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VERDAMMT, wo zur Hölle waren du und Rey?", eine Falte hat sich zwischen Jungkooks Augenbrauen gebildet, während er mich an meinen Schultern festhält.

,,Wir", ich schnappe laut nach Luft, ,,waren draußen auf dem Balkon, bis wir dieses Geräusch gehört haben..", Ich drifte etwas ab und versuche meine Atmung unter Kontrolle zu kriegen. Jungkook scheint zu bemerken, dass etwas nicht mit mir stimmt, weshalb er meine Schultern loslässt.

,,Schau mich an, Haera", fordert er mich auf. Ich tue sofort wie geheißen und blicke in seine wachsamen und dunklen Augen. Jungkook nickt langsam und atmet langsam ein und dann aus. Er macht dann, ohne Worte, mit seinen Händen, Andeutungen, dass ich ihm nachmachen solle.

Ich tue es im nach anfänglichen Schwierigkeiten nach und fühle mich nach wenigen Sekunden besser, als ich wieder die Kontrolle über meine Atmung finde.

,,Taehyung geht es gut, er ist Ryuji suchen", erklärt Jungkook derweil und lockert dabei seine Krawatte.
Er schaut sich um, ehe sein Blick an jemanden hängen bleibt. Ich sehe zu, wie er seine Hand hebt und vernehme anschließend ein paar Schritte, welche uns immer näher kommen.

,,Gottseidank, du bist in Sicherheit", ich werde prompt in die Arme von Taehyung gezogen, welcher mein Gesicht fast schon gegen seine Brust drückt. Ich drücke mich leicht von ihm weg und blicke zu ihm hoch. Pure Sorge und Erleichterung ist in seinen Gesichtszügen wiederzukennen, während seine Fingerspitze eine löse Strähne hinter mein Ohr streicht.

,,Warum musst du immer verschwinden, Ryuji?", höre ich Jungkook mit gedämpfter Stimme sagen. Ich löse mich nun vollends von Taehyung und blicke zu Jungkook der etwas angepisst zu dem Mädchen schaut. Sie seufzt schwer und zeigt dann kurz auf mich.

,,Ich musste mit Haera reden, das war's auch schon", verteidigt sie sich und Jungkook verdreht seine Augen.
Er scheint nicht wirklich zufrieden mit ihrer Antwort zu sein, weswegen er schweigt und dann zu Taehyung schaut.


,,Ich—"




,,Taehyung!", ich zucke innerlich bei der Stimme zusammen, welche ertönt. Taehyung dreht sich zur bestimmten Richtung und ich kann hören, wie er erleichtert ausatmet.

,,Dir geht es gut, Vater. Was ist mit Mutter? Ist jemand verletzt?", will Taehyung sofort wissen, als sein Vater uns erreicht. Sein Vater packt gerade sein Handy in die Tasche und beäugt mich kurz, ehe er sich an Taehyung wendet.

,,Allen geht es gut, aber ich brauche deine Hilfe. Wir haben unerlaubten Besuch bekommen, deswegen dieser Krach", Taehyungs Vater fasst sich kurz, um weitere Details vor uns auszulassen. Taehyung nickt sofort und blickt dann zu uns in die Runde.

,,Fahr du schonmal nach Hause, Haera. Ich komme später nach, okay?", er blickt wieder zu mir.

,,Okay", erwidere ich und lächle sanft. Taehyung erwidert mein Lächeln, ehe er mir eine kurzen Kuss auf den Scheitel drückt und hinter seinem Vater hergeht.

Alles, was ich genau jetzt tun kann, ist ihm hinterherzuschauen und das zu tun, was er mir aufgetragen hat.






Ich fühle mich mittlerweile etwas müde, dennoch finde ich keinen Schlaf, weshalb ich im Wohnzimmer herumwandere. Im Fernseher läuft nichts und ich habe keine neue Nachricht von Taehyung erhalten.

Um mich abzulenken, und zu bewirken, dass die Zeit schneller vergeht, beschließe ich einen Rundgang durch das ganze Anwesen zu machen. Es ist still und nur die Schritte Meiner sind zu hören.

