Kapitel 15

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wie immer tausend Dank für eure Treue!

Schauen wir jetzt mal, ob das Drama weiter geht. Ich bin gespannt was ihr sagt.

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Kajas POV

„Don't go tonight.


Stay here one more time.


Remind me what it's like.


And let's fall in love one more time."


Slander, Dylan Matthew - Love is gone



Seufzend öffnete ich blinzelnd meine Augen, und ließ meinen Blick langsam durch den Raum gleiten, um mich ein wenig zu orientieren. Mein Körper lag auf einer bequemen Matratze und ich spürte ein schweres Gewicht auf meiner Taille ruhen, während ich so langsam realisierte, dass ich nicht im Gästezimmer von Kai und Sophia war. Tief luftholend schloss ich für einen Augenblick meine Augen, um mir die Erinnerung an den gestrigen Abend ins Gedächtnis zu rufen. Ich war mit Sophia und Kai zu der Feier von Sophie und Bernd gefahren und war dort mit Mason Mount auf deren Terasse versackt, bevor Julian mich einfach mitgenommen hatte. Erschrocken riss ich die Augen wieder auf und scannte erneut den Raum ab. Sofort spürte ich dieses aufgeregte Kribbeln in meiner Magengegend, als ich die wenigen Kleidungsstücke erblickte, die wild im Raum verteilt waren. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus, als ich ein leises Schnarchen an meinem Ohr wahr nahm und ich hob langsam die Bettdecke an, um festzustellen, dass ich vollkommen nackt war. Sofort spürte ich, wie sich Panik in mir ausbreitete und ich ließ meinen Blick ein wenig nach unten wandern. Das Gewicht auf meiner Seite entpuppte sich als ein Arm, der fest um meinen Oberkörper geschlungen war und als ich die Hand erblickte, die auf meinem Bauch ruhte, musste ich meine Lippen fest aufeinander pressen, um nicht erschrocken aufzukeuchen. Diese Hände würde ich unter Tausenden wieder erkennen und ich zuckte leicht zusammen, als der Daumen sich zärtlich auf meiner nackten Haut bewegte. Automatisch bildete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper und ich presste fest meine Lider aufeinander, um im Notfall einen Tiefschlaf vortäuschen zu können.



Dies war allerdings nicht meine beste Idee, denn in dem Moment, als ich enger an den trainierten Oberkörper hinter mir gezogen wurde, schossen mir auch schon die Bilder der letzten Nacht in den Kopf. Julian und ich wie wir unserem aufgestauten Verlangen nacheinander in der Hoteldusche gefolgt waren, bevor ich mich auf wackligen Beinen zurück ins Zimmer geschleppt hatte. Eigentlich war es mein Plan mir den Zettel mit Kais Adresse zu schnappen und dann zu verschwinden, doch der Blonde hatte nach meinem Handgelenk gegriffen und mir flehend in die Augen gesehen, bevor er mir liebevoll seine Lippen aufgedrückt hatte. So kam es dazu, dass wir wenig später nackt in seinem Bett gelandet waren und dieses Mal war etwas völlig Anderes. Julian hatte mich nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen, während er mich mit seinen liebevollen Liebkosungen beinahe um den Verstand gebracht hatte. Immer wieder hatte er mir beteuert, wie sehr er mich vermisst hatte und ich erinnerte mich daran, wie ich seine Worte erwiderte. Es war nicht einmal gelogen, denn mein geschundenes Herz und mein gesamter Körper sehnten sich nach ihm und seiner Nähe. Ich vermisste ihn in jeder Sekunde, doch ich wusste nicht, ob ich schon wieder so weit war mich völlig auf ihn einzulassen. Zwischen uns war so viel passiert und ich konnte nicht mit jemandem zusammen sein, der mir nicht das notwendige Vertrauen gegenüber brachte. Und noch weniger war ich in der Lage die Sache mit Linda einfach zu vergessen. Dazu hatte sie sich viel zu sehr in mein Gehirn eingebrannt.



Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag und ich atmete zitternd tief durch, ehe ich mich dazu durchrang nach Julians Hand zu greifen. Seine Haut war wunderbar warm - das komplette Gegenteil zu dieser Kälte, die sich tief in meinem Inneren auszubreiten drohte. Meine Nasenwurzel kitzelte verräterisch, doch ich biss mir fest auf die Lippe, als ich vorsichtig seinen Arm anhob, um unter ihm hindurch zu schlüpfen. Ich wollte keinen Mucks von mir geben, weshalb ich mit aller Macht gegen das Schluchzen ankämpfte, welches sich langsam den Weg durch meine Kehle nach oben suchte. Leise schlug ich die Decke beiseite und schwang die Beine aus dem Bett, um mich auf die Kante zu setzen. Julians tiefes Brummen brachte mich dazu mich in seine Richtung zu drehen und ich genoss für einen Moment den Anblick seines schlafenden Gesichts. Wie friedlich er aussah, wenn er nicht nachzudenken schien. Die letzten Tage war mir immer wieder aufgefallen wie angespannt er wirkte, doch gerade waren seine Gesichtszüge völlig entspannt. Meine Hand verselbstständigte sich, um eine verirrte Haarsträhne aus seiner Stirn zu streichen und ich beobachtete genauestens seine Reaktion darauf. Ich hatte mit einem Mal den Eindruck, als müsste ich mir sein Gesicht genauestens einprägen. Julians Nase zuckte leicht und er gab erneut ein tiefes Brummen von sich, ehe er seine langen Finger um mein Handgelenk legte und mich so in meiner Bewegung stoppte. Er hatte grundsätzlich einen sehr tiefen Schlaf, doch ich sah ihm an, dass er drohte aufzuwachen, weshalb ich mich leicht nach vorn beugte. Meine Lippen streiften seine stoppelige Wange und ich ignorierte diese Gefühle, die dieser kleine Kontakt in mir auslöste. „Schlaf weiter. Ich gehe nur ins Bad", raunte ich ihm leise zu und atmete erleichtert auf, als sich der Griff um mein Handgelenk lockerte und er mich somit frei gab. Es tat mir selbst weh, dass ich ihn so belog, doch ich konnte nicht einfach hier bleiben und so tun, als wäre all das zwischen uns niemals passiert. Als hätten wir uns nicht gegenseitig so sehr verletzt.

All I Love (Julian Brandt)Where stories live. Discover now