Kapitel 43

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Ihr Lieben- ich möchte jedem von euch für die netten Worte zum letzten Kapitel danken. Es bedeutet mir so viel, dass ihr euch immer wieder die Zeit nehmt- und das, obwohl ich mit dem Hochladen neuer Kapitel ja echt nicht so hinterher komme.

Dieses Kapitel hier ist in einer meiner Nachtschichten entstanden, die tatsächlich relativ ruhig ausfallen :-D. Eigentlich sollte es auch schon länger online sein, aber irgendwie kam ich immer davon ab und wollte dann erst einmal wieder einen Puffer haben. Allerdings ist es mir am Sonntag gelungen zwei neue Kapitel fertig zu stellen, weshalb ihr jetzt auch endlich das Kapitel bekommt. Ich bin gespannt was ihr sagt!:)

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Kajas POV

Angespannt presste Julian seine Lippen fest aufeinander, während er unruhig mit dem linken Fuß auf und ab wippte. Ich versuche den Blonden umständlich von der Behandlungsliege aus zu berühren, um ihn aus seinen Gedanken zu reißen, doch dafür saß er leider nicht nah genug an mir dran. Heute stand ein erneuter Kontrolltermin an und Julian ließ es sich wie immer nicht nehmen bei der Untersuchung dabei zu sein. Wir hatten den Termin extra so gelegt, dass es in seinen Trainingsplan passte, und ich war wirklich immer wieder glücklich darüber, dass Julian es sich nicht nehmen ließ mich immer zum Frauenarzt zu begleiten. Das zeigte mir nur, dass er sich genauso auf unser Kind freute wie ich. Die anfängliche Angst hatten wir beide ganz gut abgelegt - wenn man von Julians hart durchgezogener Abstinenz mal absieht. „Kannst du vielleicht mal aufhören die ganze Zeit so rumzuhampeln?", zischte ich Julian leise zu, der leicht erschrocken zusammenzuckte und mich ertappt ansah. „Sorry, du weißt doch, dass ich immer so aufgeregt bin, wenn wir hier sind", nuschelte der Blonde leise und strich sich mit einer Hand eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn, was ich lächelnd beobachtete. Julian und seine Haare waren wirklich ein Fall für sich. Doch ich verkniff mir jeglichen Kommentar dazu, da ich wusste, dass ihm seine Frisur immer sehr wichtig war. „Mach dich nicht immer so verrückt, ich bin mir sicher, dass alles gut sein wird", versuchte ich ihn zu beruhigen und er nickte nur lächelnd, bevor er etwas näher an mich heran rückte, um meine Hand zu halten. Wie aufs Stichwort betrat nun auch der Arzt den Behandlungsraum und begrüßte uns freundlich, bevor er sich mit einem Stuhl vor mich setzte. „Wie schön Sie wieder zu sehen. Ist alles gut soweit vom Gefühl her? Oder gibt es irgendwelche Beschwerden?", spulte der Gynäkologe sofort das bekannte Programm ab und sah mich fragend an. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis zu ihm und ich war froh, dass wir in der Praxis hier so gut aufgehoben waren. Es war gerade mit Julians Bekanntheitsgrad nicht so einfach einen diskreten Arzt zu finden.

„Ich denke bei uns beiden ist alles in Ordnung. Zumindest wird die Übelkeit etwas besser", ließ ich den Arzt wissen, der zufrieden nickte und nach dem Schallkopf griff, während ich mein Shirt ein Stück nach oben zog. Julian griff wie selbstverständlich nach meiner Hand und verschränkte unsere Finger miteinander, um unsere Hände wenige Augenblicke später an seine Lippen zu führen und einen federleichten Kuss auf meinen Handrücken zu hauchen, was mir ein glückliches Lächeln entlockte. Der Arzt befeuchtete meinen Bauch mit dem Ultraschall-Gel, bevor er den Schallkopf über die leichte Wölbung wandern ließ. „Ah, da ist es ja", murmelte er und wie automatisch wanderte mein Blick zu dem kleinen Bildschirm neben mir, auf dem man mittlerweile schon deutlich erkennen konnte, dass sich in mir ein Lebewesen entwickelte, welches wir schon in naher Zukunft auf der Welt begrüßen dürfen würden.  Trotz meines guten Gefühles war ich etwas aufgeregt und kam nicht umhin nach einer Reaktion im Gesicht des Arztes zu suchen. Julian schien es ähnlich zu ergehen, denn er hielt konzentriert meine Hand und malte mit seinem Daumen kleine Kreise auf meinem Handrücken, um mir die nötige Sicherheit zu geben. Als sich das Gesicht des Gynäkologen jedoch erhellte, spürte ich erst, dass ich offenbar die Luft angehalten hatte. Meine Lungen füllten sich mit frischem Sauerstoff, als ich einen tiefen Atemzug nahm. „Also Frau Schiller, es ist alles in Ordnung mit dem Baby. Es entwickelt sich prima und unter normalen Umständen könnte ich Ihnen heute auch schon sagen, um was für ein Geschlecht es sich wohl handelt", setzte der Arzt an und ich spürte an Julians festem Griff, wie er sich anspannte. „Was soll das heißen? Normale Umstände?", kam es alarmiert über seine Lippen und auch ich konnte nicht leugnen, dass mich die Aussage des Gynäkologen etwas verunsicherte. Doch dieser schien seinen Fehler direkt zu bemerken und grinste uns stattdessen breit an, was mich die Stirn leicht in Falten legen ließ. „Es gibt überhaupt keinen Grund zur Sorge, Herr Brandt. Ihr Kind scheint lediglich Ihre Gene geerbt zu haben und bewegt sich aktuell zu sehr, als dass ich irgendetwas erkennen kann. Nur aus diesem Grund kann ich Ihnen heute noch nicht sagen, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommen", klärte er uns auf und Julian und ich stießen synchron erleichtert die angehaltene Luft aus.

All I Love (Julian Brandt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt