𝟎𝟓 | 𝐩𝐮𝐫𝐜𝐡𝐚𝐬𝐞𝐝

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C I N Z I A

Wortlos blickten die blauen Kristalle in meine. Der Kontrast zwischen dem Hellen und dem Dunklen erschien wieder und machte mich ganz nervös. Doch was machte Luciano noch hier? Es waren zwei Stunden vergangen, seitdem er mir das Geld überlassen hatte und somit auch gehen sollte. Also, wieso hatte er es nicht getan?

„Geht es dir gut?", fragte die raue Stimme besorgt. „Hast du dir weh getan?"

„Nein, ich..", begann ich, stoppte allerdings, da sein Blick zu meinen Lippen rutschen. „Mir geht es gut", beantwortete ich somit seine erste Frage, nickte zusätzlich noch. Er musterte mich für einen Moment, nickte daraufhin ebenfalls und half mir mich aufzurichten; streichelte zuletzt noch einmal über meinen Rücken. „Was machst du noch hier?", stellte ich nun die Frage, die mir im Kopf schwirrte.
Luciano blickte zu seiner Rechten, kniff die Augen für einen Moment zusammen, um mich im nächsten Moment wieder zu mustern.

„Dich mitnehmen", beantwortete er meine Frage knapp.

„Mitnehmen?", hinterfragte ich unsicher. Was hatte das nun zu bedeuten?

„Du wirst ab heute bei mir wohnen", ergänzte Luciano seine Antwort. Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben.

„Bei dir wohnen?", hinterfragte ich wieder. Luciano nickte als Bestätigung. „Ich kann doch nicht.."

„Cin", stoppte mich Rafael, welcher neben Luciano trat. „Es ist so", gab er mir nun die Bestätigung und ließ mich durch einen Blick wissen, dass er das abgesegnet hatte.

„Das kannst du doch nicht einfach-"

„Ich kann und ich hab", unterbrach er mich mit einem Mal kühl. „Du hast eine halbe Stunde, um das Zimmer zu räumen. Veronica", sprach er zuletzt die Blondine hinter mir an. „Komm mit."

Ich hörte die High Heels auf dem Boden, hörte ihren Atem und hörte, wie sie leise lachte, da sie über diesen Triumph erfreut war. Veronica sah in mir eine Rivalin, welche sie nun geschlagen hatte. Sie hatte mich aus diesem Haus bekommen.

„Cinzia?", sprach mich Lucianos Stimme an, doch ich blickte weiter auf den mittlerweile leeren Korridor. Das konnte mir Rafael doch nicht antun. Ich war auf dieses Geld angewiesen. „Cinzia, hey", sprach er mich wieder an und legte seine Hand an meine Wange. Leicht zuckte ich und trat einen Schritt zurück. „Sollen wir deine Sachen zusammensuchen?"

Ich nickte bloß, schluckte den entstandenen Kloß hinunter, um wieder anständig atmen zu können.

„Was davon möchtest du den mitnehmen?"

„Meine Kleidung auf jeden Fall", murmelte ich, da er sich in diesem Raum umsah. „Ansonsten muss ich schauen.." Das meiste gehörte ja nicht einmal mir.

„Na gut."

Luciano nahm einen der Koffer, legte diesen auf das Bett und öffnete diesen, sodass ich meine Kleidung und alles Weitere hineinlegen könnte.

„Ziemlich viel Unterwäsche", bemerkte er anhand eines Blickes.

„Ich bin eine Nutte", erinnerte ich ihn; zuckte wieder, als seine Hand an meinem Kreuz Platz nahm.

„Nicht mehr", korrigierte er. „Jedenfalls nicht mehr für andere."

„Wie soll ich das verstehen?"

Er nahm eines der Sets an sich und betrachtete dieses genau. Suchte er etwas?

„Eigentlich könntest du die gesamte Kleidung, inklusive Unterwäsche, hierlassen", murmelte er vor sich hin. „Wir werden dir neue kaufen."

THE BOSS'S MISTRESS  |  1Where stories live. Discover now