Da ich alleine hier bin, wirkt das Anwesen noch verlassener als sonst.
Der Mamorboden unter mir fühlt sich kühler an, denn je. Ich wandere umher, bis ich eine dunkle hölzerne Türe finde, welches mit tiefem, aber sehbarem blauen dünnen Linien verziert ist. Ich drücke den Türknauf runter und mache das Licht des Raumes an, welches ich gerade betrete.

Ich hebe überrascht meine Augenbrauen, als ich einen Raum voller Bücher wiederfinde, die ordentlich in Regalen eingeräumt wurden. Interessiert sehe ich mich mit bloßem Auge um, ehe ich an den Regalen vorüberschreite.




Bis ich an einem Buch stehen bleibe.



Das Band, welches das Buch umhüllt wirkt auf dem ersten Blick uninteressant, aber dadurch, dass ich aus versehen zweimal hingeschaut habe, wirkt das Buch umso mehr herausstechender.

Ich nehme es in die Hand und betrachte es näher.

Weis, blau, schwarz.

Ich erkenne einen blauen Schmetterling, der sich in einer blauen Uhr befindet und einen weißen und schwarzen Raben, die sich gegenseitig anstarren.

Die Überschrift des Buches lautet The Reset that made me become His again von XY.

Ich blinzle überrascht und schlage die erste Seite auf.

Sie ist weiß.

Meine Hand blättert zur nächsten Seite und diese ist ebenfalls weiß.
Meine Augenbrauen ziehen sich kurz zusammen und ich bin vollends verwirrt wegen dieses Buches.

Die nächsten Seiten sind ebenfalls weiß. Sogar die Letzte.

Ich habe das Buch jedoch vor wieder zuzuschlagen, als ich plötzlich einen Kleingedruckten Satz ganz unten in der Ecke auf der letzten Seite des Buches vorfinde.

Ich halte die Seite näher an meine Augen und kneife meine Augen ganz leicht zusammen, um die Buchstaben besser erkennen zu Worten.



Cherish the moments that were happening while then.



Mein Atem kommt zögernd über meine Lippen, als ich den Satz lese.
Genau das habe beim Anstoßen der Sektgläser gedacht— dies aber in der Gegenwart.

,,Was zur Hölle soll das?", murmele ich leise und klappe das Buch zusammen, um es wieder in dem Regal zu stellen. In den letzten Wochen ist so viel passiert— es hat so viele Parallelen zueinander gegeben, dass ich den Überblick über allem verloren habe.



Mein Handy klingelt und ich bin froh, dass das mich aus meinen elenden Gedanken reißt. Ich atme erleichtert aus, als ich Taehyungs Namen lese, ehe ich abnehme.

,,Hey", sage ich mit einem leichten Lächeln in den Hörer.

,,Hey", kommt es sofort zurück und ich kann spüren, wie Taehyung ebenfalls lächelt.

,,Ich werde so schnell wie möglich da sein, Ja? Ich schätze, dass es eine halbe Stunde dauert, Haera", informiert mich Taehyung und seufzt leise.

,,Okay, das ist gut", entgegne ich und blicke wieder zum Buch. Ich betrachte es kurz, ehe ich wieder davon wegschaue.

,,Ich..liebe dich, Haera", kommt es unerwartet von Taehyung. Es ist am Ende nur noch sein Atem zu hören, fast schon so, als wäre er alleine.

,,Ich liebe dich auch..Taehyung", erwidere ich leiser als erwartet und Taehyung lacht leise ins Handy rein.

,,Wir sehen uns dann später, Ja?", kommt es von ihm und ich verabschiede mich von ihm, ehe wir das Telefonat beenden.

Ich lächle etwas und packe mein Handy ein und merke dann, wie die Müdigkeit, in meine Knochen emporsteigt. Mit dem Gedanken, dass Taehyung neben mir liegen wird, wenn ich am nächsten morgen aufwache, schließe ich die Türe des Raumes hinter mir und mache mich auf dem Wege ins Schlafzimmer.












Als ich am nächsten morgen aufwache, ist die andere Hälfte des Bettes leer.

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Hoffe euch allen gehts gut!🥰

HIS | k.th✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt