𝟎𝟖 | 𝐟𝐫𝐨𝐦 𝐛𝐞𝐡𝐢𝐧𝐝

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C I N Z I A

Ein Hauch Gefühle übernahm mich. Lucianos Küsse brannten sich auf meiner Haut ein, brachten in mir ein Kribbeln hervor, welches so ungewohnt und neu war. Die Leidenschaft, die er in diese bloßen Küsse steckte, war so.. es war so intensiv. Ich konnte nicht genug davon bekommen.

„Weißt du, was ich mich manchmal frage?", drang seine Stimme zu meinen Ohren. Ich antwortete mit einem leisen ‚Nein'. „Ich frage mich, was ihr Frauen euch denkt, wenn man euch ungesagt berührt."

Er wanderte mit seinen Lippen zu meinem Hüftknochen, begann an diesem zu saugen, weshalb ich meine Hände zu Fäusten ballte. Genau, was dachten wir?

„Ich weiß es nicht", gestand ich ehrlich. „Ich kann schließlich nicht für alle sprechen."

„Dann sprich für dich, mi estrella", flüsterte er gegen meine erhitzte Haut. „Was denkst du, wenn ich dich berühre?"

„Ich denke nicht", flüsterte ich in den Raum. „Ich konzentriere mich bloß darauf. Ich konzentriere mich auf deine Berührung, deine Küsse und versuche das elendige Kribbeln und Zucken in mir zu ignorieren."

„Kribbeln?", hinterfragte er, „Zucken?"

„Du löst ein Kribbeln in meinem Bauch aus", klärte ich ihn auf. „Meine Lenden zucken und meine Mitte.. meine Mitte pocht."

„Ach wirklich?"

„Denkst du etwa, dass ich darüber lügen würde?"

Geschockt von meiner plötzlichen Ehrlichkeit und Wortwahl biss ich mir auf meine Unterlippe, doch vernahm das Lachen Lucianos dabei nur.

„Das ist wirklich gut zu wissen", flüsterte Luciano weiter und drehte mich zu sich. „Wir behalten sie", sagte er nun zu der Unterwäsche und grinste. „Da sind noch andere Sachen, Darling."

„Muss ich das wirklich alles anprobieren?"

„Ich muss doch wissen, was gut an dir aussieht?" Fraglich musterte er mich und begann nun meinen Bauch zu küssen. „Was ich gerade alles mit dir anstellen könnte.." Ein Raunen. „Sobald wir zu Hause sind..", murmelte er eher zu sich selbst, was mir eine Gänsehaut bereitete. Zu Hause – dieses Wort war so seltsam. Ein richtiges Zuhause hatte ich zuletzt vor acht Jahren – wie man es auch sehen mag.

-

Das Tempo des Wagens verlangsamte sich ein wenig. Mein Blick ruhte auf der unbekannten Landschaft, welche an mir vorbeiging. Der angenehme, zeitgleich kühle Wind des Abends stieß gegen mein Gesicht und ich lächelte leicht, legte meine Arme ab, um meinen Kopf darauf zu betten und meine Augen zu schließen. Ich genoss diese Ruhe, die leise Musik des Radios und das sanfte streicheln über meinen Oberschenkel. Es war alles so.. so normal. Es fühlte sich normal an.

Es bereitete meiner Seele Ruhe zu wissen, dass ich nicht mehr an diesen Ort zurückmüsste. Die vergangenen acht Jahre waren nichts Schlechtes. Die Männer hatten mich meistens gut behandelt und waren recht spendabel. Es war bloß der fehlende Respekt, den ich aber auch nicht erwarten konnte. Sie schliefen mit einer Nutte, bezahlten diese und behandelten sie so wie sie wollten. Ein geregelter Ablauf, zumindest in diesem Bordell. Seltsam das Luciano so anders war. Er behandelte mich anders, zumindest noch bis jetzt. Wie es in Zukunft sein würde, wusste ich nicht und ich wollte es auch nicht wissen. Eine Enttäuschung wollte ich nämlich nicht erhalten.

THE BOSS'S MISTRESS  |  1Where stories live. Discover now