𝟑𝟏 | 𝐨𝐧𝐥𝐲 𝐟𝐢𝐯𝐞 𝐦𝐢𝐧𝐮𝐭𝐞𝐬

5K 155 11
                                    

L U C I A N O

„Ich hab sie", riss mich Alexanders Stimme nach wenigen Minuten aus meinen Gedanken.

„Wo ist sie?", fragte ich panisch und richtete mich auf; blickte für einen Moment auf meinen Nachttisch und wusste, dass, wenn ich sie finden würde, ich beweisen müsste, dass es mir wirklich leidtat.

„Am Flughafen, etwa 10 Meilen von hier", antwortete er und wählte eine weitere Nummer. „Wir müssen los, ansonsten ist sie weg", sagte er ebenfalls aufgebracht und ich nickte, griff allerdings noch einmal in die Schublade, um mich anschließend mit ihm nach draußen zu begeben. Wobei ich wusste, dass jede Sekunde entscheidend sein würde..

Etwa 20 Minuten und eine viel zu lange Autofahrt später stürmte ich förmlich in den besagten Flughafen, hoffte, dass sich Cinzia auch wirklich in diesem befinden würde und ich somit eine Chance hätte sie aufzuhalten. Sie durfte nicht wegfliegen. Nicht jetzt. Nicht aufgrund meiner Dummheit.

Panisch sah ich mich um, lief zu einem der Podeste und sah auf die schwarzhaarige, welche mir verwirrt in die Augen blickte.

„Kann ich Ihnen helfen?", fragte sie vollkommen höflich und wusste vermutlich nicht, wie mir dies gerade auf die Nerven ging.

„In welchem Flugzeug sitzt Cinzia Rinaldi?", fragte ich vollkommen angespannt.

„Wie bitte?"

„Jetzt sagen Sie schon", zischte ich ungewollt und wurde im nächsten Moment nach hinten gezogen.

„Das sind vertrauliche Daten, die darf ich nicht so einfach-"

„Ich hab den Vorstandsvorsitzenden am Telefon, bitte", unterbrach Alec sie und reichte sein Telefon weiter. Frustriert fuhr ich mir durch meine Haare und blickte in die entgegengesetzte Richtung, in der Hoffnung, dass ich Cinzia erblicken würde. Doch dem war nicht so. Nirgends war sie zu sehen.

„Verdammt", zischte ich ungewollt, sah, wie sich Alec zu mir umdrehte und mir verdeutlichte ruhig zu bleiben. Doch wie sollte ich das schaffen? Die Zeit schritt weiter voran und ich wusste nichts über Cinzia. Ich wusste nicht, ob sie bereits verschwunden war.

„Ja.. ja.. natürlich, Sir", hörte ich die Stimme der Frau, welche das Handy anschließend wieder zurückreichte. „Einen Moment", sprach sie mir zu und tippte etwas in den Computer ein. „Cinzia Rinaldi hat ein Ticket für den nächsten Flug nach Venedig. Gate fünf", sagte sie mir nun und deutete mir den Weg, welchen ich gehen müsste. Ich nickte nur, lief trotz der seltsamen Blicke zu diesem und kniff die Augen zusammen, als die Frau vor diesem gerade die Tür schloss.

„Ich muss dadurch", bat ich sie auf eine gewisse Weise und blickte in die braunen Augen.

„Das geht nicht", antwortete sie kopfschüttelnd.

„Bitte, meine-"

„Ich kann Sie hier nicht durchlassen, Sir. Das Flugzeugs steht kurz vor dem Start."

„Ich will doch nur-"

„Es tut mir wirklich leid, aber ich darf das nicht tun", unterbrach sie mich wieder, lächelte aufmunternd und lief anschließend davon. Frustriert fuhr ich mir über mein Gesicht, wusste nicht, was ich weiter tun sollte, als mir die Erkenntnis kam, dass Cinzia weg war. Sie war verschwunden und hatte mich verlassen. Verflucht, wieso war ich nur so dumm? Und wieso zum Teufel ließ ich meine Wut wieder über mich die Hand gewinnen? Ich hatte mir doch geschworen, dass dies niemals wieder passieren würde. Wieso also ausgerechnet bei ihr?

