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Taehyungs Sicht.

REY?", bringe ich überrascht über meine Lippen, als ich sie vor der Türe meines Anwesens sehe.

,,Taehyung?", ahmt sie meine Stimme nach, indem sie ihre Stimme viel tiefer klingen lässt. Ich fange an zu Grinsen und lasse sie durch. Sie pfeift laut durch ihre Zähne, während sie sich ein langsam im Kreis dreht, und ihr Blick an den Wänden klebt.

,,Das ist ja ein Schloss!", kommt es ungläubig von dem Mädchen und ich lache leise. Sie zieht ihre Schuhe aus, und stellt sie in irgendeine Ecke und hängt ihre viel zu große Jacke zu den anderen Jacken und hält am Ende eine kleine Tüte in ihren Händen.

Ich halte ihr meine Hand hin, die sie sofort ergreift und schleife sie ins Wohnzimmer. Wir lassen uns zusammen auf das Sofa fallen und atmen gleichzeitig aus.

,,Die Uni macht mich fertig", kommt es von Rey, die die Tüte neben sich platziert und mich dann anblickt.

,,Mich..macht die Firma fertig", antworte ich und das Mädchen lacht etwas, ehe sich ganz nah an mich rutscht und ihren Kopf auf meine Schulter ablegt. Als Außenstehender würde man denken, dass wir ein Paar seien, aber das sind wir garnicht.


Das, was wir hier machen, ist rein freundschaftlich und das haben wir über all die Jahre gemacht. Ich atme Reys altbekannten Duft ein und schließe beruhigt meine Augen.


Bis sie etwas sagt, was mich genervt aufstöhnen lässt.


,,Dein Geburtstag ist in genau zwei Wochen, mein Freund", sie klingt verdammt übermotiviert und löst sich von mir, mit dem Vorwand mir diese Tüte in die Arme zu drücken.


Ich schaue mit einem geöffneten Auge rein und bin sogar zu faul, um mich besser auf zu setzen.


Das Etwas, was sich dort befindet ist in einem grässlichen grellen neon pink verpackt worden.
,,Du machst das also immer noch. Mir mein Geschenk zwei Wochen vor meinem Geburtstag geben und das Geschenk noch im grässlichen link verpacken. Gott, Rey!" Das Mädchen fängt zu lachen und wackelt dann untertrieben mit ihren Augenbrauen, als ich beide Augen nun richtig geöffnet habe und sie mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachte.

,,Das ist unsere Tradition!", wirft sie ein und zeigt dabei auf das Geschenk. ,,Außerdem darfst du das erst öffnen, wenn du Geburtstag hast, verstanden?" Ihre lustige Miene ist mit einer Ernsten ausgewechselt worden und ich verdrehe meine Augen.

Nach all den Jahren nimmt sie das alles immer noch ernst.



,,Okay", sage ich und ein  stolzes Lächeln umspielt ihre rosa Lippen.
Sie lehnt sich sehr weit nach vorne, um ihre Arme um mich zu legen und fängt an, mich innig zu umarmen.
Ich lege meine Arme um ihren zierlichen Körper und lege meinen Kinn auf ihre Schulter ab— dabei schließe ich gelassen meine Augen und genieße die Ruhe. Die letzten zwei Wochen ungefähr habe ich keine Ruhe gehabt.


Haera. Sie ist so ahnungslos, stur und so kompliziert. Und ich hege Gefühle für sie. Es tut fast schon weh zu sehen, wie sehr sie sich von mir distanziert und mir die kalte Schulter zeigt.


Meine Gedanken schweifen zu meinem Vater, der mit einem Male noch viel mehr von mir erwartet.



Es ist immer noch surreal für mich, dass ich gezwungen gewesen bin, meine Seele an ihm für ein Jahr zu verkaufen.


Er ist anders. So viel anders.


Irgendwann wird mir bewusst, dass Rey auf meinem Schoß sitzt und ihr Gesicht in meine Brust vergraben hat. Unwillkürlich muss ich leicht Lächeln. Früher, da haben wir immer ein paar Stunden so verbracht.
Wenn es uns nicht gut gegangen ist, haben wir die Nähe des anderen gesucht und den Körper in eine innige Umarmung geschlossen.


Ich weiß noch, als Yoongi uns so gefunden hat und falsch gedacht hat.
Es hat ein riesen Missverständnis gegeben und ich kann es mir nicht leisten, dass es nochmal so etwas gibt. Ich hasse es zu Erklären.
Sachen auszusprechen, die ich eigentlich nicht will.


Und wenn uns jetzt jemand so sieht—







,,Taehyung, ich bin da und— was zur Hölle ", ich schrecke sofort auf und die Ruhe, welche sich die letzten Minuten verbreitet hat, ist weg.
Rey entfernt ihren Kopf von meiner Brust und blinzelt verwirrt in die Richtung, in der Haera steht.

,,Oh, du musst Haera sein!", kommt es gutgelaunt von Rey, die immer noch nicht die Anstalten macht von mir runterzugehen. Ich lasse sie los, während sie ihre Hände immer noch auf meinen Schultern liegen hat.

,,Was..ist hier los?", Haera klingt so verwirrt und verloren, dass mich der Anblick eher amüsiert.

,,Wir—"


,,Haera", unterbreche ich Rey und ziehe somit die Aufmerksamkeit von der Angesprochenen auf mich.
Ich schaue schnell zu Rey, und hebe vielsagend meine Braue. Das Mädchen auf mir verdreht ihre Augen und wuschelt mir dann provozierend durch die Haare, ehe sie sich neben mich fallen lässt und neugierig zu Haera schaut.

,,Das ist Rey", sage ich und zeige auf die dunkelhaarige neben mir, die grinsend ihre Hand hebt und Haera zuwinkt.

,,Sie ist meine beste Freundin. Wenn man das so sagen kann", sage ich und lächle schlicht. Ich werde mich nicht erklären.






Missverständnis hin oder her.

Haera ist es wert.

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Diese Geschichte hat nach kurzer Zeit schon viel Aufmerksamkeit an sich gewonnen, danke dafür !💜

HIS | k.th✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt