Kapitel 22

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Wie der Arzt gesagt hatte, kam ein Polizist zu mir und fragte mich aus. Leider konnte ich nicht die Adresse, Telefonnummer, Name und Aussehen der Person sagen, ich hatte dies vollkommen vergessen. Da war einfach ein schwarzes Loch. Er sagte mir, er würde einen Therapeuten für mich organisieren, damit ich mich wieder besser erinnern konnte. Jedoch würde er erst morgen kommen. Als er gegangen war, schloss ich meine Augen und ging alle Erinnerungen noch einmal durch.
Wie ich diesen einen Psycho kennengelernt hatte, wie ich zu ihm gezogen war, wie zu den "Nachbaren" mitgegangen war. Alles kam hoch und ich begann zu weinen, aber so, wie ich nich nie geweint hatte. Ich schrie und vergrub mein Gesicht in das weisse Kissen. Mehrere Krankenschwestern eilten herein, doch sie gingen genauso schnell wieder hinaus. Als ich all meine Tränen verbraucht hatte, schlief ich deprimiert und erschöpft ein.
Ich hatte einen Alptraum. Ich rannte durch eine Gasse, jemand verfolgte mich. Ein junger Mann war vor mir und rauchte gemütlich eine Zigarette. Ich rannte auf ihn zu und sagte ihm panisch:" Sir, bitte helfen Sie mir. Jemand verfolgt mich! Er wird kommen. Er wird kommen!" Er starrte mich zuerst verwirrt an, dann zog er mich an einer Hand mit und wir rannten irgendwohin. In der Ferne in einer anderen Gasse erkannte ich ein Auto. Wir steuerten geradewegs auf das Auto zu. Wir stiegen hinein und ich atmete erleichtert aus, als er den Motor startete. Wir fuhren zu einem Wohnblock und er führte mich in eine Wohnung. Es war eine gewöhliche Wohnung. Ich legte mich auf die Couch und schlief ein. (Wow, ich schlief in einem Traum...). Als ich aufwachte, sassen zwei junge Männer vor mir und sahen mich an. Der Eine war derjenige, der mich gerettet hatte und der andere war der, der.... mich verfolgt hatte! Schnell setzte ich mich auf und schaute sie fragend und ängstlich zugleich an. Beide grinsten boshaft und eine Wut staute sich in mir auf. Der Retter (so nannte ich ihn) nahm etwas hinter seinem Rücken hervor. Es war ein Plastiksack. Er stand auf, kam auf mich zu und stülpte den Plastiksack über meinen Kopf. Ich konnte nicht mehr richtig atmen und ich hörte irgendjemand meinen Namen rufen. Alles wurde schwarz.
Schweissgebadet wachte ich auf. Neben meinem Bett stand der Doktor und sagte dauernd meinen Namen. Ich schaute ihn an und seine Mindwinkel hoben sich an. Er sagte:" Guten Morgen. Ich wollte nur sagen, in einer Stunde wird der Therapeut kommen." Er drehte sich um und lief aus dem Zimmer.
Na toll, ich musste ja ziemlich lange geschlafen haben. Ein paar Minuten später spazierte eine Krankenschwester mit einem Tablett voller Essen herein. "Guten Morgen", trällerte sie. Sie stellte das Tablett auf einem Tisch neben mir ab und sagte:" Guten Appetit." Danach lief sie fröhlich hinaus. Wow, so eine fröhliche Krankenschwester hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen. War sie wohl dafür bezahlt?
Naja, ich verschlang das Essen gierig, weil ich unglaublich augehungert war. Als ich satt war, legte ich mich zufrieden zurück und genoss die Stille. Mein Zimmer, das vollkommen weiss war, war sehr hell durch die grossen Fenster und es gab mir eine gute Laune. Die Zeit verflog und es klopfte an der Tür.
Ich:" Herein."
Therapeut:" Hallo, Miss. Ich werde heute Ihnen mit Ihren Erinnerungen helfen. Die Zeit verging sehr langsam, denn er versuchte wirklich alles aus mir herauszuquetschen und das schmerzte. Ich wollte nicht schon wieder jede Erinnerung heraufholen, ich musste aber, wenn ich möglichst schnell von dem Thema wegkommen wollte. Ich machte mit und immer wieder entstand in meinem Hals einen Kloss, ich schluckte ihn jedoch immer wieder hinunter.
Der Therapeut verabschiedete sich von mir und ging hinaus. Endlich war er weg! Eine andere Person kam nach einiger Zeit hinein. War das eine Halluzination? Ich blinzelte ein paar Male, doch die Person blieb dort und schaute mich lächelnd an. Sie hatte Tränen in den Augen. Ich konnte es nicht fassen, wie lange hatte ich sie nicht mehr gesehen? Es war meine beste Freundin Jackie! Sie rannte auf mich zu und umarmte mich fest. Wir verharrten noch lange in dieser Position und weinten vor Freude.
Ich:" Wie... wie hast du gewusst, dass ich im Krankenhaus bin?"
Jackie:" Ich las die Zeitung und da war ein Zeitungsbericht, in dem stand, dass du halb tot in einer Mülltonne gefunden worden bist! Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Was ist eigentlich passiert?"
Wow, schon einen Zeitungsbericht und das nach einem Tag! Ich begann von der ganzen Geschichte zu erzählen und sie hörte aufmerksam zu.
Heyy! Danke für die 50'000 reads! Wow und sogar 3'000 Votes! *-* Danke Leute!
Und habt ihr auch endlich Sommerferien? *-* Ich bin dann mal weg und es kann sein, dass es lange kein Update geben wird (ich werde sie aber vorschreiben).
Natürlich noch ein RIESIGES DANKE für eure netten Komments. Das ist ein guter Ansporn für mich.
Euch noch einen schönen Ferienbeginn. :)

Mein Freund, der PsychoWhere stories live. Discover now