Kapitel 14

17K 641 71
                                    

Ich wachte auf, jedoch liess ich meine Augen geschlossen. Meine Lider waren zu schwer. Ich spürte etwas weiches unter mir und über mir, nur auf dem Kopf nicht. Ich musste wohl in einem Bett liegen. Ich stöhnte, als ich versuchte, mich zu bewegen. Mein Körper schmerzte. Ich konnte nun meine Augen öffnen und sah, dass meine Hände und Füsse zusammengebunden waren. Mit meinen Armen hob ich die Decke an und ich sah, dass ich überall Verbände hatte. Ich blieb liegen und schloss wieder meine Augen.

Ich erschrak und ich zuckte zusammen, als Jack unsanft die Türe aufmachte. Er riss mir die Decke weg. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, seine Augen waren ausdruckslos. Ich hatte Angst, ich liess es mir jedoch nicht anmerken. Jack setzte mich auf und nahm mir sie Verbände ab. Bei jeder Berührung tat es höllisch weh. Als er die Verbände abgenommen hatte, starrte ich erschrocken auf meine Arme. Die Haut war schwarz und schrumplig. Wie die einer verwesenden Leiche.

Tränen traten in meine Augen. Als Jack das merkte, sagte er gleichgültig:" Deine Haut wird sich regenerieren. Es wird schon noch heilen." Ich nickte nur. Wenn ich etwas gesagt hätte, wäre meine Stimme viel zu zittrig. Ich wollte meine Schwäche nicht zeigen. Er ging aus dem Zimmer hinaus und ich wartete still im Zimmer auf dem Bett. Ich zweifelte daran, dass meine Haut je wieder heilen würde. Es machte sich ein Kloss in meinem Hals breit.

Nun konnte ich die Tränen nicht mehr stoppen und ich schluchzte. Ich schluchzte, weil ich meinen Suizidversuch überlebt hatte. Ich schluchzte, weil auch meine Eltern in den Händen diese Psychos waren. Ich schluchzte, weil ich leidete und nichts dagegen tun konnte. Bei den Gedanken daran wurden die Tränen immer mehr. Jack kam ins Zimmer und sah mich weinen. Mist! Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass er nochmal kommen würde. Er blieb stehen und hatte einen Blick drauf, als hätte er einen Geist gesehen. Ich sah zu ihm auf. Er legte die Verbände, die er mitgenommen hatte, auf das Bett und lief noch einmal aus dem Zimmer. Was hatte er vor? Ich wischte mir die Tränen weg und meine Augen brannten. Ich wischte mir auch die Haare weg, die beim Weinen in mein Gesicht gefallen waren und durch die Tränen an meinen Wangen festgeklebt waren. Ich starrte auf die Türe, denn ich wusste, dass Jack wieder kommen würde. Und tatsächlich kam er herein mit einem Pack Taschentücher. Verwirrt blickte ich ihn an, als er mir das Pack überreichte. Als würde er schon wissen, was in mir vorging, sagte er kalt:" Meine Gefangenen sollen nicht weinen. Sie zerstören nämlich dadurch meine Arbeit, denn durch das Weinen beschmutzen sie sich. Also wisch dir die Tränen ab." Ich nahm ein Taschentuch. Ich bedankte mich nicht, denn warum sollte ich mich auch bedanken? Dass er mich folterte? Dass er mich nah an den Tod brachte, aber mich am leben liess?! Jack nahm die Verbände und band sie mir an den Armen und Beinen um. Ich fühlte mich besser in den neuen Verbänden. Danach band er mir wieder die Hände und Füsse zusammen und legte mich ins Bett. Er deckte mich zu und sagte ohne Ausdruck:" Du darfst dich einen Tag und eine Nacht ausruhen. Danach wirst du wieder bei den anderen sein."

So etwas war mir neu. Auf einmal war so etwas wie "fürsorglich". Warum? Er konnte uns auch in einem Keller verrotten lassen. Vielleicht machte er das auch, aber mit anderen. Was wenn er einen Keller voller Frauen hatte? Oder voller Knochen von seinen Opfern? Bei den Gedanken lief mir ein Schauer über den Rücken. Ich merkte, wie ich eine Gänsehaut bekam. Ich ruhte mich aus, denn das würde ich vielleicht nicht mehr so schnell können. Ich kuschelte mich in das warme Bett und schlief ein.

Als ich aufwachte, war Jack in meinem Zimmer. Ich erschrak. Wie lange sass er schon auf meinem Bettrand? Er hielt ein Tablett in seiner Hand und er legte es mir auf den Bauchbereich. Darauf war ein Teller und etwas zu essen. Ich sah, dass es Spaghetti mir Tomatensauce waren.

Jack:" Dein Abendessen. Guten Appetit."

Er verschwand wieder. Warum gab er mir so etwas zu essen? Weshalb nicht Brot und Wasser? Egal, das fand ich auf jeden Fall besser als Brot und Wasser. Ich ass gierig den Teller auf. Ich hatte schon seit Tagen nichts mehr gegessen. Als ich fertig gegessen hatte, legte ich das Tablett auf die Seite und schlief wieder ein.

Am nächsten Morgen wurde ich von Jack geweckt. Das Tablett war wieder gefüllt, aber dieses Mal mit Brot, Butter und Orangensaft. Als Jack schon gehen wollte, flüsterte ich ein "Danke". Er kurz stehen, dann lief er aus dem Zimmer hinaus. Als hätte er es gespürt, kam er genau in dem Moment wieder herein, als ich fertig gegessen hatte. Er nahm das Tablett mit und ging wieder. Als er wieder da war, wechselte er mir die Verbände und führte mich zu den anderen. Er band mich an die Couch und verliess die Wohnung. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass eine fehlte. Ja, Janina fehlte.

Ich:" Hey, wo ist Janina?"

Melinda:" Jack hat foltert sie. Das ist alles deine Schuld! Jack hat nähmlich gehört, was Janina zu dir sagte. Wir hassen dich alle."

Mein Freund, der PsychoWhere stories live. Discover now