Kapitel 1

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Hallo ihr Lieben,

ich freue mich sehr, wenn ihr den Weg zu dieser Geschichte gefunden habt :).

Es ist die Fortsetzung meiner Geschichte "All I need" und ich empfehle es dringend den ersten Teil zu lesen, um die Handlungen in dieser Story zu verstehen,

Ganz viel Spaß beim Lesen:)

Eure Pina

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Kajas POV

And now the day bleeds into nightfall
And you're not here to get me through it all."
Lewis Capaldi - Someone you loved

Völlig erschöpft ließ ich die Wohnungstür hinter mir ins Schloss fallen und lehnte mich für einen Augenblick mit dem Rücken gegen das kühle Holz. Ich brauchte gerade einfach einmal einen Moment zum durchatmen. Heute war der erste Tag, an dem ich wieder in der Uni war. Die letzten 8 Wochen hatte ich mich hier eher verscharrt und war nur die Aufgaben durchgegangen, die unser Dozent uns zur Verfügung gestellt hatte. Doch heute Morgen hatte ich seit Langem mal wieder den Drang andere Menschen um mich zu haben als Sophia und Kai, die ohnehin mit den letzten Vorbereitungen für ihren Umzug beschäftigt waren. Letzte Woche hatte Kai die letzten Kartons für den Container zum Flughafen gebracht, damit diese rechtzeitig in London waren. Timo Werner und seine Freundin Paula hatten sich zusammen mit Antonio Rüdiger dazu bereit erklärt die Sachen entgegen zu nehmen und in das neue Haus zu bringen, das meine Freunde bald beziehen würden. Es war komisch, dass ich in wenigen Stunden auf mich allein gestellt war, doch ich war mir sicher, dass mich Balou vorerst weiterhin so gut ablenken würde wie er es bisher getan hatte. Ich wollte mein Versprechen an Kai halten und so würde ich den Junghund für einige Zeit betreuen, bis in England alles soweit geklärt war, dass auch Balou umziehen konnte.

Mein Blick wanderte durch die Wohnung, die bereits ziemlich leer war, nachdem ich aus meinen Schuhen geschlüpft war. Da ich keine Geräusche vernehmen konnte, machte ich mich auf den Weg ins Schlafzimmer, wo ich Sophia auf dem Bett sitzend vorfand. Sie faltete konzentriert ihre letzten Shirts zusammen und warf sie in den Koffer, der neben ihr auf der Matratze stand. Als sie mich bemerkte, löste sie ihren Blick von diesem und schenkte mir ein liebevolles Lächeln. „Hey, du bist ja schon zurück. Wie war die Uni?", platzte es direkt aus ihr heraus und ich verzog meine Lippen zu einem leichten Grinsen, was jedoch meine Augen nicht richtig erreichte. Ich war noch immer nicht vollständig aus diesem Loch heraus gekrochen, in das mich die Trennung von Julian geschmissen hatte, doch ich hatte es zumindest geschafft nicht mehr den ganzen Tag weinend in Schlabberklamotten auf dem Sofa zu sitzen und Löcher in die Decke zu starren. „Ja, eine Vorlesung ist ausgefallen. Ich kann dir also noch ein bisschen helfen", antwortete ich, ehe ich den Abstand zwischen uns überbrückte und nach einem roten Top griff, um es ordentlich zusammen zu falten. „Es tat tatsächlich ganz gut mal wieder ein bisschen produktiv zu sein", gab ich leise von mir, ehe ich mir ein weiteres Kleidungsstück von dem Haufen zwischen uns nahm. „Das glaube ich dir. Du siehst heute auch wieder etwas besser aus. Wie geht's dir sonst?", versuchte Sophia sich vorsichtig heran zu tasten. Es war eine unausgesprochene Regel zwischen uns geworden, dass sie nicht mehr ständig nachfragte wie es mir ging. Sie akzeptierte es, dass ich nur über meine Gefühlslage sprach, wenn mir wirklich danach war und dafür war ich ihr sehr dankbar.

„Es wird langsam besser", gab ich leise von mir, während ich das nächste T-Shirt zusammengefaltet in den Koffer legte. Sophias skeptischer Blick entging mir dabei nicht und ich wusste, dass sie noch immer von ihrem schlechten Gewissen geplagt wurde, dass sie mich hier alleine ließ. „Jetzt schau mich nicht wieder so an, Soph. Balou und ich rocken das hier schon zusammen", versuchte ich sie lächelnd zu ermutigen und die Braunhaarige besah mich für einen weiteren Augenblick mit gerunzelter Stirn, ehe sich ihr Gesicht glättete und sie mir mit ihren weißen Zähnen entgegen grinste. „Na gut. Aber du meldest dich, wenn irgendwas ist, ja?", forderte sie und ich nickte ergeben. „Versprochen. Ihr kommt erstmal ordentlich in London an und fliegt nach Ibiza. Das habt ihr euch verdient", sagte ich lächelnd und schnappte mir die letzte Hose, die noch unordentlich zwischen uns beiden auf dem Bett lag. Der Gedanke an den bevorstehenden Urlaub versetzte meinem Herzen einen kleinen Stich, denn es war die Reise, die gemeinsam mit Jannis und Julian geplant war. Die, für die auch in meinem Zimmer noch immer das Ticket lag, das einfach verfallen würde. Ich hatte insbesondere in den letzten Tagen immer und immer wieder darüber nachgedacht es Julian irgendwie zukommen zu lassen, doch aus irgendeinem Grund hatte ich es doch nicht getan.

All I Love (Julian Brandt)Where stories live. Discover now