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Raven

Ihre Augen. Ihre Stimme. Ihre Haare. Nein, es sind ihre Augen. Dieses Grün in ihrem Rechten und das helle Braun in ihrem Linken. Als würden in ihnen noch so viele Träume darauf warten verwirklicht zu werden.

„Komm schon", höre ich Nella stöhnen, während sie mit ihren zarten Händen über meinen Oberkörper gleitet. Mit geschlossenen Augen lasse ich meinen Kopf in den Nacken fallen, versuche die Berührungen zu genießen und mir nicht immer wieder Maxime in meine Gedanken zu rufen. „Küss mich", haucht sie, nur noch ein paar Zentimeter von meinen halb geöffneten Mund entfernt.
Doch ich will nicht.

Ich spüre wie sich ihre rechte Hand ihren Weg zu meinem Gürtel sucht und langsam die silberne Schnalle löst, ohne auch nur den kleinsten Ton von sich zu geben. Ich sollte ihr sagen, das es nicht sie ist, die mich anturnt. Ich sollte ihr sagen, dass nicht sie diejenige ist, die den Platz im meinem Kopf eingenommen hat. Doch wieso sollte ich? Sie ist nicht meine Freundin, oder sonst etwas.

Immer noch die Augen geschlossen, stöhne ich leise auf, als sie langsam in meine Hose gleitet. „Küss mich", wiederholt sie, dieses Mal flehend. Doch ich kann nicht. Ich spüre wie sich mein Körper unter ihr versteift, als sie langsam ihre andere Hand um meinen Kiefer legt.

Dort hatte sie erst vor kurzem ihre wunderschönen, lackierten Nägel liegen, während sie sich unaufgefordert um meine Wunden gekümmert hat.
Ob Nella es überhaupt bemerkt hat? Hat sie meine aufgeplatze Unterlippe gesehen? Hat sie sich nicht gewundert, weshalb meine Knöchel aufgeschürft sind?

Mit kleinen Kreisen geht sie nun tiefer in meine Hose. Legt ihre Lippen langsam auf meine Wange, während mir ihre blonden Haare ins Gesicht fallen. Kitzelnd streichen sie über meine Stirn, genau wie ihre roten Lippen.

„Küss mich." Langsam wird es armselig.
Aggressiv fasse ich ihre Haare, welche störend zwischen uns fallen, halte die vielen Strähnen nach hinten und drücke ihre Lippen gegen meine. Ein erleichtertes Seufzen kriecht aus ihrer Kehle, als ich meine Zunge langsam in ihren Mund gleiten lasse. Ihre Lippen bewegen sich hastig auf meinen, während sie ihre Hand von meinem Gürtel nimmt und ihre weiße Bluse anfängt aufzuknöpfen.

So ein Ding also.
Ein schmales Grinsen legt sich um meine Lippen, bevor ich uns umdrehe, sodass sie auf ihrem Bett liegt und ich über ihr knie. Den BH, welche sie zögernd geöffnet hat und nun nur noch halb über ihrer Brust liegt, ihr leises Stöhnen, ihr feuchtes Höschen. All das sollte mich heiß machen. Doch das tut es nicht. Aus einem Grund, den ich mir selber nicht erklären kann.

Ein wimmern aus ihrem Mund und ich reiße ihren grauen Rock von ihrer Hüfte. Ich beobachte wie sich ihre Zähne leicht in ihre Unterlippe bohren, als ich ihren Slip langsam beiseite schiebe. Ihre Augenlider flattern aufgeregt, ihre Fingernägel bohren sich in ihre Matratze. Ihr Stöhnen wird lauter. Lauter und lauter, während ich meinen Daumen über ihre Schamlippen gleiten lasse.

Selber schließe ich meine Augen, doch als mir direkt das Bild von Maxime in ihrem schwarzen Kleid, mit diesem sexy Schlitz zwischen den Brüsten in den Sinn kommt, öffne ich diese sofort. Mein Kiefer spannt sich an. Nella. Nella liegt vor mir, nicht Maxime.

Niemals werde ich Maxime ficken. Nicht weil ich es nicht will, nein, denn es ist das einzige, an das ich die letzen Stunden gedacht habe. Sie verdient es nicht. Nicht von einem wie mir dreckig gevögelt zu werden.

Es ist dieses Gefühl das mich nicht loslässt, dass ich, nachdem ich ihre Lippen auf meinem gespürt habe, sie mehr für mich sein wird, als das neue Mädchen, welche keine Ahnung von dem Leben hier hat. Sie wird mir noch tiefer in meinen Gedanken sitzen als jetzt schon. Sie wird sich in mein Herz bohren, sich festklammern, ohne das sie, oder ich es will.

Raven Where stories live. Discover now