Kapitel 37

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Ihr Lieben- vielen Dank für eure lieben Worte zum letzten Kapitel! Ich habe mich wie immer sehr gefreut!:)

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Kajas POV

„So say we'll be always.

Always.

Say it will be you and me to the old days.

Let us be always, always.

Through the highs and the lows

We will be always."

Isak Danielson – Always

Ich wurde unsanft aus meinem tiefen Schlaf gerissen, als ich ein Poltern aus der Küche vernahm, dem ein leises Fluchen folgte. Instinktiv schlug ich meine Augen auf und aufgrund der Dunkelheit, die im Wohnzimmer herrschte, brauchte ich einen kleinen Augenblick, um mich zu orientieren, bevor ich mich aufsetzte. Einzig der Fernseher spendete noch ein wenig Licht, doch ich schenkte diesem gar keine Bedeutung. Mein Herzschlag beschleunigte sich ganz automatisch und ich spürte, wie sich mein gesamter Körper anspannte, als ich es schließlich wagte mich zu erheben und mit leisen Schritten in Richtung Küche ging, um zu sehen was da vor sich ging. Als ich jedoch die Theke umrundete und so um die Ecke in Richtung des Kühlschranks sehen konnte, entspannte ich mich sofort wieder. Die Person, die sich gerade ganz leise ein Glas Wasser einschüttete, hatte mich bisher nicht bemerkt und ich lehnte mich mit vor der Brust verschränkten Armen gegen die Theke, während ich sie weiter beobachtete. Ich würde diese langen braunen Locken überall sofort erkennen und auch wenn ich mehr als überrascht war, freute ich mich dennoch sie hier zu haben. Sophia trank einen Schluck aus ihrem Glas, während sie sich zu mir umdrehte, und ich beobachtete sie interessiert dabei, wie sie erschrocken zusammenzuckte, als sie mich erblickte.

Theatralisch legte sie sich eine Hand auf die Brust, nachdem sie das Wasser heruntergeschluckt hatte. „Woah hast du mich erschreckt", gab sie keuchend von sich, ehe sie das Glas wieder auf die Arbeitsplatte zurück stellte und sich mit einem warmen Gesichtsausdruck auf mich zu bewegte. „Du hast leicht reden. Ich dachte hier würde sonst wer herum geistern. Was machst du hier Soph?", fragte ich meine beste Freundin, die entschlossen den kleinen Abstand zwischen uns beiden überbrückte und mich in ihre Arme schloss. Automatisch vergrub ich mein Gesicht an ihrer Schulter, als ich spürte, wie mir langsam die Tränen in die Augen stiegen. „Na was mache ich wohl hier? Für dich da sein natürlich. Ich kann dich doch so nicht alleine lassen", kam es wie selbstverständlich von Kais Freundin, die mir beruhigend über den Rücken strich, als mir ein leises Schniefen entwich. „Das hättest du nicht machen müssen", murmelte ich in den Stoff von Kais Pullover, den meine beste Freundin trug, bevor sie mich an den Schultern etwas von sich weg drückte. „Aber natürlich. Als ob ich dich in der Situation alleine lasse", gab sie wie selbstverständlich von sich, ehe sie mich wieder an sich heran zog. Es bedeutete mir unendlich viel, dass sie tatsächlich so spontan einen Flug gebucht und sich auf den Weg zu mir gemacht hatte, damit ich nicht alleine war mit dieser völlig neuen Situation in der ich steckte. Sie war definitiv die beste Freundin, die ich in diesem Moment haben konnte.

Sophia hielt mich eine Zeit lang so im Arm, bevor sie mich sanft von sich drückte und mir mit einem besorgten Ausdruck ins Gesicht sah. „Wie geht's dir denn jetzt? Ist es ein bisschen besser?", fragte sie vorsichtig nach und ich konnte nur mit den Schultern zucken, während ich mir auf die Unterlippe biss. Sophia schien zu verstehen, denn sie fragte nicht weiter nach, wofür ich ihr in diesem Augenblick mehr als dankbar war. Ich wollte gerade einfach nicht darüber sprechen. Das würde mir in den nächsten Tagen noch zur Genüge bevor stehen. Automatisch schlang ich meine Arme um meinen Oberkörper was mir einen mitleidigen Blick meiner besten Freundin bescherte, die nicht lange zögerte, bevor sie nach meiner Hand griff. „Na komm. Lass uns erstmal ins Bett gehen. Morgen sieht die Welt vielleicht schon wieder besser aus", versuchte sie mich zu ermutigen und ich ließ mich schließlich auf ihren Vorschlag ein, was ich mit einem stummen Nicken verdeutlichte. Sophia schaltete den Fernseher aus und schnappte sich mein Handy und eine Flasche Wasser, ehe wir gemeinsam in mein Zimmer gingen, welches aktuell das einzige war in dem ein fertig bezogenes Bett stand.  Außerdem war ich froh darüber, dass ich nicht alleine schlafen musste. Ich war mir nicht sicher, ob ich dazu in der Lage gewesen wäre. Sophia legte alles auf dem Nachttisch ab, ehe wir uns nebeneinander  auf die weiche Matratze legten. Meine beste Freundin breitete die Decke über uns beiden aus, bevor sie mich näher an sich heran zog und meinen Kopf auf ihrer Schulter ablegte. Sofort verspürte ich dieses Gefühl von Geborgenheit und ich konnte mir sogar ein leichtes Lächeln abringen. „Danke, dass du hier bist", murmelte ich leise, bevor ich meine Augen schloss und ich vernahm nur ihr ruhiges „Für dich immer, Kaja", bevor ich langsam wieder in die Welt der Träume abdriftete.

All I Love (Julian Brandt)Where stories live. Discover now