𝟏𝟏 | 𝐭𝐨 𝐬𝐡𝐨𝐰 𝐨𝐟𝐟

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L U C I A N O

Nach einem mehr als nur gutem Frühstück und einer wirklich tollen Verabschiedung kam ich etwa eine halbe Stunde später in meinem Unternehmen an und genoss die Atmosphäre in diesem Gebäude. Meine Mitarbeiter waren Leute, mit denen ich gerne zusammenarbeitete und mit denen sich dies auch lohnte. Sie machten ihre Arbeit gut, schnell und zufriedenstellend – ein wirkliches Glück. Ich hatte bereits Mitarbeiter erlebt und auch beschäftigt, die sich um ihre Arbeit und ihre Aufgaben nicht kümmerten. Sie verschoben alles und zeigten nur nicht zufrieden stellende Lösungen vor. Ein Dorn in meinem Auge. Immerhin war das meine verlorene Zeit und mein verlorenes Geld, wessen Verlust durch ihre schlampige Arbeit entstand. Doch nicht bei diesen Leuten. Teilweise hatte ich einige noch von meinem Großvater übernommen, andere hatte ich aufgrund Empfehlungen eingestellt und mir somit meine eigene Mitarbeiterperfektion erstellt. Auf eine seltsame Art war ich schon ein Perfektionist.

„Mr. Rodríguez, würden Sie das noch-"

„Leg's mir auf den Tisch, ich schaue es mir gleich an", unterbrach ich die junge Frau, lächelte leicht und lief zu den Fahrstühlen. Das mein Meeting, welches ich glatt vergessen hatte, in wenigen Minuten beginnen würde oder bereits begonnen hat, wurde mir doch noch zum Verhängnis. Erst recht, da der Fahrstuhl wieder einmal eine Einigkeit brauchte. Ich hätte meine Zeit heute früh doch besser einplanen sollen. Besser gesagt: Ich hätte meine Zeit nicht damit verbringen sollen, Cinzia flachzulegen. Obwohl ich es genossen habe und es immer wieder hätte tun können. Von dieser Frau bekam ich nicht genug und die Tatsache, dass sie sich mir voll und ganz hingab, erfreute mich auf eine neue Weise. Ich würde wohl niemals von ihr genug bekommen. Zumindest nicht so lange, bis sie sich anders verhalten würde. Denn diese Hingabe, diese Leidenschaft und die noch vorhandene unschuldige Art zogen mich förmlich magisch an. Cinzia zog mich magisch an.

Einige Minuten und drei Etagen später, lehnte ich mich entspannt in meinem Stuhl zurück, beobachtete einen meiner Mitarbeiter dabei, wie er unserem Kunden das Modell für das Gebäude zeigte und dabei jegliches Detail erzählte, beachtete. Zufrieden nickte ich ihm zu, nahm mein Handy heraus, um Cinzia eine Nachricht zu schreiben. Im Grunde genommen wollte ich nur sicher gehen, dass alles in Ordnung ist. Schließlich kannte sie sich in meinem Haus noch nicht aus.

»Alles okay?« schickte ich ab und blickte gespannt auf den Bildschirm.

»Natürlich und bei dir?«

»Auch« Ich tippte weiter. »Was machst du gerade?«

»Ich nehme ein Bad im Kerzenschein« Leicht grinste ich. Sie tobte sich wohl vollständig in meinen Räumen aus. »Und frage mich, wieso man so viele Räume in einem einzigen Haus braucht.«

»Um zu prahlen.« Etwas unsicher tippte ich die nächsten Worte. »Vielleicht auch, damit ich dich in jedem einzelnen Raum zum Schreien bringen kann.«

»Dein Schlafzimmer und die Küche kannst du dann ja schon einmal von den Räumen streichen.« Grinsend biss ich mir auf meine Unterlippe, lachte innerlich und tippte nur ein »richtig«.

»Dann freu ich mich auf später.«

»Ich auch«, antwortete ich noch und sah auf, als mich ein Räuspern erreichte.

„Ist alles in Ordnung bei Ihnen?"

„Ja.. ja, entschuldigen Sie." Ich räusperte mich. „Ich musste etwas Privates abklären", erklärte ich, legte mein Handy ab und nickte dem Mann neben mir bloß zu. „Sollen wir weiter machen?"

Die Männer nickten nur und während mein Mitarbeiter mit der Präsentation fort fuhr, seufzte ich leise und wusste, dass dies nicht das letzte Mal war, dass Cinzia mich von der Arbeit ablenken würde.

THE BOSS'S MISTRESS  |  1Where stories live. Discover now