Die unheilige Maria - Teil 14

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Maria Kreuzer passte einfach nicht in die Form, in die man sie hineinpressen wollte. Bereits als Kind hatte das nicht funktioniert. Sie war nicht in der Lage ihren Eltern zu gehorchen und hinterfragte einfach alles. Niemals konnte sie sich mit einem Zustand als gegeben abfinden. Ihr ständiges »Warum« wurde zu ihrem Markenzeichen. Bereits als sehr kleines Mädchen war ihrer Mutter klar, dass sie hier ein ganz besonderes Kind hatte. Doch weil sie noch viele weitere Kinder hatte, bekam Maria nie die Aufmerksamkeit, die sie brauchte.

Dieses Mädchen lebte in seiner eigenen Welt, nach eigenen Regeln. Ihr Gehirn arbeitete anders und sie erfasste Dinge sehr viel schneller als andere. Mit nur vier Jahren entdeckte sie ihre Sexualität und berührte sich selbst zum ersten Mal zwischen den Beinen. Die selbst erzeugte körperliche Reaktion war ein unglaublich schönes Erlebnis für sie und so befummelte sie sich fortan jeden Abend selbst.

Ein Schamgefühl besaß sie nicht und es war ihr egal, wenn ihre Eltern oder ihre Geschwister sie dabei erwischten. Ihr war ohnehin sehr vieles egal, was andere Leute sehr störte. Eigentum und Respekt waren nur leere Worte für Maria, mit denen sie nichts anfangen konnte. Sie klaute, was immer sie in die Finger bekam.

In der Schule langweite sie sich schrecklich, denn nach nur einer Woche konnte sie Lesen und Schreiben und während die anderen noch immer mühsam »Mama« auf ihre Schiefertäfelchen kritzelten, hatte Maria ein Buch auf ihrer Bank liegen und las. Weil der Lehrer nicht glauben konnte, dass sie wirklich las und das nur für eine Angeberei hielt, nahm er ihr das Buch weg und von diesem Moment an, rebellierte sie gegen ihn und seinen Unterricht.

Irgendwann wusste der arme Mann sich nicht mehr anders zu helfen und rief sie nach vorn, um ihr den Hintern zu versohlen. Arglos folgte Maria seinem Befehl und legte sich über sein Knie. Als die ersten Schläge sie trafen, war sie überrascht von dem Schmerz, aber auch überwältigt von den Gefühlen, die sie durchströmten. Doch auch der Lehrer war überrascht. Er war es gewohnt, dass jedes Kind nach dem ersten Schlag sofort schrie und gleich darauf anfing zu heulen.

Aber Maria schrie nicht und sie weinte auch nicht, als der Stock auf ihren Hintern niedersauste. Sie stöhnte und wand sich, machte undefinierbare Geräusche, aber als der Lehrer mit ihr fertig war und sie wieder auf ihren eigenen  Füßen stand, sah er ein winziges, aber klar erkennbares freches Grinsen in ihrem Gesicht.

Er konnte sich absolut nicht erklären, was in dieses Kind gefahren war. Schon am nächsten Tag musste er sie erneut bestrafen und rief sie nach vorn. Doch als sie von ihrer Bank aufstand entdeckte er in ihrem Gesicht erneut ein kleines, süffisantes Lächeln.

Freute die sich etwa auf ihren Arschvoll? Noch heftiger als beim ersten Mal schlug der Lehrer zu und wieder gab Maria nur diese undefinierbaren Geräusche von sich. Sie zappelte auf seinen Knien und verdrehte die Augen. Sie stöhnte laut und es schien als würde sie von Krämpfen geschüttelt, aber sie schrie nicht und sie weinte nicht.

Von nun an musste der Lehrer sie immer wieder bestrafen. Fast schien es ihm, als würde sie es darauf anlegen. Eine Zeitlang versuchte er sie nicht zu bestrafen, eben weil sie sich auf seine Schläge zu freuen schien, aber das machte sie nur noch rebellischer. Was ging nur im Kopf dieses Kindes vor? Doch wenn der Lehrer es genau bedachte, dann wollte er gar nicht so genau wissen, was sich in ihrem Kopf abspielte. Denn obwohl sie noch so klein war, fürchtete er sich vor ihr. Dieses Mädchen war ihm unheimlich.

Sie brauchte wenigstens eine Abreibung in der Woche. Ohne diese Prügel wurde sie so unleidlich, dass sie nicht zu ertragen war. Sie biss und kratzte die anderen Kinder, schlug um sich und spuckte so lange, bis sie jemand übers Knie legte und ihr den Hintern versohlte.

Erst danach konnte sie sich entspannen und wurde ruhiger. Es schien, als wäre sie süchtig nach Bestrafung und niemand konnte sich darauf einen Reim machen. Dabei sah dieses Mädchen aus wie ein Engel. Als sie noch sehr klein war, wurde sie zum Spaß manchmal die »heilige Maria« genannt, weil sie so zuckersüß war. Doch schon wenig später wurde sie nur noch die »unheilige Maria« genannt.

Das Geheimnis der weiblichen LustWhere stories live. Discover now