Kapitel 33

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Was bisher geschah: Mike lieferte Charly an Jack aus, weil sie seine Gefühle nicht erwiderte. Mike arbeitete mit Jack zusammen und hatte Charly bisher beschützt. Nun liegt sie in einer Zelle, nachdem Jack ihr den kleinen Finger abgeschnitten hat.

Ich lag auf dem kalten Boden. Mein Körper schmerzte. Meine Hand pochte. Ich musste etwas tun, wenn ich wollte, dass es aufhörte. Nicht nur mit dem Schmerz, sondern mit dieser Folterei, mit Jack. Solange er lebte, würde ich nicht in Frieden leben können. Ich musste Jack selbst töten. Aber wie?

Mikes PoV
Ich sass nun schon die ganze Zeit auf dem Bettrand und konnte nicht zur Ruhe kommen. In mir war ein Konflikt. Ich wollte ja Charly immer bei mir haben, jedoch nicht auf diese Weise. Aber es schien keinen anderen Weg zu geben. Irgendwie war ich auch frustriert, da es doch zwischen uns so gut war und sie dann einfach alles kaputtmachen musste. Ich hatte sie vor Jack beschützt! Ich hatte alles für sie riskiert... und musste dafür büssen. Ich hob mein Shirt hoch und betrachtete im Spiegel die Brandwunden, welche an meinem gesamten Oberkörper verteilt waren. Sie schmerzten immernoch und eiterten sogar etwas. Ich konnte wohl froh sein, dass ich noch lebte. Ich glaubte auch nicht, dass mir Jack wirklich verziehen hat. Womöglich wollte er mit der Folter an ihr auch mir wehtun. Ich bereute meine Taten in der Vergangenheit. Charly hatte mich zu einem anderen Menschen gemacht. Das durfte Jack aber nicht erfahren. Ich musste noch so tun, als wäre ich derselbe wie früher. Derselbe, welcher für Jack arbeitete und ihm half, andere zu foltern. Nur so konnte ich Charly befreien und für mich haben.

Ich traf Jack in einem Pub. Es stand bereits ein Bier für mich an unserem Tisch. Etwas unsicher nahm ich einen Schluck davon. Für einen Moment sassen wir beide still da. Jack sah zu mir  auf, grinste und sagte:" Lass uns beginnen." Ich spähte durch den Raum. Die Bar war noch nicht sehr gut besucht, doch das würde sich bald ändern. An einem Tisch jedoch sass eine Dreiergruppe junger Frauen, welche einen Shot nach dem anderen tranken und auch bereits etwas zugedröhnt wirkten. Sie sangen auch laut zu jedem Lied mit. "Wie wärs mit denen?", sagte ich zu Jack und nickte den Kopf in ihre Richtung. Jack musterte sie genau. Dann sagte er:" Du hast ein gutes Auge. Wie immer. Aber verlier dich nicht wieder in einer von ihnen, klar?" Ich nickte stumm. Danach war alles Routine. Jack liess den Damen Drinks von uns zukommen lassen, welche sie dankend annahmen. Dann weitere Drinks. Wir gingen mit einem Tablett voller Shots zu ihnen und sagten, wir hätten so viele, dass wir sie niemals alleine trinken könnten. Die Mädels lachten und nahmen alle einen. Wir tranken bloss Wasser, sie tranken Vodka. Jack und ich fokussierten uns dann auf zwei von ihnen, mit welchen wir dann flirteten. Später spendierten wir noch eine Runde, ohne für uns selbst zu bestellen. Wir fragten, ob wir von ihrem Drink probieren druften und liessen dabei K.O.-Tropfen einfliessen. Dies gelang mit der Hand,
mit welchem wir den Strohhalm hielten. Nach einer Weile wurden sie ruhig und fühlten sich "nicht mehr so gut". Wir sagten ihnen, dass wir ein Taxi bestellten und gingen mit ihnen raus. Ihre Freundinnen waren bereits so betrunken, dass ihnen das Ganze komplett egal war. Eine rief uns noch nach:" Macht keinen Scheiss!" Natürlich nicht. Wir würden sie bloss foltern.
Draussen gingen wir um die Ecke und setzten sie in unser Auto. Beide waren beinahe bewusstlos. Wir fuhren mit ihnen zu Jacks "Spielplatz". So nannte er sein Folterreich. Dort angekommen, setzten wir sie je in einen Zahnarztstuhl, fesselten sie an Händen und Füssen. Nun mussten wir nur noch abwarten, bis sie erwachten.

In der Zwischenzeit brachte ich Charly ihr Essen. Ich löste ihre Ketten und begleitete sie wieder ins Esszimmer. In mir kamen die Szenen wieder auf, wie Jack ihr den Finger abschnitt und wie sie so sehr schrie. Nach Charlys Ausdruck im Gesicht gingen ihr wohl gerade dieselben Dinge durch den Kopf. "Es tut mir Leid", sagte ich leise. Ihr Ausdruck änderte sich direkt. Nun sah sie mich voller Hass an. Hinter dem Hass war aber auch ein Zeichen von Trauer und Verzweiflung. "Ich habe keinen Hunger", murmelte sie und hielt ihren Blick nach unten gerichtet. Der Verband an ihrer Hand war fleckig. Ich holte frische Sachen und nahm den dreckigen Verband ab. Ihre Hand hatte einen grossen roten Fleck, welcher vom abgetrennten Finger ausging. Der Finger war etwas lila. Ich säuberte ihre Wunde und legte ihr einen neuen Verband an. Als ich fertig war berührte sie sanft meine Hand. "Danke", sagte sie, während sie mir tief in die Augen schaute. Ich glaubte sogar, ein kleines Lächeln zu sehen. Mir wurde warm ums Herz und am liebsten hätte ich sie geküsst. Aber ich war auch etwas verwirrt und traute der Sache nicht. Gestern noch hatte sie mir solche böse Dinge gesagt, das konnte sich in einem Tag einfach nicht schon ändern. "Mike, was passiert jetzt mit mir? Was hat Jack vor?", fragte Charly. Ich wusste gar nicht, was ich darauf antworten sollte, da ich es ja selbst nicht wusste. Nichts Gutes, das war klar. Ich antwortete:" Ich weiss es nicht. Wirklich. Aber ich werde alles versuchen, dass Jack dir nichts mehr antut! Ich werde mir das von gestern nie verzeihen können. Ich würde alles dafür tun, dass du mich nicht mehr als Monster siehst. Alles!" Charlys Blick änderte sich wieder. Sie lachte sarkastisch und rief voller Wut:" Nur dank dir bin ich jetzt in dieser Situation! Wegen dir! Wie kannst du da noch so tun als würdest du dabei leiden?! Du hast keine Gefühle. Du bist genau so ein Psychopath wie JACK!" Ich ballte meine Faust und versuchte die Wut, welche ich verspürte, nicht rauszulassen. Ich sei wie Jack?! Ich ergriff ihren Hals und drückte zu. Ich schrie:" Halt dein Maul! Du meinst ich bin wie Jack?! Soll ich so sein wie Jack? Ist es das, was du willst, hm?!" Charly versuchte, nach Luft zu schnappen und sie sah mich angsterfüllt han. Ich löste den Griff, aber hielt noch immer ihren Hals und sah ihr wütend in die Augen. Sie atmete schnell und schüttelte bloss den Kopf. Ich brachte sie zurück in die Zelle und legte die Ketten an. Wir redeten beide kein Wort mehr und sie wehrte sich auch nicht. Bevor ich die Tür schloss hörte ich:" Es tut mir Leid, Mike." Ich schloss die Türe und ging zurück zum "Spielplatz".

Dort hatte Jack bereits bei der Einen angefangen und vergnügte sich offensichtlich. Er hatte sich weisse Klamotten und Gummihandschuhe angezogen. Als er sich zu mir umdrehte, sah ich, dass das Gesicht gar nicht mehr erkennbar war. Die Augäpfel waren nicht mehr in den Augenhöhlen sondern hingen seitlich herunter, die Wangenhaut war weg, sodass man die Zähne sah. "Das ist Nathalie", sagte Jack," sie war nicht zufrieden mit ihren Aussehen." Er macht meinen Schmollmund, dann grinste er:" Deswegen habe ich ihr eine Schönheitsoperation gegeben! Bin ich nicht grosszügig?" Ich sah zur anderen Person. Sie schien bewusstlos zu sein und auf ihrem Körper war Erbrochenes. Sie musste wohl zusehen, während er ihre Freundin verunstaltete. "Die hier", Jack zeigte auf sie," habe ich für dich aufgehoben. Wenn du mir beweisen willst, dass du noch mit mir zusammenarbeitest, dann wirst du meine Arbeit übertreffen. Aber lass sie am Leben. Sie soll deine Taten spüren." Jack stand auf und überliess mir den Stuhl sowie sein Werkzeug. Es waren Zangen, Skalpelle, Scheren, Hammer und alles, was man sich erdenken konnte, auf dem Tisch. Ich hatte gemischte Gefühle. Das alte Ich verspürte Vorfreude und Spannung. Das neue Ich verspürte Mitleid. Ich wollte das eigentlich nicht. Aber ich musste an Charly denken. Ich würde tausende für sie foltern. Ich schlug dem Mädchen ins Gesicht, damit sie aufwachte. Langsam öffnete sie ihre Augen. Sie bekam Panik und begann zu schreien. Sie versuchte sich von den Fesseln zu lösen, was aber nicht klappte. Ich ergriff den Hammer und schlug ihr auf die Zähne im Mund, welcher durch ihr schreien weit geöffnet war. Schnell wurde sie ruhig und schloss sofort den Mund. Danach spuckte sie Zahnteile und Blut aus. Sie begann zu weinen. Dann ergriff ich die Zange und setzte es an ihrem Daumennagel an. Dabei zog ich, sodass sich der Daumennagel langsam löste. Sie schrie wieder wie am Spiess. Ich versuchte, keine Gefühle dabei zu verspüren. Sonst könnte ich das nicht durchziehen. Es geht um mein Leben. Es geht um Charly. Nun zog ich den Nagel komplett weg. Dies wiederholte ich noch bei den restlichen Nägeln ihrer linken Hand. Nun war sie bereits etwas erschöpft und schrie auch nicht mehr. Es flossen bloss noch Tränen und ihr Blick war schon etwas leer. Ich merkte, ich hatte nicht mehr viel Zeit, bis sie endgültig bewusstlos werden würde. Kurz sah ich zu Jack hinüber, der voller Lust und Begeisterung dastand. Seine Augen waren aufgerissen und er hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Ich nahm nun das Skalpell und setzte es an ihrem rechten Ohr an. Dann begann ich zu schneiden. Sie versuchte, ihren Kopf zu bewegen, jedoch war dieser fixiert. Sie schrie und schrie. Nun floss bereits einiges an Blut. Ich musste schauen, dass sie mir nicht verblutete und legte deswegen eine Kompresse an. Danach setzte ich das Skalpell an ihrem Augenlid an. Sobald ich den Einstich machte, wurde sie bewusstlos. Das war auch besser so. Jack hatte sich umpositioniert, sodass er besser zusehen konnte. Er stand über ihren Kopf gebeugt und wollte ganz nah zusehen. Langsam entfernte ich ihr das linke Augenlid. Das blaue Auge starrte leer nach oben. Jack streckte mir die Hand entgegen. Ich legte ihm das abgetrennte Augenlid darin. "Du bist hier fertig," sagte er," ich möchte nun alleine mit ihnen sein. Du hast mich überzeugt. Ich rufe dich an, wenn ich dich wieder brauche." Ich nickte und lief nach draussen. Ich startete mein Auto und fuhr los. Meine Gedanken waren nur an einem Ort. Charly.

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Das Ende wird kommen! Zwar habe ich schon wieder ein Jahr (!!!) gebraucht, um ein Kapitel herauszubringen, aber ihr seht, ich bin noch da und dran hahaha! Ich danke Euch für die Geduld und hoffe es gefällt euch. Was denkt ihr, wie es weitergehen wird? :D

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⏰ Last updated: Apr 21, 2023 ⏰

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Mein Freund, der PsychoWhere stories live. Discover now