Von diesem Gefühl auch noch geleitet schlug ich gegen die Wand neben mich, seufzte laut und ignorierte den Schmerz vollkommen. Ich hatte das eindeutig verdient.

Frustriert lief ich zurück zu dem Ausgang, ignorierte hierbei selbst Alexander, welcher mich besorgt anblickte. Doch in diesem Moment brauchte ich nun wirklich kein Mitleid. Ich musste Cinzia zurückholen und dabei war mir wirklich jedes Mittel recht. Sie verlieren.. das konnte ich einfach nicht.

„Mr. Rodríguez?", hörte ich die Stimme meiner Sekretärin durch mein Telefon.

„Buche ein Ticket für mich nach Venedig. So schnell wie möglich", sagte ich ihr, atmete einmal tief durch und blickte mich ein weiteres Mal um, in der Hoffnung, dass Cinzia doch noch hier war. Und als ich am Straßenrand eine blondhaarige Frau aus der Bank sitzen sah, eilte wieder dieser kleine Funke Hoffnung in mich, der mich dazu brachte, mich zu ihr zu begeben..

C I N Z I A

Ein kühler Windzug traf mich und ließ mich wohlig die Augen schließen, wobei mir die Geräusche des Autos eine angenehme Ruhe bereitete. Ich seufzte vor mich hin, spielte mit meinen Fingern und fragte mich, was ich nun weiter tun sollte. Ich konnte zurückgehen. Zurück zu Luciano, zurück, zu dem Mann der mein Herz beherrschte und vor allen Ding zurück in dieses unfassbar schöne Leben. Doch die Wut auf ihn hatte mich noch nicht verlassen. Er hatte mich dafür viel zu sehr verletzt. Und seine Worte.. seine Worte brannten in meinen Kopf und verließen diesen nicht. Ich war nicht mehr als eine Hure für ihn. Ich hatte keine.. keine Bedeutung für ihn. Eigentlich sollte mich dies nicht einmal spüren, doch die letzten Tage.. die letzten Tage hatten mir das Gefühl gegeben, dass ich etwas Besonderes wär – auch für ihn. Doch dem war nicht so. Und ich wusste nicht einmal, wie ich mit dieser Erkenntnis leben sollte. Er hatte mich wie seine Partnerin behandelt und doch hatte ich keinen Wert für ihn. Nicht zu glauben..

Andererseits konnte ich allerdings auch zurück zu Rafael gehen. Es war nicht das beste und ich wusste nicht einmal, ob er mich wieder aufnehmen würde, doch das einzige sinnvolle in diesem Moment. Ich hatte schließlich niemanden mehr und kannte auch niemanden, bei dem ich bleiben könnte. Zurück ins Bordell zu gehen, wäre somit das schlauste.

Im Unterbewusstsein bemerkte ich, wie sich jemand neben mich setzte. Instinktiv griff ich nach meiner Tasche und wollte mich erheben.

„Cinzia."

Die raue Stimme jagte eine kalte Gänsehaut über meinen Körper. Mein Herz setzte aus und ich wusste nicht, ob das wirklich wahr war. Saß Luciano wirklich neben mir? In diesem Augenblick?

„Gibst du mir fünf Minuten?", fragte die raue Stimme wieder, weshalb ich meine Augen schloss. Er war hier. Luciano war hier neben mir.

„Wozu?", fragte ich, ohne ihn anzusehen. „Du hast bereits alles gesagt."

„Ich möchte dir alles erklären", antwortete er auf meine Frage und legte seine Hand auf meine. „Wenn du danach immer noch nicht bereit dazu bist, bei mir zu bleiben, werde ich dich gehen lassen. Gib mir bloß diese fünf Minuten."

Ich nickte auf seine Worte nur, blickte kurz auf unsere Hände und sank meinen Blick anschließend wieder..

Ich nickte auf seine Worte nur, blickte kurz auf unsere Hände und sank meinen Blick anschließend wieder

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Und wer ist für den Epilog bereit?

Frohe Weihnachten an euch alle :)

THE BOSS'S MISTRESS  |  1Where stories live. Discover now