Kapitel 21

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Also um mal klar zu stellen: Ich versuche, die Geschichte so lang wie möglich zu machen, das heisst, sie ist noch NICHT zu Ende! ;)
und da es bei Kapitel 20 so lange gedauert hat und weil ihr so lieb kommentiert habt, kam dieses Kapitel schneller :)

Ich schlug meine Augen auf. Schwarz, alles schwarz. Ich setzte mich auf und sah vor mir ein kleines, helles Licht, das weit entfernt war. Ich stellte mich auf die Beine und lief auf das Licht zu. Links und rechts sah ich Szenen aus meinem ganzen Leben. Die glücklichen und die unglücklichen Momente. Die letzten Bilder waren bei Jack. Nach den Bildern standen links und rechts Personen, die während meinem Leben verstorben sind, aber ich kannte sie alle. Bei meiner Grossmutter Linda blieb ich stehen, denn sie sah mich eindringlich an. Als sie bemerkte, dass ich bei ihr stehen blieb, begann sie zu reden.

Linda:" Charlene was machst du hier, geh zurück! Du bist zu früh hier."

Ich:" Oma, hast du nicht gesehen wo ich war? Wusstest du, dass ich gefangen war? Dass ich gelitten und nun dem allem ein Ende bereitet habe?"

Linda:" Ja, das weiss ich. Trotzdem musst du zurückgehen, vertrau mir. Charlene, vertraue dem Schicksal, vertraue dem Herrn!"

Bei diesen Worten hätte ich normalerweise niemandem geglaubt, aber meiner Grossmutter vertraute ich blind. Sie hatte auch so einen Blick, der etwas Schmerz, aber auch Kraft enthielt. Ich wusste, dass sie nie log. Ich sagte ihr noch:" Danke, Oma. Wir werden uns bestimmt wieder einmal sehen." Sie lächelte und erwiderte:" Leb wohl, Charlene." Ich lächelte auch und ging langsam mein Leben zurück. Ich legte mich an derselben Stelle hin, an der ich aufgewacht war und ich schloss meine Augen.

Als ich sie wieder öffnete, war es immernoch dunkel, aber es stank gewaltig. Ich wollte mich schnell aufsetzen, da stiess ich mit meinem Kopf gegen etwas Hartes. Ich tastete alles um mich herum ab. Ich war in einer Kiste oder Tonne. Sie war aus Metall oder etwas Ähnliches. Ich versuchte sie aufzustossen, aber meine Kräfte waren zu schwach. Ich klopfte gegen den Deckel so hart wie meine Kräfte es zuliessen und ich schrie um Hilfe. Auf einmal wurde der Deckel geöffnet und grelles Licht drang hinein. Eine Person schaute verwirrt und dann schockiert auf mich herab.

Ich war zu schwach um mich hinauszuheben, also trug mich die Person aus der Tonne. Ich schaute auf die Tonne zurück: Es war eine Mülltonne! Wie lange hatte ich dort gelegen?! Die Person setzte mich mit den Füssen auf den Boden herab und ich versuchte zu stehen, es funktionierte halbwegs. Als ich dann meinen Fuss hebte, um einen Schritt zu machen, knickste ich ein. Ich fühlte mich schwach. Ich erkannte nun, dass diese Person ein Mann war.

Er trug mich nun irgendwohin. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Mein Kopf brummte, meine Sicht war verschwommen. Meine Augenlider waren schwer, alles an meinem Körper schmerzte. Da die Person rannte, hüpfte mein Körper auf und ab in seinen Armen. Immer wieder durchzuckte meinen Körper einen Schmerz.

Ich wurde auf den Rücksitz eines Autos gelegt und der Mann stieg vorne ein. Er fuhr schnell. Ich merkte langsam, wie ich wieder in Ohnmacht fiel. Also langsam ging mir das echt auf die Nerven! Naja, ich konnte nichts mehr dagegen tun.

Ich wurde durch ein gleichmässiges Piepen wieder geweckt. Ich hatte nichts geträumt. Der Grund unter mir war weich und mir war warm. Mein Kopf war auf etwas extra Weichem. Ich öffnete langsam meine Augen, zuerst war alles verschwommen, dann konnte ich alles klar erkennen. Ich hörte ein:" Endlich! Du bist wach." Ich schaute in die Richtung, aus der das Geräusch kam und ich sah eine grosse, gut gebaute Person. Es war der Mann, der mich gerettet hatte. Er sass auf einem Stuhl neben dem Bett, auf dem ich lag. Er hatte braune Haare, die nicht besonders lang waren. Er hatte braune Augen, die im Sonnenlicht goldig schimmerten.

Ich:" Wo.. wo bin ich?"

Er:" Du bist im Krankenhaus. Ich habe dich hierhergefahren, nachdem ich dich in der Mülltonne gefunden habe."

Ich:" Danke. Und w-wer bist du?"

Er:" Ich bin Mike."

Ich lächelte leicht, ich musste mich zuerst noch erinnern, was alles geschehen war. Ich wusste, dass ich gefangen war. Ich wusste, dass ich jemanden hatte foltern müssen. Aber wer hatte mich gefangen? Und wie war die Adresse nochmal? Und wen hatte ich foltern müssen? Mir schwirrten so viele Fragen durch den Kopf, leider würde sie niemand beantworten können.

Mike sagte dann:" Ich lass dich mal alleine, dann kannst du dich ausruhen. Ich werde morgen wieder kommen ok?" Ich nickte und lächelte ihn an. Dann verschwand er und ich war alleine.

Ich erinnerte mich an alles, nur nicht an die Person, die mich gefangen gehalten hatte und an die Personen, die ich foltern musste. Hmm, die einprägensten Dinge hatte ich also vergessen?! Und die kleinen wichtigen Dinge auch?! Ein Arzt kam herein und blieb stehen, als er sah, dass ich wach war.

Arzt:" Miss Thampson, Sie sind wach. Der Mann, der Sie hierher gebracht hat, hat gesagt, dass er Sie in einer Mülltonne gefunden hat. Sie haben Glück, denn Sie sind beinahe verblutet. Ihre Pulsadern waren aufgeschnitten. In ein paar Stunden wird ein Polizist kommen und mit Ihnen über alles sprechen. Ist das ok für Sie?"

Ich nickte. Ich wollte nicht die Schwache spielen, ich war nicht schwach. Ich konnte kämpfen, wenn es sich auch lohnte.

Mein Freund, der PsychoWhere stories live. Discover now