi ist, der tatsächlich gerade schamlos Fotos von uns macht.



,,Huh?", Haera schaut auf und folgt meinem Blick. Sie versteift sich sofort und blickt sofort zu mir.


Ich erwidere ihren Blick und zucke kurz mit meinen Schultern.
,,Anscheinend kann uns mein Vater in unseren Flitterwochen nicht in Ruhe lassen", erwidere ich und Haera seufzt. Sie wendet sich von mir ab und atmet erleichtert aus, als der Paparazzi verschwunden ist.


Ich blicke wieder zu ihrer Zeichnung merke, dass sie keine Anstalten macht weiter zu zeichnen


,,Machst du nicht weiter?", frage ich sie und Haera schaut zu mir.



Haera zögert.


,,Ich mache irgendwann weiter", antwortet sie dann etwas zu schnell.
Ich belasse es jedoch dabei und nicke nur. Leise gähnend stehe ich auf und strecke mich etwas, ehe ich zu einem Mülleimer gehe und die Verpackung meines Bürgers wegwerfe.



,,Da ist so ein Park namens Euphoria. Hättest du lust, da ein bisschen spazieren zu gehen?", fragt mich Haera, als sie ebenfalls aufsteht.



Ich überlege nicht lange und nicke dann. Haera lächelt anschließend zufrieden, ehe sie ihr Handy rausholt und uns in den Park führt.



,,Es ist wunderschön hier", gestehe ich und Haera neben mir, nickt sofort.


,,Als ich die Fotos im Internet gesehen habe, wollte ich sofort hierher", erklärt sie und lacht am Ende des Satzes etwas.

,,Was hälst du davon, morgen Abend zum Feuerwerk hierhin zu kommen?", fragt mich Haera anschließend.

,,Es wird hier ein Feuerwerk geben?", kommt es überrascht von mir. Haera stupst mich leicht von der Seite an und lacht wieder etwas.

,,Natürlich. Sonst würde ich dich doch nicht fragen", erwidert sie kokett und ich verdrehe meine Augen.

,,Du bist ziemlich gut gelaunt. Das macht mir Angst", gebe ich witzelnd von mir und Haera hebt gespielt argwöhnisch ihre Augenbraue.

,,Das verdanke ich dir", entgegnet sie und ich muss automatisch wieder Lächeln.

,,Und ich meine es ernst, Taehyung", fügt Haera hinzu. Ihr Blick hat etwas Ernstes an sich und ich habe Mühe damit, die besagte Grenze nicht zu überschreiten.

,,Das freut mich zu hören", erwidere ich leiser als gedacht und schaue gerade aus.


Wenn ich könnte—

,,Woran denkst du?", fragt mich Haera und meine abstrakten Gedanken verblassen.

,,Nichts besonderes", antworte ich sofort und fühle mich mit einem Male so benommen, da mich die Wärme nun übermannt. Verdammt.

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HIS | k.th✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt